Deutschland Thüringen Wartburgkreis

Buchenau


Abbildung bei
Störzner (1984)

als Titel bei
Riske (1981)

Das Malteserkreuz
mit seinem
ehrenamtlichen
Betreuer,
Herr Schwarm
VÖ bei Riske (1981)

PLZ: 99826

GPS: N 51° 4,398', O 10° 16,204'

Standort: Der Stein steht an der Landstraße Creuzburg - Mihla, Ortseingang Buchenau von Creuzburg kommend, gegenüber dem ersten Wohnhaus auf dem schmalen Ödlandstreifen zwischen der Werra und der Straße. Der Stein wird oft übersehen, da er von Hecken / Büschen verdeckt und im Sommer oft vom Gras überwuchert wird. Bei dem Steinkreuz wurde vom Mihlaer Heimatverein ein kleines Schild angebracht. Nahe dem Standort gab es früher eine Furt durch die Werra zum Ort Buchenau, damals nur zwei - drei Höfe, die Türmersfurt.

Größe / Material: 106:92:18 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Bonifatiusstein". Das Steinkreuz wurde 1927, etwa 30m westlich des jetzigen Standortes, von R. Block, Eisenach, wiederentdeckt. Nach einer Mitteilung des Lehrers Lämmerhirt von 1928 soll es über 50 Jahre in einem Steingeröllhaufen am Werraufer gelegen haben. In der Erinnerung war es den Einwohnern noch bekannt.
Ausgeprägte Malteser-Kreuzform. Arme und Kopf leicht eingeschwungen und stark nach außen verbreitert. Umrißkanten gerundet. Stattlich. Gesamtlänge: 150cm.
Nordseite, auf dam Kreuzungsfeld im Umriß eingeritzt: Hammer (Länge: 30cm). Geringfügige Abschläge. Stärkere oberflächliche Verwitterung. Sonst gut erhalten. (Störzner 1984)

Nr. 4. Buchenau, an der Straße Creuzburg - Mihla, gegenüber Haus Nr.16. Steinkreuz.
Dieses Malteserkreuz war bis zum Sommer 1927 unbekannt. Der damalige Betreuer der Steinkreuze im Kreis Eisenach, Schulrat Block, fand es im Gebüsch liegend, mit einer Moosschicht bedeckt, etwa 30m westlich des heutigen Standortes in der Einfriedung des Grundstückes Nr.18, am Werraufer. Aus Sicherheitsgründen wurde es nicht am Fundort, sondern am heutigen Standort aufgestellt. Das umgebende Gebüsch wird jährlich ausgeschnitten, damit das Kreuz von den Benutzern der Verbindungsstraße betrachtet werden kann.
Das Steinkreuz (107x92x18cm, Gesamtlänge 150cm) ist aus Sandstein angefertigt, der aus dem Lauterbacher Bruch stammen kann. Es ist durch Sturzschäden und Verwitterung geringfügig beschädigt. Die Arme sind sehr unregelmäßig gestaltet. Ein Hammer ist eingeritzt, der eine Länge von 30cm hat.
Nach einer Mitteilung des Lehrers Lämmerhirt von 1928 soll es über 50 Jahre in einem Steingeröllhaufen am Werraufer gelegen haben. Es soll ein Bonifatiusstein aus dem 8.Jh. sein und den fränkischen Siedlern den Weg gewiesen haben. Diese Deutungsversuche sind nicht begründet und können nicht anerkannt werden. Dies trifft auch für die spätere Altersbestimmung zu, daß es aus dem frühesten Barock stammt, daß es ein Mönchgrab sein soll und den Kirchweg von Freitagszella nach Creuzburg markiert hat. Im Mittelalter hat es in dieser Form keine Grabsteine gegeben. Der Hammer ist als Mordwerkzeug oder Handwerkerzeichen anzusehen. Bei einem Mönchgrabstein wäre bestimmt ein Kreuz oder eine Inschrift angebracht worden, denn die Mönche waren ja schriftkundig. Als Wegweiser wurde es bestimmt nicht errichtet, kann aber dazu genutzt worden sein. Wegen seiner groben, plumpen Ausführung sollte man es ins 14. bis 15.Jh. einordnen. (Riske 1981)

Sage: 1. Ein Mönch, der täglich von Freitagszella nach Creuzburg und zurück ging, starb an dar Fundstelle und wurde dort begraben. Das Kreuz war sein Grabstein.
2. Es soll ein Bonifatiusstein aus dam 8.Jh. sein und den fränkischen Siedlern den Weg gewiesen haben.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.45, Nr.169
Riske, Erwin - Steinkreuze und artverwandte Flurdenkmale im Kreis Eisenach, Eisenacher Schriften zur Heimatkunde, Heft 14, 1981, Nr.4
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen / Inventar Bezirk Erfurt, 1984, S.27
Azzola, Friedrich Karl / Bormuth, Heinz - Überregionale Entwicklungszüge historischer Handwerkszeichen der Hufschmiede, 1986
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda (Foto von 2007)


Sühnekreuze & Mordsteine