Deutschland Thüringen Lkr. Gotha

Langenhain / OT von Waltershausen


Ansicht von Westen

Abbildung bei
Störzner (1984)

PLZ: 99880

GPS: N 50° 53,809', O 10° 30,972'

Standort: Das Steinkreuz steht inzwischen auf einer kleinen Wiese südlich von Langenhain (Lauchaer Straße) an einem Radweg, der unter der B88 hindurchführt.

Größe / Material: 62:80:25 / Sandstein

Geschichte: Bis Mitte Juli 2003 stand das Steinkreuz ca. 380m südwestlich, an der westlichen Zufahrt vom Langenhainer Pflegeheim, da ist es wohl noch in vielen Karten noch eingetragen. Die Neuaufstellung erfolgte nicht wieder am alten Standort, weil inzwischen die Gebäude des Pflegeheimes abgerissen waren. Deshalb entschied man sich für einen Standort in unmittelbarer Nähe der ehemaligen '"Steinernen Brücke".

Auf der Tafel am Steinkreuz, augestellt vom Thüringer LA für Denkmalpflege und Archäologie, ist zu lesen:
Das Flurdenkmal ist ein Sandsteinkreuz in lateinischer Form. Der Kopf ist nur noch als gewölbter Ansatz vorhanden.
Diese Denkmäler werden im Volksmund oft auch als Sühnekreuze bezeichnet. Sie sollen als Sühne am Tatort eines Verbrechens errichtet worden sein, doch gibt es dazu selten Belege. Die Forschung glaubt, dass häufiger religiöse Beweggründe eine Rolle gespielt haben. Eine Funktion als Grenzmarkierung, Wegweiser oder Gedenkstein ist ebenfalls denkbar. Das Langenhainer Kreuz wurde wohl im 15. oder 16. Jahrhundert aufgestellt.
Die Pfarrchronik erwähnt, dass das Kreuz von Langenhain 1891 am Mühlgraben gelegen hat. Es kam dann in den Garten des Landarmenhauses, wo es über 100 Jahre später im Zusammenhang mit dem Abriss des Gebäudes geborgen wurde. Nach seiner Restaurierung fand das Steinkreuz 2003 an neuer Stelle seinen Platz.
Der Volksmund verbindet solche geheimnisvollen Flurdenkmale häufig mit Sagen. So soll am Langenhainer Kreuz die Seele eines verunglückten Reiters umherirren, der seinen Kopf unter dem Arm trägt.

Das Steinkreuz lag 1891 100m weiter nördlich [vom Pflegeheim / davor Landarmenhaus], am Mühlgraben. (Pfarrchronik Langenhain, S,237).
Lateinische Kreuzform, Kopf nur als gewölbter Ansatz vorhanden (so original?). Geringfügige Abschläge, sonst gut erhalten. (Störzner 1984)

Sage: So soll beim Langenhainer Kreuz die Seele eines verunglückten Reiters umherirren, welcher seinen Kopf unter dem Arme trägt.

Quellen und Literatur:
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.90
recherchiert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda


Sühnekreuze & Mordsteine