Strupčice / Trupschitz (I)


Blick zum Standort

Einzeichnung mit
Kreide nachgezogen

die andere Seite

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

Aquarell von 1949
Karel Šrámek
(1900-1957)

Zeichnung von 1949
Karel Šrámek
(1900-1957)

Skizze bei
Wilhelm (1903)

PLZ:

GPS:

Standort: Der Ort liegt reichlich 3km südöstlich von Vrskmaň / Wurzmes. Das Radkreuz steht auf dem Kirchgelände hinter (nördlich) der Kirche, von Zaun und Fliederbusch leider fast völlig verdeckt.

Größe / Material: 152:77:18-23 / Sandstein

Geschichte: Die Denkmale Strupčice / Trupschitz (I / II) standen ursprünglich in Vrchnice / Würgnitz, südöstlich von Kadaň / Kaaden gelegen. Dieser Ort wurde 1979 - wie viele Gemeinden der Umgebung - dem Braunkoghletagebaurevier Komotau-Kaaden geopfert und verschwand vom Erdboden.

Vor dem Untergang des Dorfes wurde ein Cyrill-methodisches Sühnkreuz aus dem 16.Jahrhundert nach Truppschitz auf den ehemaligen Friedhof nördlich der Kirche zu St. Wenzel überführt. Das spätgotische Marterl wurde ebenfalls nach Trupschitz überführt und an der Wegegabel der Straßen nach Klein-Priesen und Schössl unterhalb der Kirche, aufgestellt. (kaaden-duppau.de)

177) Würgnitz: Bei einer Scheune an der Straße nach Pröhl.
Radkreuzform.
"Das steinerne Rad bei Würgnitz."
"Gegenüber der Schmiede des Meierhofes Würgnitz bei Kaaden steht ein steinernes Rad, dessen Speichen ein Kreuz bilden. An dieses Merkzeichen knüpft sich folgende Sage. In der erwähnten Schmiede hauste ein grausamer Schmied, dessen Gesellschaft allerseits gemieden wurde. Der Schmied liebte ein Mädchen, fand jedoch keine Erhörung, denn die Schöne hatte sich bereits einen anderen Bräutigam auserkoren. Von nun an war das ganze Sinnen und Trachten des verschmähten Liebhabers auf Rache gerichtet und eine Gelegenheit bot sich bald. Als nämlich die beiden Brautleute ihre Hochzeit feierten, fuhren sie mit den übrigen Hochzeitsgästen an der Schmiede vorüber. Der grausame Schmied benutzte dies, um aus einem eigenartigen Mörser einen Schuß abzufeuern. Durch den gewaltigen Donner entstand allgemeine Bestürzung, die Pferde wurden scheu, der Wagen stürzte um und das Brautpaar wurde von den Hufen der Pferde buchstäblich zerstampft. Zur Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis wurde dieses steinerne Rad errichtet."
Zentralarchiv der deutschen Volkserzählung, Nr.2209.
Siehe: Haberzettl, Sagen aus dem Bezirke Kaaden, 1905, S.22. (Dreyhausen 1940)

26. und 27. Würgnitz (Gemeinde Prösteritz bei Kaaden). Das erste bei einer Scheuer an der Straße nach Pröhl, das zweite bei der Bierschänke des Herrn Josef Reis am Wege nach Luschitz. [...]
Ich will nicht unterlassen, auf die merkwürdige, nur äußerst selten vorkommende Gestalt (mit durchbrochenen Teilen) des ersten Kreuzsteines aufmerksam zu machen. Ein fast gleicher, nur in gotischem Maßwerke (im Dreipaß) durchbrochener Kreuzstein befindet sich im Elbogens städtischen Museum. - Vergl. meinen Bericht über diesen Stein in der 'Erzgebirgs-Zeitung‘, 1899, S.250. Eine Abbildung desselben brachte ich in 'Unser Egerland‘ 1899, S.54, sowie in den 'Mitteilungen der k.k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale‘ 1901, ad pag. 98. (Wilhelm 1903)

Sage: Die Sage berichtet, es hätten bei dem ersten Steine die Pferde eines Hochzeitswagens infolge eines Pistolenschusses (genauer: eines Böllerschusses, den ein Schmied abgefeuert) gescheut, die Brautleute seien aus dem Wagen gefallen und noch bis zum nächsten Kreuze gegangen, worauf beide als Leichen niedersanken. (Wilhelm 1903)

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Weitere Beiträge zur Geschichte und Verbreitung der Mord- und Sühnkreuze, in: Erzgebirgs-Zeitung, XXIV.Jahrgang, 4.Heft von April 1903, S.80-81
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.99, Nr.177
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.144, Nr.0308
kaaden-duppau.de: Würgnitz 1536 - 1979 (Vrchnice) (eingesehen am 20.09.2013)
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von 27.05.2013)



Strupčice / Trupschitz (II)


Blick zum Standort

die andere Seite

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

Aquarell von 1949
Karel Šrámek
(1900-1957)

Zeichnung von 1949
Karel Šrámek
(1900-1957)

Skizze bei
Wilhelm (1903)

GPS:

Standort: Das Steinkreuz steht am westlichen Portal der St. Wenzelskirche.

Größe / Material: 142:94:17-23 / Sandstein

Geschichte: Ursprünglicher Standort in Vrchnice / Würgnitz. Auffällige Ausarbeitung der Konturen.

178) Würgnitz: Am Wege nach Luschitz.
Siehe: Wilhelm, a.a.O. S.80. (Dreyhausen 1940)

26. und 27. Würgnitz (Gemeinde Prösteritz bei Kaaden). Das erste bei einer Scheuer an der Straße nach Pröhl, das zweite bei der Bierschänke des Herrn Josef Reis am Wege nach Luschitz. [...]
Auch der zweite Würgnitzer Stein gehört wegen seines Querschnittes (siehe Figur 272.) zu den selteneren. Ich fand nur noch einen solchen im Egerlande. Dort handelte es sich der Sage nach um ein Leichenbegängnis. An der Stelle, wo heute zur Erinnerung das Kreuz steht, wäre nämlich ein (Schein-)Toter dem Sarge entstiegen und mit den Trauergästen wieder nach Hause gegangen. Als aber der Bauer wirklich gestorben war und der Wagen mit dem Sarge zu derselben Stelle kam, habe die Bäuerin dem die Pferde lenkenden Knechte zugerufen: "Du, fahr' weiter hott, sonst steht er wieder auf." (Wilhelm 1903)

Sage: Die Sage berichtet, es hätten bei dem ersten Steine die Pferde eines Hochzeitswagens infolge eines Pistolenschusses (genauer: eines Böllerschusses, den ein Schmied abgefeuert) gescheut, die Brautleute seien aus dem Wagen gefallen und noch bis zum nächsten Kreuze gegangen, worauf beide als Leichen niedersanken. (Wilhelm 1903)

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Weitere Beiträge zur Geschichte und Verbreitung der Mord- und Sühnkreuze, in: Erzgebirgs-Zeitung, XXIV.Jahrgang, 4.Heft von April 1903, S.80-81
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.99, Nr.178
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2007, S.144, Nr.0309
kaaden-duppau.de: Würgnitz 1536 - 1979 (Vrchnice) (eingesehen am 20.09.2013)
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von 27.05.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine