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ID / Status6753 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Baden-Württemberg / Landkreis Karlsruhe
Ort76356 Weingarten (Baden) (I)
StandortIn einer Stützmauer am Ortsausgang nach Durlach.
TypSteinkreuz
Maße / Material50(80 mit Sockel):60:? / rötlicher Sandstein
KoordinatenStandort N 49° 2.664' O 8° 31.592' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Symbol / EinzeichnungRebmesser
Literatur

Verschwunden 1935/36 bei Straßenverbreiterung.
Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg; Losch, Bernhard; 1981

Literatur

Einem Rebbauer ist sicher auch das Steinkreuz in Weingarten gesetzt worden, da noch – wenn auch schwach – ein eingeritztes Rebmesser zu erkennen ist. Mit diesem Kreuz überschreiten wir eigentlich schon die von uns freiwillig gezogene Linie. Doch mag es weil sein Standort so eigenartig ist, hier nicht ausgeschlossen werden. Das Steinkreuz (aus rotem Sandstein) ist nämlich am südlichen Ortseingang, da wo früher die Zollschranke gewesen sein soll, in eine Stützmauer eingemauert (Abb. 10) 3) und war durch Mörtel und Wucherpflanzen so vollständig den anderen Steinen gleich geworden, gleichsam wieder im Nichts zurückgesunken, daß ich eigentlich nur einem Zufall, auf der Suche nach einem andern Kreuz, die Entdeckung verdanke. Da es freigelegt ist, wird es wohl eher beachtet werden. Vordem war es anscheinend auch den Dorfbewohnern nicht bekannt gewesen. Es konnte darum über seine Geschichte nichts in Erfahrung gebracht werden. Bevor das Kreuz aber so vollständig seine alte Weihe verlor, daß es seine ursprüngliche Bestimmung aufgeben konnte und als Mauerrest eingemauert wurde, muß es lange Zeit freigestanden sein. Denn der linke Querbalkenteil ist sehr stark abgeschliffen, und auch der Kopf scheint bedeutend gekürzt. Möglich ist allerdings, daß er von Anfang an so nieder war. (Maße: L.B. mit Sockel 80 H., Sockel etwa 30 H., 22, unten 23 Br., Q.B. 20, außen 19 h., 60 Br., l.Q.B. 20 Br., r.Q.B. 18 Br.; Kopf 17 H., 22, außen 21 Br.).
Das andere Kreuz, auf das ich ursprünglich (durch Herrn Hauptlehrer H. Heid, Laudenbach, Renchtal) aufmerksam gemacht worden war, steht, etwa 4 m entfernt, auf der Stützmauer. Doch ist dies Kreuzchen aus rotem Pfinztaler Sandstein kaum ein Steinkreuz im üblichen Sinn, trotzdem es keinen Christuskörper trägt. Schon die Inschrift I.N.R.I. weist wohl auf ein ehemaliges Kruzifix hin. Es ist stark beschädigt und aus drei Teilen notdürftig mit Klammern zusammengeflickt. Auf einem hohen Sockel mit kaum lesbarer Inschrift ist es in die Mauer eingelassen. Herr Fortbildungsschulhauptlehrer A. Engeßer, Weingarten, hat mir freundlicherweise eine möglichst zeichengetreue Abschrift zugesandt. Danach scheint es sich nach Ergänzung der unleserlichen Buchstaben um folgenden Text zu handeln: Ecce crucem domini fugite partes adversae (Sieh da das Kreuz des Herrn, fliehet feindliche Mächte). Nach der Volksmeinung ist früher einmal hier ein Unfall geschehen. Das Kreuz sei dann von den Angehörigen errichtet worden.

3) Dr. Kuhfahl bringt aus Sachsen eine Reihe von Belegen für eingemauerte Steinkreuze. Auch bei uns in Baden ist sicher noch manches Kreuz in Kirchhofmauern, Hausmauern und Stützmauern zu finden. Man wird also gerade auf derartige Standorte sein Augenmerk richten müssen.
Steinkreuze in Mittelbaden; Müller, Otto August; 1930

Bild
Müller; 1930
TextDas Kreuz ist nicht direkt verschwunden, sondern heute verborgen hinter einer Stützmauer.

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