Deutschland Sachsen Muldentalkreis

Pauschwitz / OT von Trebsen


Abbildung bei
Quietzsch (1980)

PLZ: 04687

GPS:

Standort: Ehemalige Villa "Lindenhof" des Papierfabrikanten Wiede, "Fabrikstraße", jetzt restauriert, Privatbesitz mit Wohnungen. An der Rückfront des Hauses unten in der Terrassenmauer eingemauert, rechts vom Aufgang.

Größe / Material: 70:52:? / Braunkohlenquarzit

Geschichte: Zur Zeit (2013) kein Foto möglich, nur mit Erlaubnis des Eigentümers, und so verwachsen, dass es kaum sichtbar ist. Ansatz des Kopfes vorhanden, flach,rundlich; Arme abgerundet; Fuß sichtbar, verjüngend in den Schaft übergehend.

Im südöstlichen Ortsteil; südlich des ersten Weges, der nördlich des Anschlußgleises von der Dorfstraße nach Ost abzweigt, in der Terrassenmauer der Villa "Lindenhof'", Fabrikstraße.
Kopf flach und gedrungen, Arme gerade, Schaft zur Kreuzung zu verjüngend und leicht geschweift, Fußkante gerade; im Umriß gerundet.
Braunkohlenquarzit (entgegen Kuhfahl 1936, Nr. 204: Porphyr).
Orientierung: O-W.
Keine Einzeichnung auf der sichtbaren S-Seite.
Länge: S-Seite 70cm, Breite: 52cm, Stärke: nicht meßbar.
Stirnkante des O-Armes alt abgeschlagen. Allgemeine oberflächliche Verwitterung.
Eingemauert, nicht allseitig sichtbar.
1914 in die Terrassenmauer der Villa eingemauert, nach dem es jahrelang im östlich benachbarten Zöhda herumlag.
Geschützt seit 14.1.1963.
Früherer Standort: Zöhda, Ot. von Neichen, Kr. Grimma. Mbl. 4742 (28), etwa N 6,1 /0 15,8: Ostsüdöstlich vom Ort, zwischen den beiden Bahnlinien, auf damaligem (1888) Flurstück 32 von C.A. Hentschel. Deichmüller 1892: "Fund eines sogenannten Mord- oder Sühnekreuzes an derselben Stelle (der bronzezeitlichen und slawischen Fundstelle von 1888 - H. Qu.), welches jetzt seinen Platz im Dorfe Zöhda gefunden hat." Dort jahrelang vor dem Gut Hentschel liegend (Kuhfahl 1936, Nr.204). Dann für 5 Mark vom Papierfabrikanten Wiede in Pauschwitz angekauft, der es erst im Garten seiner Villa "Lindenhof" aufstellte und 1914 in die dortige Terrassenmauer einfügte (Martin Nitzschke, Trebsen, 1938 brieflich an Prof. Georg Henning, Grimma - Abschrift im Landesmuseum Dresden, Ortsakte Pauschwitz).
Die Angaben bei Kuhfahl 1928, Verzeichnis I Nr.252, Verzeichnis II Nr.71 sind irrig, soweit sie sich auf den Standort Trebsen, das dortige Rittergut und Schloß beziehen; Kuhfahl 1936, S.4, 12, 21, Nr.204 berichtigt dann die Ortsangabe in Pauschwitz.
Zuerst genannt bei Deichmüller 1892. (Quietzsch 1980)

   Ähnlicherweise kann ich die Eintragung von Zöhda unter Nr.71 des Verzeichnisses II dahin berichtigen, daß dieses Kreuz nicht verschwunden war, sondern bereits im Jahre 1914 nach dem benachbarten Pauschwitz verbracht und dort in der Terrassenmauer der Besitzung Lindenhof eingesetzt worden ist; dort führt es freilich hinter Rhododendronbüschen ein gänzlich unsichtbares Dasein. (Kuhfahl 1936)

Trebsen bei Grimma: Früher im benachbarten Zöhda. Seit 1914 im Rittergut eingemauert. (Kuhfahl 1928 Verzeichnis I)

Trebsen bei Grimma: Früher im Dorf. Seit 1914 im Rittergut Trebsen in eine Mauer eingesetzt. (Kuhfahl 1928 Verzeichnis II als verschwunden)

Sage:

Quellen und Literatur:
Deichmüller, J.V. - Vorgeschichtliche Funde bei Nerchau-Trebsen in Sachsen, in: Mitteilungen aus dem Königlichen Mineralogisch-Geologischen und Praehistorischen Museum in Dresden, Heft 10, 1892, S.12
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.252 Verzeichnis I, Nr.71 Verzeichnis II als verschwunden
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.204, S.4, 12, 21
Quietzsch, Harald - Die Steinkreuze im Kreis Grimma, Manuskript im Kreismuseum Grimma, 1952, Bl.4
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.132-133, Nr.74
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von November 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine