Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Mansfelder Land

Greifenhagen (I - II)
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Greifenhagen I Greifenhagen II

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Gemeindesiegel

Erläuterungstafel
Fotos: Fuhrmann / Vogt
(2013)

Foto von 1984
VÖ bei Saal (1989)

Foto von 1950
VÖ bei Saal (1989)

PLZ: 06333

GPS: N 51° 37,696', O 11° 25,240'

Standort: Die Steinkreuzreste stehen auf einer Grünfläche an der Dorfstraße in der Nähe des Dorfteiches zwischen "Winkel" und "Weg zum Stockbach".

Geschichte: Vorheriger Standort war an der "Kohlenstraße". (N 51° 37,755', O 11° 24,975'). Nach www.suehnekreuze.eu erfolgte die Umsetzung hierher im Jahr 2009. Auf einer an dieser Grünfläche stehenden Erklärtafel mit Texten zur Ortsgeschichte wird sowohl die Steinkreuzsage als auch ein Ortssiegel abgebildet, das die Steinkreuze zu einem frühreren Zeitpunkt zeigt. (Fuhrmann / Vogt 02/2013)

Die Steinkreuze sollen schon immer an der Südseite der Kohlenstraße (L158) - also der Straße, die bei den "Drei-Eichen“ von der Klausstraße (B242) abzweigt und nach Hettstedt führt - und zwar etwa 200m westlich des Greifenhagener Friedhofes, gestanden haben. Von diesem Standort sollen sie jedoch schon beim Ausbau der Kohlenstraße in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entfernt worden sein. Eins (oder auch beide? siehe Sage 1) wurde dann als Steg über einen Graben im Oberdorf benutzt. Sie sollen dann aber nach einem behördlichen Hinweis wieder annähernd an ihren alten Standort versetzt worden sein (Saal 1989). Offenbar haben sie dort (als Standort wird auch die Stelle angegeben, wo die Abkürzung zur Klausstraße in die Kohlenstraße einmündet) auch als Straßenbegrenzungssteine gedient, denn sie tragen heute noch im oberen Bereich den charakteristischen weißen Anstrich. Schließlich wurden sie von der Straßenmeisterei vor die Friedhofsmauer gesetzt. Sie stehen jetzt also noch immer an der Kohlenstraße, jedoch etwa 200-300m östlich ihres ursprünglichen Standortes. (Fuhrmann / Vogt 01/2007)

1951 waren an dem einen Stein noch Reste der Armansätze und an dem anderen noch ein Arm vorhanden. Jetzt existieren nur noch die Stümpfe der beiden Steine. An beiden Steinen starke Verwitterungsschäden. (Saal 1989)

   An der Südseite der Kohlenstraße von den Drei Eichen nach Greifenhagen zu, schräg dem Kilometerstein 1,8 gegenüber, stehen zwei arg verstümmelte Steinkreuze, das eine 94, das andere 75 Zentimeter hoch. Beide sind aus Siebigeroder Sandstein gefertigt und ohne Schmuck. Sie stehen dicht beieinander und rechtwinkelig zur Richtung der Straße. Beim Ausbau der Kohlenstraße im Jahre 1908 hatten die Arbeiter beide Kreuze ins Dorf gebracht und dort zur Überbrückung eines kleinen Grabens benutzt. Auf Anordnung der Behörde mußten sie aber wieder an ihren ursprünglichen Platz geschafft werden.
   Die Sage erzählt: Zwei Mädchen aus Greifenhagen gingen einst zum Futterschneiden ins Feld. Die beiden gerieten in Streit und töteten sich gegenseitig mit ihren Sicheln. Für jede wurde ein Kreuz aufgestellt. (Winckler 1936)

Sage: 1. An der alten Kohlenstraße, die von Drei-Eichen nach Hettstedt führt, stehen unweit von Greifenhagen zwei Steinkreuze, die zeitweise von hier entfernt im Ort als Grabenüberbrückung dienten. Einst gingen zwei Mädchen aus Geifenhagen gemeinsam zum Grasschummeln mit Sicheln und Körben in den Wald. Dabei kamen sie ins Erzählen und schwatzten schließlich auch von ihren Liebsten. Eigenartigerweise aber hatten sich beide in einen schmucken Jägersmann verknallt, der sie wahrscheinlich auch noch beide an der Nase herumführte. Jede der beiden glaubte aber, daß nur sie die Bevorzugteste sei. Sie kamen dabei so in Hitze und Streit, daß sie gegenseitig mit den Sicheln aufeinander losgingen, dabei richteten sie sich so zu, daß sie schließlich durch den Blutverlust beide tot auf dem Platz blieben. (Saal 1992)
2. Nach anderen sollen hier ein Mann und eine Frau erschlagen worden sein. (Saal 1989)
3. Unweit Greifenhagen an der Klausstraße und dem Unterdorfer Kirchwege stehen zwei alte ziemlich große steinerne Kreuze. Hier sollen vor alters ein Paar Mädchen, die zusammen ins Feld gegangen sind, mit ihren Sicheln einander ermordet haben. (Samtleben 1920)

Quellen und Literatur:
Größler, Hermann - Sagen der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1880
Größler, Hermann - Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung. in: Mansfelder Blätter 1, 1887, S.21-30
Samtleben, Dr. G. - Geschichte und Sagen der Mansfelder Kreise, 1.Teil, 1920, S.108-109
Krieg, R. - Die Steinkreuze am und im Harz. in: Der Harz 1922
Winckler, Gustav - Die Sagen des Mansfelder Landes, Eisleben 1925
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze des Mansfelder Landes. in: Mansfelder Heimatkalender 5, 1926, S.52-58
Weigel, K. Th. - Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz. in: Montagsblatt 73, 1931, Nr.23, S.180-182
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze bei Greifenhagen, in: Die Steinkreuze im Mansfelder Lande, in: Mein Mansfeld. Ein Heimatbuch für das Mansfelder Land, Eisleben 1936, S.71, Nr.6
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 36, Halle 1952, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.19-20
Saal, Walter - Die beiden Steinkreuze von Greifenhagen, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.20
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Thale (Fotos von Januar 2007 und Februar 2013)



Greifenhagen (I)
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Foto: Fuhrmann / Vogt
(2013)

Größe / Material: 49:22-34: 17 / roter Buntsandstein

Geschichte: Nach unten zunehmender Schaft. Der Kopf mit dem Armrest ist in den letzten zwei Jahrzehnten verlorengegangen. Datierung: 15.Jh. (Saal 1989)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Größler, Hermann - Sagen der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1880
Größler, Hermann - Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung. in: Mansfelder Blätter 1, 1887, S.21-30
Samtleben, Dr. G. - Geschichte und Sagen der Mansfelder Kreise, 1.Teil, 1920, S.108-109
Krieg, R. - Die Steinkreuze am und im Harz. in: Der Harz 1922
Winckler, Gustav - Die Sagen des Mansfelder Landes, Eisleben 1925
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze des Mansfelder Landes. in: Mansfelder Heimatkalender 5, 1926, S.52-58
Weigel, K. Th. - Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz. in: Montagsblatt 73, 1931, Nr.23, S.180-182
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze bei Greifenhagen, in: Die Steinkreuze im Mansfelder Lande, in: Mein Mansfeld. Ein Heimatbuch für das Mansfelder Land, Eisleben 1936, S.71, Nr.6
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 36, Halle 1952, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.19-20
Saal, Walter - Die beiden Steinkreuze von Greifenhagen, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.20



Greifenhagen (II)
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Foto: Fuhrmann / Vogt
(2013)

Größe / Material: 73:24:17 / roter Buntsandstein

Geschichte: Nach unten schmaler werdender Schaft. Datierung: 15.Jh. (Saal 1989)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Größler, Hermann - Sagen der Grafschaft Mansfeld, Eisleben 1880
Größler, Hermann - Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung. in: Mansfelder Blätter 1, 1887, S.21-30
Samtleben, Dr. G. - Geschichte und Sagen der Mansfelder Kreise, 1.Teil, 1920, S.108-109
Krieg, R. - Die Steinkreuze am und im Harz. in: Der Harz 1922
Winckler, Gustav - Die Sagen des Mansfelder Landes, Eisleben 1925
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze des Mansfelder Landes. in: Mansfelder Heimatkalender 5, 1926, S.52-58
Weigel, K. Th. - Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz. in: Montagsblatt 73, 1931, Nr.23, S.180-182
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze bei Greifenhagen, in: Die Steinkreuze im Mansfelder Lande, in: Mein Mansfeld. Ein Heimatbuch für das Mansfelder Land, Eisleben 1936, S.71, Nr.6
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil 1. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte, Band 36, Halle 1952, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.19-20
Saal, Walter - Die beiden Steinkreuze von Greifenhagen, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.20

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