Geschichte & Forschung Aberglaube & Brauchtum

Zauber


 kleinere Abhandlungen 
Kohlstock, Karl - Wetzzeichen an Kirchen, Grabsteinen, Kreuzen und Profanbauten in Thüringen, 1933
Jünemann, Joachim - Über alten Heilzauber hinter den Bergen - 1973


 dokumentierte Beispiele 
Ohrdruf (TH)



 weitere Meldungen 

Zaubersprüche
Als weiterer älterer Beleg über einen "Steinzauber" gilt der "König Rother", wo es in dem Verswerk in niederrheinischer Mundart aus dem Ende des 12. Jahrhunderts heißt:

Dar liget gesteine dat ist got
un bozit manigen siner not.
Woldit ir in dar mide bestrichin
he levede san vrolichin.

Es erweckte hier ein Zauberstein Tote wieder zum Leben, wenn man sie mit ihm rieb.

Hinweis Altes Testament (Luther-Text):
1. Mose 31, 13 - Ich bin der Gott, der dir zu Bethel erschienen ist, wo du den Stein gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan.
1. Mose 28, 18 - Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goß Öl oben darauf
1. Mose 28, 19 - und nannte die Stätte Bethel; vorher aber hieß die Stadt Lus.
1. Mose 35, 14 - Jakob aber richtete ein steinernes Mal auf an der Stätte, da er mit ihm geredet hatte, und goß Trankopfer darauf und begoß es mit Öl.
1. Mose 35, 15 - Und Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel.

27. [123.] So einer bezaubert würde,
der gehe zu einem Creuz auf dem Felde, da einer ist erschlagen worden, gehe 3mahl links herum in den drei höchsten Nahmen; dann schlag ein Stück vom Creuz, wirff daselbe in ein flissend Wasser und sprich:

Ich wirff dich in diessen Fluß,
damit mir alle Zauberey und Unglück hinweg flisse
und müsse bestahn
der mir solches angethan.

(Losch, Friedrich - Deutsche Segen, Heil- und Bannsprüche, in: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte, Jg. XIII, 1890, S.164, Nr.27)



 weiterführende Literatur und Quellen 
Losch, Friedrich - Deutsche Segen, Heil- und Bannsprüche, in: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte XIII, 1890, S.157-258


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Sühnekreuze & Mordsteine