Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Sangerhausen

Hackpfüffel


rückseitige Ansicht

Abbildung bei
Köber (1960)

PLZ: 06528

GPS: N 51° 25.179', O 11° 11.639'

Standort: 300m vom Ortsausgang in Richtung Tilleda auf der linken Seite an einer Böschung der ehem. Kyffhäuser Kleinbahn. Das Gleisbett wurde nun zu einem asphaltierten Radweg umgebaut.

Größe / Material: 160:60:27 / Karbonsandstein

Geschichte: Das Kreuz stand früher bei km 10,912, durch Umkilometrierung steht es jetzt zwischen km 7,1 und 7,2. Es soll früher nördlich seines jetzigen Standortes auf Rittergutsfeld gestanden haben.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz, dessen Querarme breiter als der Kopf sind und dessen Schaft sich gleichmäßig nach unten verbreitert. Die Verwitterungsschäden sind gering, sie befinden sich am Kopf und den Armen.
Das Kreuz stand früher tiefer in der Erde, es hatte nur eine Höhe von 111cm über Boden und wurde erst im Oktober 1950 gehoben. In den siebziger Jahren war es umgefallen und wurde leicht verschwenkt am alten Standort wieder aufgestellt. Ganze Höhe 168cm bei einer Fußbreite von 45cm. Frühes 15. Jahrhundert. (Saal 1989)

Sage: 1. Hier soll 1813 ein russischer Oberst begraben worden sein. Am Kreuz soll noch jetzt ein Reiter ohne Kopf Wache halten.
2. Nach einem mündlichen Bericht soll das Kreuz an eine Kindesmörderin erinnern, die gesackt und im Sumpf versenkt worden sein soll.
3. Nach einer anderen Erzählung soll hier einer Riesin, die die tiefe Grube bei Riethnordhausen gedreht hat, der Schuh gedrückt haben und als sie ihn ausgeschüttelt habe, soll hier der große Stein herausgefallen sein. Unklar ist, ob die Hünensage ursprünglich schon zum Kreuz gehörte, denn 1749 wird ein "großer Stein" erwähnt, möglicherweise ein seither verlorengegangener Menhir.

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.51, Nr.264
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.35
Noack, Heinz - Sagen ums Hackpfüffeler Steinkreuz, in: Mitteldeutscher Zeitung, 24.Jg, Nr.96 vom 25.April 2013, Sangerhäuser Zeitung, S.10
recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006


Sühnekreuze & Mordsteine