Deutschland Thüringen Saale-Holzland-Kreis

Meusebach

PLZ: 07646

GPS: N 50° 48.856', O 11° 43.423'

Standort: Etwa 500m südlich des Ortes an der Straße nach Altmeusebach.

Größe / Material: 85:71:25 / Sandstein

Geschichte: Auf der Westseite im Umriß eingeritzt: lateinisches Balkenkreuz. Alte Abschläge an beiden Armen.

Sage: Bei dem Dorfe Meusebach steht ein verwitterter Kreuzstein, der den Wanderer an folgenden Vorgang erinnern will.
Am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts durchzogen französische Heere plündernd die dortige Gegend. Meusebach, das einsam und versteckte Walddörflein, aber blieb verschont. Seine weltabgeschlossene Lage schützte es. Aber auch die List der schlauen Meusebacher hielt den Besuch der Franzmänner fern. Durch gefällte Baumstämme verwandelten sie den ohnehin nicht sehr kenntlichen Weg, der zum Dorf führte, in eine fast undurchdringliches Dickicht, so daß von einem Wege nicht eine Spur zu sehen war. So blieb Meusebach von dem Durchzug und der Plünderung der Franzosen verschont. Nur ein einziger Franzose war klüger als die Meusebacher. Er durchschaute mit Kennerblick das künstliche Dickicht, drang in diesem vor und entdeckte das einsam gelegene Walddörflein. Als er aber ins Dorf kam, erschlugen ihn die Meusebacher und verscharrten seine Leiche eiligst im Walde. Später errichteten sie auf dem Grabe des erschlagenen Franzosen ein Steinkreuz. An jenem Stein soll noch heute der Geist des erschlagenen umgehen und nachts den hier vorüberziehenden Wanderer durch lautes Stöhnen schrecken.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.58, Nr.355
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.140


Sühnekreuze & Mordsteine