Deutschland Thüringen Lkr. Sonneberg

Bachfeld (I)

PLZ: 96528

GPS:

Standort: Der quer zur Straße stehende Kreuzstein, befindet sich etwa 2,5km südwestlich von Bachfeld bei Straßenabschnittskilometer 2,2 der Bundesstraße 89, ca. in der Mitte einer weit ausholenden Rechtskurve am Waldrand etwa 3m nördlich neben der Straße. Der Standort liegt in der Gemarkung des wüsten Dorfes Grub im Flurstück Wöllfeld - Gruber Berg.

Größe / Material: 64:53:23 / Sandstein

Geschichte: Bei der Bevölkerung ist er unter dem Namen "Schweden-" und "Franzosenstein" bekannt. Er wurde bei der Straßenverbreiterung 1968 wenige Meter nach Norden versetzt.
Steinplatte mit viereckigem Querschnitt und gerundetem Scheitel. Auf der Ostsüdostseite ist ein Malteserkreuz etwa 2cm plastisch herausgehauen. Ungleichmäßige Oberfläche und stark verwittert. Vermutlich der Gedenkstein für einen erschlagenen Soldatenjungen. In den bei der Coburger Regierung vorgefundenen Aktenstück heißt es unter dem 3. Juli 1632: "In Sachen eines entleibten Soldatenjungen" wörtlich "... zudem ist der bemelter Soldatenjunge an der Straße des Berges jenseits Eisfelds, wo der Grüber Flur endet, erschlagen worden". Nach einer Mitteilung vom Staatsarchiv Coburg vom 4.10.1985 an Frank Störzner konnte trotz Nachforschung der Originalbeleg nicht ermittelt werden. Die Zuordnung des Beleges zu diesem Kreuzstein ist nicht eindeutig erwiesen, aber doch sehr wahrscheinlich. Bei dem Getöteten soll es sich um einen schwedischen Soldatenjungen handeln, der wegen einer Dieberei von einem Bauern erschlagen worden ist. (Störzner 1988)

Sage: 1. Im Dreißigjährigen Kriege soll hier ein Postillion erschlagen und beraubt worden sein.
2. Man erzählt, dass ein schwedischer, nach anderen ein französischer Offizier hier begraben liegt, nach einer anderen Quelle auch das Grab eines russischen Offiziers.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.64, Nr.431
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.86 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel



Bachfeld (II)

GPS:

Standort: Etwa 2000m westnordwestlich des Ortes, 160m westlich der markanten Rechtskurve der nach Eisfeld führenden Bundesstraße, weglos an den nach Osten flach abfallenden Hang.
Man biegt auf der Höhe links in den Weg ein (Schild: H e i d ), der Weg beginnt ca. 100m vor der rechts stehenden Notrufsäule. Diesem Weg 200m folgen, dann links 70m.

Größe / Material: 118 mit Grundplatte (98 ohne):25-38:25-38 / Sandstein

Geschichte: Eingesetzt in eine Grundplatte von 90:90cm. Bei der Renovierung 1969 wurde die Docke um 45 Grad verdreht in die Grundplatte eingesetzt. Im Scheitel des Kopfteiles deutliche muldenförmige Eintiefung. Im Schrifttum wird noch auf eine nicht mehr sichtbare Kreuzeinkerbung hingewiesen. Stärkere oberflächige Verwitterung aber ansonsten sehr gut erhalten. (Störzner 1988)

Sage: 1. Im Streit um die Hut hat hier ein Schäfer einen anderen erschlagen.
2. Ältere Leute dieser Gegend haben aus dem Munde ihrer Vorfahren vernommen, dass an diesen Docken die Wallfahrer rasteten (nach Stelzen), auch beteten, wohl auch Gaben opferten.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.66, Nr.454
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.87 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel





Bachfeld (III)

GPS:

Standort: Nordnordwestlich des Ortes, 500m nordnordwestlich der Kirche, am unteren Ende einer Geländeterrasse am Fuß des Kirchberges, unter der Hochspannungsleitung. Hinter dem Wasserhäuschen hoch (links, ca. 100m). Sehr dichter Bewuchs, Stein eingewachsen in Schlehen- und Weißdorngebüsch.

Größe / Material: 84:30:24 / Sandstein (?)

Geschichte: Benennungen: Kräuslein-Stein; Marterstein; der Kräuslein.
Bis 1979 stand der Stein etwa 400m südlich des jetzigen Standortes. Er wurde bei der Schaffung eines Großflächenackers durch die LPG versetzt.
Steinblock mit viereckigem Querschnitt und gewölbtem, überstehendem Scheitel.
Eingeritzt auf der Südseite:
[Ein Blitzstrahl]
schlug sie todt zur Erde
Gieb Go
[tt] daß uns
[dies] Loos [...] werde
Begraben den 11 ten
Juni
1864.
Eingeritzt auf der Nordseite: vierzeilige Inschrift, darunter 1841. Eingeritzt auf der Ost- und Westseite: je ein lateinisches Balkenkreuz mit kleeblattförmigen Kopf- und Armenden, im Umriss (Br 20 , H 24cm).
Sterbeeintrag: "1864 Louise Luitwine Mitletha Kräuslein ledigen Standes, starb am 11. Juni Nachmittag 1 ½ Uhr von einem Blitzstrahle hinter Bachfeld getroffen und wurde am 13ten ejusdem Abends 5 Uhr, mit Einsegnung beerdigt. Sie war [...] geboren zu Bachfeld den 2. Juli 1841." Die hinterließ eine dreijährige Tochter. (Pfarrarchiv Schalkau)
Gedenkmal für die am 11. Juni 1864 verunglückte Louise Luitwine Mitletha Kräuslein, errichtet sicherlich von Familienangehörigen. Der Tag des Unglücks ist auf dem Stein fälschlich als Tag des Begräbnisses angegeben. (Störzner 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:

Quellen und Literatur:
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.88 (Suhl)
Pfarrarchiv Schalkau, Sterberegister Bachfeld 1808-1875, S.159
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel


Sühnekreuze & Mordsteine