Deutschland Bayern Lkr. Kronach

Burggrub


Blick zum Standort

Perspektive

Abbildung bei
Schreiber / Graf
(1974)

PLZ: 96342

GPS: N 50° 17.141', O 11° 16.459'

Standort: Am Hohen Weg nach Haig in einer Weggabelung, 750m vor dem Ort.

Größe / Material: 126:60:21 / Sandstein

Geschichte: Der Kreuzstein stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Er muß einmal zerbrochen sein, der linke untere Teil ist aus Beton nachgebildet worden.

Nr. 12. Wenn man schon über Martern und Bildstöcke berichtet, welche mit ihrer aufragenden Forin das Landschaftsbild prägen, so soll auch der einzige noch bekannte Kreuzstein unseres Landkreises erwähnt werden. Er wird "Schwedenstein" genannt und befindet sich etwa 750 Meter östlich des Ortes am "Hohen Weg 4" welcher zur Ortschaft Haig führt.
In einer Aufforderung an alle Ämter erließ Bischof Veit II. am 25.10.1565 den Befehl ihm mitzuteilen, wie weit sich die "fraischliche Obrigkeit, der Wildbann, das Geleit, Gehölz und Andere des Stifts Herrlichkeit erstrecken". Erst nach einer Mahnung des Hauptmanns durch den Bischof lieferte Hans Kempff, Bürger vndt Maler zu Cronach die "Beschreibung der Margckung, vndt Fraischzirck. In der Hauptmarmschaft Cronach, Anno 1569" (BStAB). In dieser Beschreibung der Westgrenzen ist u.a. auch dieser Kreuzstein aufgeführt. Bei genauer Betrachtung des geritzten Kreuzes erkennt man einen offensichtlich breiter und tiefer ausgearbeiteten durchgehenden linken Teil, des Kreuzstammes, welcher vermutlich den ehemaligen Grenzverlauf markierte. Solche richtungsweisende Vertiefungen tragen fast alle alten Grenzsteine. Nachdem bekannt ist, daß Kreuzsteine nicht nur als Sühnesteine, sondern auch als Weichbildmarken (Rechtsgrenzen) gesetzt wurden, dürfte die Erzählung über diesen Stein nachträglich entstanden sein.
Sie berichtet von drei schwedischen Offizieren, welche man an dieser Stelle begraben haben soll. Als weiterer Gegenbeweis muß die Tatsache angesehen werden, daß beim Straßenneubau und der Versetzung des Steines keinerlei Gebeine gefunden wurden. (Schreiber / Graf 1974)

Sage: Drei schwedische Offizieren sollen an dieser Stelle begraben sein.

Quellen und Literatur:
Graf, Roland / Schreiber, Willi - Martern-Kreuzstein-Steinkreuz, Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach, 1974, S.9-10, Nr.12
aktuelle Aufnahmen von happycat (Fotos vom 28.12.2008)


Sühnekreuze & Mordsteine