Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Sangerhausen

Berga


Perspektive
Foto: Schröter (2009)

PLZ: 06536

GPS: N 51° 27.496', O 11° 0.127'

Standort: An der Südseite der Kirche.

Größe / Material: 115:81:20 / Karbonsandstein

Geschichte: Auf der Südseite der Kirche, westlich vom Haupteingang in das südliche Querschiff, zwischen diesem und einem Gefallenen-Ehrenmal.
Das Kreuz stand bis 1973 am ehemaligen Gemeindegasthaus an der Abzweigung Nordhäuser Straße - Schenkenplatz. Lateinisches Kreuz mit in der Höhe leicht versetzten Querarmen, der Schaft verbreitert sich schwach zum Boden hin. In Kopfmitte befindet sich ein 7cm tiefes Loch von 4cm Durchmesser und im Fuß ein ebensolches von 5cm Tiefe und 3cm Durchmesser. Der westliche Arm ist gering abgearbeitet, am östlichen Arm und am Kopf befinden sich Verwitterungsschäden sowie Schrammen am Schaftoberteil, wohl von der Umsetzung herrührend. Das Kreuz war am Schenkenplatz verschiedentlich gekalkt worden, Spuren sind noch jetzt nachweisbar. Gesamthöhe 172cm. 15. Jahrhundert.
Das Kreuz soll ursprünglich (noch 1828) auf der höchsten Stelle des Ortes, dem Lindenberge, nahe der Kirche, an der Grenze des flämischen Flurteiles gestanden haben. Auf einem älteren Gemeindesiegel ist die Dorflinde auf einem Hügel dargestellt, der (heraldisch) links von der Kirche und rechts von einem Kreuz flankiert wird. Der verstorbene Einwohner Hermann Scharfe von Berga vertrat die Ansicht, daß das jetzige Kreuz bereits eine Nachbildung sei, das ursprüngliche Gerichtskreuz habe man beim Bau der Schenke zu einer Kellerstufe verarbeitet. Doch kann diese Ansicht nicht belegt werden und das Kreuz machte am alten wie am neuen Standort stets einen originalen Eindruck. Der jetzige Standort ist insofern nicht gut gewählt, als jetzt der Eindruck eines älteren Grabkreuzes entstehen kann. (Saal 1989)

Berga b. Kelbra im Dorf gegenüber Gasthaus, früher auf "Blutbreite". (Köber 1960)

Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.51, Nr.262
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.35
Schedwill, Frank - Kampf um Wappen nach 69 Jahren entschieden, in: Naumburger Tageblatt vom 13.02.08
recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen (Foto von August 2006)
Bildergänzung von Manfred Schröter, Berga (Foto von 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine