Deutschland Thüringen Lkr. Saalfeld-Rudolstadt

Saalfeld a.d. Saale (I)


Blick zum Standort
Foto: Gerth (2009)

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 07318

GPS: N 50° 39.041', O 11° 21.253'

Standort: Eingebunden in Gartenmauer zum Eckgrundstück "Friedensstraße 56" gehörig.

Größe / Material: 33:36:? / Sandstein

Geschichte: Auf dem Querbalken eingeritzt 1693. Der ehemalige Straßenname "Alte Freiheit" läßt an dieser Stelle eine alte Asylstätte vermuten. Vielleicht stand das Kreuz damit in Zusammenhang. Auch Gasthäuser sind als Stätten des Asyls überliefert.

Im w. Stadtgebiet, in der Straße Alte Freiheit, bündig eingefügt in die Gartenstützmauer (zum Grundstück Straße des Friedens Nr.56 gehörig) unmittelbar an der Einmündung der Straße in die Straße des Friedens, so. gegenüber der Gaststätte "Meininger Hof". Ursprünglich möglicherweise im Vorgängerbau der Gaststätte "Meininger Hof".
Viereckige Steinplatte (oder Steinblock) mit einem auf der N-Seite etwa 2,5-3cm plastisch herausgearbeitetem griechischem Kreuz (Br 29; H 27,5cm), dessen Balken zum KreuzungsfeId hin stark eingezogen sind. N-Seite, auf dem Querbalken eingeritzt: 1693. Durch Einmauerung nicht allseitig sichtbar. Guter Erhaltungszustand. Allgemeine oberflächige Verwitterung.
Im Schrifttum wird der Stein mit den Deutschordensrittern in Verbindung gebracht. An Stelle eines 1692 neu erbauten Gasthauses (heute: Meininger Hof) befand sich schon vor 1517 eine Schänke, die dem Orden gehörte. Möglicherweise handelt es sich bei dem Kreuzstein um einen Rest dieses Gebäudes; die Jahresangabe könnte dann auf die Einbindung in ein Mauerwerk nach Abriß des alten Gebäudes hindeuten (Dietzel 1985). - Wagner/Grobe (1867) weisen auf die mögliche Verbindung zu einem Landbesitz des Ordens in Saalfeld hin. (Störzner / Möbes 1988)

Sage: Wird mit dem Deutschritterorden in Verbindung gebracht.

Quellen und Literatur:
Wagner / Grobe - Wagner's Chronik der Stadt Saalfeld im Herzogthum Sachsen-Meiningen. Nach des Begründers Tode fortgesetzt von L. Grobe, Saalfeld 1867, S.211
Dietzel, Werner - Das Malteserkreuz an der "Alten Freiheit", in: Volkswacht. Organ der Bezirksleitung Gera der SED, Ausg. Saalfeld, Gera 1985
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.123 (Gera)
recherchiert von Uwe Stößel, Saalfeld
Ergänzungen von Sven Gerth, Pfaffroda (Fotos von Mai 2009)



Saalfeld a.d. Saale (II)


Blick zum Standort

GPS: N 50° 38,87', O 11° 21,957'

Standort: Das bisher unbekannte Steinkreuzfragment ist eingemauert in der Grundstücksmauer des Hauses "Schwarmgasse 22" (ehemalige Nikolaikirche), etwa 1,85 Meter südöstlich von der Westecke der Mauer in einer Höhe von 60cm.

Größe / Material: 47:36:? / Konglomerat

Geschichte: Vermutlich das Giebelkreuz der schon 1456 nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzten romanischen Nikolaikirche. Herzog Wilhelm III von Sachsen rügte in einem Vergleich vom 16.Februar dieses Jahres die Verwendung als Zeughaus und Aufbewahrungsort der städtischen Braupfanne. Später diente die Kirche als Kornhaus, Aufbewahrungsort der herzoglichen Kutschen, Reithalle, als Runkelrüben-Zuckerfabrik, von 1848 bis 1937 als städtisches Armenhaus und seit dieser Zeit als Wohnhaus.
Der Kopf und ein Arm fehlen, der sich nach unten stark verbreiterte Fuß spricht für eine Verwendung als Giebelkreuz, zumal es aus dem selben Material wie die Kirche besteht, die umgebende Mauer ist im Gegensatz zum Kreuz aus Sandstein. Das Fragment zeigt starke Verwitterung.

Sage:

Quellen und Literatur:
Werner, Gerhard - Geschichte der Stadt Saalfeld, Band 1: 9.Jahrhundert bis 1603, Saalfeld 1995, S.77, Artikel 145
entdeckt, bebildert und beschrieben von Uwe Stößel, Saalfeld, 29.05.2009


Sühnekreuze & Mordsteine