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Großbrembach (I / II)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Großbrembach I Großbrembach II

PLZ: 99610

GPS: N 51° 6,846', O 11° 18,985'

Standort: Am westlichen Ortsrand an der ehemaligen Straße nach Kleinbrembach (heute "Kleinbrembacher Straße").

Geschichte: Am 21.Oktober 2012 wurde das alte Steinkreuz von Großbrembach, das seit 1981 in einer Scheune untergestellt war, wieder an seinem ursprünglichen Standort aufgestellt. Es war seinerzeit beim Straßenbau umgestoßen und verschüttet worden und galt bis zur Sicherstellung durch den Archäologen Günter Möbes, Großbrembach, kurzzeitig sogar als verschwunden.
Als "Ausgleich" für das Original-Steinkreuz wurde am 7.Dezember 1992 ein Ersatz-Steinkreuz aufgestellt, veranlasst durch Günter Möbes und finanziert aus Fördermitteln des Landes. Es ist 110cm hoch, 57cm breit und 19cm tief; es besteht aus Keupersandstein.
Dessen Standort ist - nach einer Auskunft von Günter Möbes, 1994 - genau der Platz des alten Steinkreuzes: Ortslage, westlicher Ortsrand, am südlichen Rand der Kleinbrembacher Straße, vor dem Zaun des Grundstückes Kleinbrembacher Straße 108b. Kopf, Arme und Schaft des Steinkreuzes sind eingezogen und die Kanten leicht gerundet; die Oberfläche wurde mit dem Scharriereisen bearbeitet und die Form ist wohlausgewogen. Als das alte Steinkreuz umgestoßen wurde, stand es allerdings bereits auf der gegenüberliegenden, nördlichen Straßenseite. Dorthin ist es zwischen 1960 und 1965 versetzt worden.
Der Heimat- und Geschichtsverein Großbrembach bereitete die Rückkehr des Original-Steinkreuzes an seinen alten Standort vor. Am Sonntag, den 21.Oktober 2012 wurde es in ein vorbereitetes Fundament eingesetzt. Das Kreuz steht nun 2m westlich neben dem (jetzt 20 Jahre alten) Ersatz-Steinkreuz, ist 85cm hoch, 50cm breit und 14-21cm stark. Es ist durch Absprünge und/oder Abschläge sehr ungleichförmig gestaltet; sein westlicher Arm fehlt alt. Die 1984 im Katalog beschriebene Einrillung eines lateinischen Kreuzes im Kreuzungsfeld der nach Norden gewandten Sichtseite ist 9cm breit und 12cm hoch. Seine Ursprünglichkeit kann angezweifelt werden. Das Material ist Sandstein.
An der Aufstellung waren Günther Karpe, Wolfram Kühnhausen und Jens Hartig aus Großbrembach maßgeblich beteiligt. In den Ansprachen von Günther Karpe und Frank Störzner wurde der bewegten Geschichte des Denkmales nachgegangen: Es entstand in einem weiter zu fassenden Zeitraum zwischen 1450 und 1500 als Fürsorge um das Seelenheil eines hier zu Tode gekommenen Menschen. Wer es war und welches Geschehen sich hier zutrug, wird nicht mehr zu klären sein. Umso bemerkenswerter ist eine um 1880/85 vom damaligen Pfarrer Friedrich Wilhelm Braunau niedergeschriebene, danach aber völlig vergessene und nie wieder erwähnte volksmündliche Überlieferung bzw. Sage. Danach erinnert das Steinkreuz an den Sohn eines Einwohners, der in früheren Kriegszeiten seinem bedrängten Vater zu Hilfe kam, einen Angreifer niederstreckte und anschließend selbst deren Rache zum Opfer fiel. Wie dem auch sei - als gegenständlicher Zeuge der Ortsgeschichte bereichert das spätmittelalterliche Steinkreuz nun wieder das Ortsbild von Großbrembach. (Störzner 10/2012)

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos von Januar 2008)
Ergänzungen von Andreas Lehmann, Erfurt
Ergänzungen von Frank Störzner, Kleinmölsen (Fotos vom 21.10.2012)



Großbrembach (I)
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Blick zum Standort
Foto: Baltes (2008)

die andere Seite
Foto: Baltes (2008)

Größe / Material: 110:57:19 / Keupersandstein

Geschichte: Bei dem Steinkreuz handelt es sich um einen Ersatz des ehemals an diesem Standort aufgestellten und stark beschädigten Steinkreuzes.

Am westlichen Ortsteil befindet sich das in Malteserkreuzform gestaltete Steinkreuz aus Muschelkalk (F. Störzner 1934, Nr. 236). Das Kreuz wurde 1992 so wie das ursprüngliche, stark beschädigte Kreuz aus Keupersandstein neu gefertigt und am alten Standplatz mit der Flurbezeichnung "Am Kreuzchen" wieder aufgestellt. Nachrichten über Zeit und Grund der ursprünglichen Steinsetzung fehlen. (Archäologischen Wanderführer Thüringen 2005)

Sage:

Quellen und Literatur:
Archäologischer Wanderführer Thüringen - Landkreis Sömmerda, hrgg. vom Landesamt für Archäologie, Beier & Beran 2005, S.88



Großbrembach (II)
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Kreuzeinzeichnung
Foto: Störzner (2012)

Abbildung bei
Störzner (1984)

Größe / Material: 85:50:14-21 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz lagerte von 1981 bis zu seiner Neuaufstellung am 21.10.2012 in einer Scheune.

Am westlichen Ortsrand, am südlichen Rand der ehemaligen Straße nach Kleinbrembach.
Flurname: Am Kreuzchen.
Bis um 1960/65 auf der gegenüberliegenden, nördlichen Straßenseite.
Malteser-Kreuzform. Der Kopf und ein Arm fehlen. Umrißkanten leicht gerundet.
Kalkstein. Höhe: 110cm, Breite: 50cm, Stärke: 20cm (Köber 1960).
Ehemalige Nordseite, linear eingeritzt im Kreuzungsfeld: Lateinisches Kreuz.
Das Kreuz wurde 1981 bei Straßenbauarbeiten umgeworfen, verschüttet und durch G. Möbes, Großbrembach, wieder sichergestellt. Die Restaurierung bzw. Ergänzung der alt abgeschlagenen Teile sowie die Neuaufstellung am Standort sind vorgesehen. (Störzner 1984)

Nr. 524. Gross Brembach, auf die andere Straßenseite, letztes Haus, aus Sicherheitsgründen versetzt. (Köber 1965)

Sage: Das Steinkreuz erinnert an den Sohn eines Einwohners, der in früheren Kriegszeiten seinem bedrängten Vater zu Hilfe kam, einen Angreifer niederstreckte und anschließend selbst deren Rache zum Opfer fiel. (Störzner 10/2012)

Quellen und Literatur:
Aufzeichnungen von Pfarrer Friedrich Wilhelm Braunau, um 1880
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.38, Nr.524
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens. Nachtrag, 1965, S.3, Nr.524
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, S.103, Nr.236


Sühnekreuze & Mordsteine