Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Merseburg-Querfurt

Barnstädt


Blick zum Standort
Foto: Fuhrmann / Vogt
(2010)

eingeschlagener Nagel
im Kreuzungsfeld
Foto: Fuhrmann / Vogt
(2010)

Detail Nagel
Foto: Fuhrmann / Vogt
(2010)

die andere Seite
Foto: Fuhrmann / Vogt
(2010)

die andere Seite
Foto: Künzel (2009)

Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06268

GPS: N 51° 20,692', O 11° 38,542'

Standort: Das Kreuz steht in unmittelbarer Nähe der Brücke am Friedensplatz, am Anfang der "Friedrich-Weise-Straße". Gegenüber befindet sich das Gasthaus "Goldener Hirsch". Um das Kreuz wurde eine Einfassung aus Steinen angelegt, die mit Kies ausgefüllt wurde.

Größe / Material: 74:62:22 / Buntsandstein

Geschichte: In der Mitte des Kreuzes befindet sich ein Nagel, den etwas Blei(?) umgibt.

Mitten im Dorf gegenüber dem Gasthof "Zum goldenen Hirsch", nahe einer größeren Brücke über den Dorfbach, etwa 5m vor dem gemauerten Bachufer. Auf dem Platz vor dem Gasthof stoßen 7 Dorfstraßen zusammen.
Tatzenkreuz mit Vertiefung auf dem Kopf, doch dürfte dies durch natürliche Verwitterung entstanden sein. An den Armen und am Kopf sind Abplatzungen zu beobachten, vor allem an der Südseite. Senkrecht verlaufende Riefen wurden vor etwa 50 Jahren als Schwerteinritzung angesehen, doch konnten sie schon bei der Erstinventarisierung nicht mehr sicher erkannt werden. Rötlicher Buntsandstein. 79cm:65cm:24cm. 15.Jahrhundert.
Nach einer örtlichen Mitteilung soll hier 1113 die Schlacht von Barnstädt stattgefunden haben, in der Graf Hoyer von Mansfeld siegte und auf diesem Platz eigenhändig den Grafen Siegfried von Orlamünde erstochen haben soll.
Es ist zu vermuten, daß diese Erzählung durch die Veröffentlichungen eines heimatgeschichtlich interessierten Schulmeisters des vorigen Jahrhunderts verbreitet worden ist. (Saal 1989)

Sage: Hier soll im Jahre 1113 Grafen Siegfried, der Oheim Albrecht des Bären, von Anhängern des kaiserlichen Feldherren Graf Hoyer von Mansfeld tödlich verwundet worden sein (vgl. Timmenrode).
Die Sage wurde wohl wegen der Ähnlichkeit der Ortsbezeichnungen (Warnstedt / Barnstädt) fälschlich auf das Steinkreuz übertragen. (Fuhrmann / Vogt 06/2010)

Quellen und Literatur:
Saal, W. - Verzeichnis der Steinkreuze des ehemaligen Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 36, Halle 1954, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.30
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Fotos von Mai 2009)
Ergänzungen von Ute Fuhrmann und Rainer Vogt, Thale (Fotos vom 12.06.2010)


Sühnekreuze & Mordsteine