Nové Křečany / Neu Ehrenberg


Blick zum Standort
Foto: Bültemeier (2016)

Inschrift
Foto: Prescher (2010)

PLZ:

GPS:

Standort: Nové Křečany / Neu Ehrenberg ist ein Ortsteil von Staré Křečany / Alt Ehrenberg. Das Steinkreuz finden wir an den südlichen Ausläufer des Světlý kopec (Lichtenberg, 498m) im sog. Schluckenauer Zipfel (Šluknovsko). Es ist bisher auf keiner uns bekannten Karte eingezeichnet.
Wir gehen auf der Straße von Staré Křečany in Richtung Šluknov, bis kurz vor dem Waldanfang der grün markierte Wanderweg Brtníky (Zeidler-) Zelený kříž (Grünes Kreuz) - Pramen Mandavy (Mandauquelle) - Valdek (Waldecke) die Straße kreuzt. Hierher können wir z.B. auch von Brtníky über die Mandauquelle gelangen. Dem Wanderweg folgen wir in Richtung Osten bis zum Waldrand des Lichtenbergs / Světlý kopec (498m) und gehen noch etwa 100 Meter im Wald weiter, bis die Markierung scharf nach links abzweigt. Genau an dieser Stelle mündet von rechts ein unmarkierter Weg ein. Diesem folgen wir, vorbei an einer Futterstelle, etwa 150 Meter. Das Steinkreuz steht nun rechts vom Weg im Wald, nur noch etwa 50 Meter vom Waldrand entfernt und ist vom Weg aus bereits zu sehen.
Alternativ können wir auch vor dem Lichtenberg über die Wiesen laufen und dann am Waldrand weitergehen. Kurz vor der zweiten Waldecke gehen wir weglos in den Wald und sind nach wenigen Schritten am Denkmal.

Größe / Material: 70:60:18 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Krauses Steinkreuz". Inschrift:
Anno 1666
den 24. Oktober ist
Martin Krause alhier
umgebracht
worden
Unter dieser Inschrift: Renevirt 1840. Der Buchstabe "a" in Martin kann auch als "e" gelesen werden (Mertin).
Der Händler Martin Krause wurde hier am 24.10.1666 überfallen und ermordet. Das Steinkreuz gehört zu den ältesten Denkmalen in Nordböhmen überhaupt, die sich einer konkreten Person zuordnen lassen. Es ist auch älter als der Preusslerstein (1668) und der Klogertstein (1674) im Isergebirge, die als die ältesten Gedenksteine bzw. -kreuze dieses Gebirges gelten. Im unweit entfernten Brtníky (Zeidler) finden wir aber mit Engels Kreuz ein ebenfalls namentlich bezeichnetes Steinkreuz, welches sich auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückdatieren lässt und somit noch älter ist als der Gedenkstein für Martin Krause.
Das Steinkreuz wurde bei Waldarbeiten in den ersten Monaten des Jahres 2014 durch einen Harvester / Kranvollernter schwer beschädigt. Das Kopfstück war abgebrochen, der linke Arm beschädigt. Der Forstbetrieb Lesy České Republiky (LČR) ließ es noch im selben Jahr denkmalschutzgerecht für den Preis von ca. 25.000 Kronen (etwa 1.000 €) restaurieren und am alten Standort wieder aufstellen. Restaurator war Jan Fedorčák aus Česká Lípa (Böhmisch Leipa).

Sage:

Quellen und Literatur:
Informationen von Andreas Prescher (Großschönau)
Staré Křečany auf: smircikrize.euweb.cz (eingesehen am 30.04.2016)
Novokřečanský smírčí kříž byl opraven! auf: decinsky.denik.cz (eingesehen am 30.04.2016)
Heller, Hildegard - Das Mordkreuz im Walde, in: Unser Niederland, Folge 797, 68.Jg., April 2016, S.98-99
recherchiert und bebildert von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 12.03.2016); Gerd und Evelin Stubenrauch; Andreas und Juliane Prescher, Großschönau (Foto von November 2010)
Ergänzungen von Hartmut Klinger, Dürrhennersdorf


Sühnekreuze & Mordsteine