Deutschland Bayern Lkr. München

Großdingharting / OT von Straßlach-Dingharting


Blick zum Standort

Der Kirchhof - ein
ehemaliges Asyl?

Das Asylkreuz im
Wappen der Stadt
Straßlach-Dingharting

PLZ: 82064

GPS: N 47° 58,904', O 11° 31,194'

Standort: An der Ostseite des Turmes der Kirche St. Laurentius in Großdingharting.

Größe / Material: 60:60:?

Geschichte: Benennung: "Asylkreuz". Im Wappen der Gemeinde Straßlach-Großdingharting ist das Asylkreuz abgebildet. Im Text, der bei Wikipedia zu lesen ist, wird von zwei Asylkreuzen berichtet, der Text von der Seite "hdbg.de" spricht davon, dass sich das Kreuz früher am Kirchturm befand. Beide Aussagen scheinen falsch zu sein.

Die Großdinghartinger Dorfkirche steht auf den Fundamenten eines alten Römerturmes. Sie wurde von Jörg Fußsteiner gestiftet und von Jörg Ganghofer erbaut, der auch die Münchner Frauenkirche errichtete. Der Bau wurde im Jahre 1492 vollendet. Die Kirche ist mit zwei sogenannten "Asylkreuzen" versehen: Ein zum Tode verurteilter Verbrecher durfte versuchen, sich vom zwischen Großdingharting und Beigarten gelegenen Galgenberg bis zur Kirche durchzuschlagen. Entging er seinen Verfolgern und gelang es ihm, das nahe dem Eingang der Kirche angebrachte Kreuz zu berühren, war er frei. (Wikipedia)

In der Gestaltung des Schildfußes kommt die Lage der Gemeinde an der grünen Isar und an wichtigen Altstraßen zum Ausdruck. Die Römerstraße von Augsburg nach Salzburg durchzog die Flur; eine weitere Altstraße überquerte bei Epolding (Mühltal) die Isar. Reiche archäologische Funde belegen, dass Epolding schon im Frühmittelalter ein wichtiger Ort war. Das Straßensymbol über der Isar spielt auch auf den Namen Straßlach an, der als "Strazzloh" (Straße am Wald) erstmals 818 belegt ist.
Das Kreuz verweist auf das so genannte Asylkreuz, das sich früher am Kirchturm von Großdingharting befand; es gilt als Hinweis auf einen alten Gerichtsplatz. Für das Hochmittelalter ist eine Gerichtsschranne des Landgerichts Wolfratshausen belegt. Das Asylkreuz versinnbildlicht auch die Aufnahme von Flüchtlingen nach dem Krieg und den Zuzug der Stadtbewohner, die sich das Gemeindegebiet als ihren "Zufluchtsort" gewählt haben. Mit dem Asylkreuz enthält das Wappen an zentraler Stelle einen Verweis auf die bis 1978 selbstständige Gemeinde Dingharting. Die Farben Silber und Blau verweisen auf die Wittelsbacher Landesherrschaft. Die Gemeinde Straßlach führt seit 1989 den amtlichen Namen Straßlach-Dingharting. (Haus der Bayerischen Geschichte)

Sage:

Quellen und Literatur:
Gerth, Sven - Von mittelalterlichen Asylen, Asylkreuzen und -steinen, in: Pomniki dawnego prawa, Band 2, Juli 2008, S.44-61
Haus der Bayerischen Geschichte - Bayerns Gemeinden: Straßlach-Dingharting
Wikipedia - Straßlach-Dingharting
recherchiert und bebildert von Uli Walter


Sühnekreuze & Mordsteine