Deutschland
Sachsen-Anhalt
Lkr. Sangerhausen
Sotterhausen
Abbildung bei Saal (1989) |
PLZ:
06528
GPS:
N 51° 27.175', E 11° 23.598'
Standort:
Das Steinkreuz findet man gegenüber des
Grundstückes Tilly-Anger 1, unterhalb der eingeebneten Fläche in einer kleinen "Schlucht".
Größe / Material:
100:86:26 / Karbonsandstein
Geschichte:
An der Unterkante der Böschung, die die
westliche Begrenzung des Pfingstfleckens bildet, im Gebüsch bzw. Niederholz. Der Pfingstfleck wurde damals mehr oder weniger
als wilde Müllablablage genutzt.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz mit stark gekürzten und abgerundeten Kopf und geringer beschädigten Armen. Auf der
Ostseite befinden sich senkrechte Rillen, die jedoch nach bewusster Anbringung aussehen. Die Westrückseite ist besser erhalten.
Die Entstehungszeit dieses Steinkreuzes ist frühestens das späte 15. Jahrhundert.
Als Flurbezeichnung aus dem Jahr 1575 ist "Spitzer Stein“ überliefert.
Sage:
Hier sollen französische oder russische Heerführer
begraben liegen. Dieses Kreuz und auch die verlorenen Kreuze in der Nachbarschaft sollen zum Vernageln von Krankheiten gedient
haben, doch sind Nagelspuren nicht erkennbar und eine Gewinnung von Steinmehl
zur Volksmedizin erscheint wahrscheinlicher.
[...] Endlich mag noch erwähnt sein, daß nach einem Berichte an einer Stelle sogar von Menschenhand bearbeitete, wegen ihrer Form
der geschichtlichen Zeit angehörige Steine mit Nägeln beschlagen worden sind. Denn etwa 100 Schritt von der nunmehr verschwundenen St. Georgskapelle bei
Sotterhausen, welche am Wege nach Sangerhausen lag und
bei welcher man eines Tages einen ungeheuren Kieselstein (Nagelstein?) bloßgelegt hatte, unter dem angeblich ein großer Schatz verborgen war, standen vormals eine Anzahl
Steinkreuze, von welchen jetzt noch etwa zwei an der bezeichneten Stelle liegen. In diese hatte das Landvolk viele Nägel
eingeschlagen, um dadurch die Heilung verschiedener Krankheiten zu bewirken. (Größler 1896)
Quellen und Literatur:
• Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.38-39
• Schröder, Manfred - Steinkreuze und Kreuzsteine im Kreis Sangerhausen, 1977, S.22
• Größler, Hermann - Altheilige Steine in der Provinz Sachsen, in: Neujahrsblätter, Herausg. von der Hist. Kommission der Prov. Sachsen, Halle 1896, S.21
• recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Sep. 2006