Deutschland Sachsen Lkr. Kamenz

Schmerlitz


Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

PLZ: 01920

GPS: N 51° 17.992', O 14° 13.016'

Standort: An der Straßenkreuzung am Südostausgang des Dorfes.

Größe / Material: 68:45:31 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde gehoben und neu gesetzt. Dabei wohl auch der fehlende Schaft ersetzt. Bei der Inventarisierung von Müller / Quietzsch (1977) war das Steinkreuz noch bis zu den Armunterkanten eingesunken.

Benennung: "Schwedenkreuz". Arme und Kopf nahezu gerade, Kanten stark gerundet, Schaft nicht sichtbar. NW-Seite, beginnend auf dem Kopf, eingeritzt im Umriß: Stichwaffe - genaue Feststellung infolge Verwitterung und tiefen Einsinkens des Kreuzes nicht möglich. Allgemeine oberflächliche Verwitterung; alte kleinere Abschläge. Bis zu den Armen eingesunken, neben eisernem Gittermast und Transformatorkasten Ansicht beeinträchtigt. (Müller / Quietzsch 1977)

Sage: Die Schweden raubten 1639 das Gnadenbild in Rosenthal (Rózant). Sie warfen es mit ihrer Beute auf einen Wagen und kamen mit diesem nach dem eine halbe Stunde von Rosenthal entfernten Dorfe Schmerlitz. Hier konnten sie nicht weiterfahren, obwohl sie zuletzt 16 Pferde vorgespannt hatten. Der Wagen rührte sich nicht. Da machte sie jemand auf das Gnadenbild aufmerksam. Darauf schickten es die Schweden durch einen ihrer Kriegsgefangenen, einen gewissen Donatus Schimank aus Schmerlitz, an den zuständigen Pfarrer, den von den Schweden arg misshandelten Jakob Johannes Lebsa von Crostwitz (von 1626 - 1645) zurück mit dem Ersuchen, er soll es in Rosenthal wieder aufstellen. Nun erst konnten die Schweden ungehindert weiterfahren. Die Begebenheit soll sich am Steinkreuz in Schmerlitz zugetragen haben.

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Band IV, Heft 6, 1914, Nr.195
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.223
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.240
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.220
aktuelle Aufnahme von Dörte Bleul, Lauchhammer


Sühnekreuze & Mordsteine