Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Wernigerode

Gernrode


Blick zum Standort

Erläuterungstafel

Zustand 1984
Abbildung bei
Saal (1989)

Zustand 1950
Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06507

GPS: N 51° 43,430', O 11° 8,326'

Standort: In der Stadt auf der Westseite der ehemaligen Marktkirche.

Größe / Material: 105:47:21-30 / Kreidesandstein

Geschichte: Die ehemalige Stephanikirche (Marktkirche) wurde 1046 als Markt- und Stadtkirche erbaut. 1188 stiftete Kaiser Barbarosa für den Stephanikirchturm eine Glocke, welche noch heute genutzt wird.Nach der Einführung der Reformation (1521) wurde die Kirche vorwiegend als Begräbsniskirche genutzt. Ab 1619 war sie wieder eine Stadtkirche. 1847 wurde die Stephanikirche zur Schule um-und ausgebaut. Der Kirchturm blieb in der alten Form erhalten, er gehört weiterhin der Kirche. Das Sühnekreuz, auch Gerokreuz genannt, wurde als Sühne für begangene Bluttaten des Markgrafen Gero bei der Unterwerfung der slawischen Stämme von Elbe und Oder aufgestellt. Ursprünglicher Standort war der Nordhügel des Klosters. In den 60er Jahren wurde das Sühnekreuz als ältester Zeuge aus Gernrodes Vergangenheit an eine historische Stätte, der ehemaligen Marktkirche aufgestellt. (harzlandhexe.de)

Das Kreuz stand ursprünglich innerhalb der Stadt am oberen Kirchweg und wurde im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts auf den Schäferberg umgesetzt. Von dort gelangte es in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts an seine jetzige Stelle. Auf dem Schaft wurde modern "Sühnekreuz" eingemeißelt. Es wird auch das "Gerokreuz" genannt. (Saal 1989)

Sage: Es soll an den Mord des Marktgrafen Gero an 30 Wendenfürsten erinnern, das Kreuz ist jedoch wesentlich jünger (15.Jahrhundert).

Quellen und Literatur:
Kunze, W. - Von Steinkreuzen in Feld und Wald, in: Germanien. Blätter für Freunde der germanischen Vorgeschichte, Heft 10, 1935, S.292
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.30
Saal, Walter - Das Gerokreuz in Gernrode, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.19
harzlandhexe.de
recherchiert und bebildert von Frank-Dieter Peyer, Magdeburg (Foto vom 21.05.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine