Deutschland Bayern Lkr. Schweinfurt

Handthal (I) / OT von Oberschwarzach


die andere Seite

Abbildung bei
Koppelt / Grosch
(1975)

PLZ: 97516

GPS: N 49° 52,781', O 10° 27,442'

Standort: 1550m nordöstlich der Ortschaft, am Rennweg Bamberg-Würzburg, bei einer Kreuzung und einer Schutzhütte, seitlich dahinter kleines Steinkreuz.

Größe / Material: 210cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung "Steinernes Kreuz". Lat. Kreuz (171x93x25cm) mit Kleeblattenden auf abgeschrägten Sandsteinblock (38x100x83cm). Auf der Vorderseite Inschrift:
JNRJ
SUB HOC        SANCTO
SIGNO            PROTE
GENS          DOMINE
F   TE
G   IL
H   GE
1773
Im Kreuzungsfeld: verzierte Kartusche mit Inschrift M B. Kreuzfuß ausladend mit Valuten-Verzierung und Blätterwerk.

Nr.4: Im Bürgerwald an der alten Hochstraße von Ebrach kommend in Richtung Murrleinsnest, Waldabteilung "Hochstraßebene", 1750m NO der Kapelle von Handthal, ein barockes Steinkreuz mit Kleeblattenden und bauchigem Fuß, aus Sandstein, 1,72m hoch. Im Kreuzbund von Rocaillen gebildete Kartusche, durch querlaufende Zackenlinie im Schildhaupt als Wappen erweislich; im Schildfuß die Großbuchstaben: M D. Inschriften: Im Kreuzkopf: -J-N-R-I-; auf den Kreuzarmen: SUB HOC SANCTO / SIGNO PROTE / GE NS DOMINE; auf dem Kreuzstamm, untereinander: F-TE / G-IL / H-GE / 1773. Besonderer Name: Steinernes Kreuz. (Koppelt / Grosch 1975)

Über das steinerne Kreuz wurde aus der Erinnerung irrtümlich berichtet.
Es besteht aus einem Stück, ist 170m hoch und 25cm dick. Seine Balkenenden sind im Charakter des Rokoko ausgebeult, die Balken innen gut 25cm breit. Das Kreuz steht in einen Sockel, der 1m lang, 80cm breit ist und 30cm über den Boden aufragt. Eine Inschrift des Kreuzes heißt:
Unter diesen Zeichen beschütze, o Herr, dein Volk. Es trägt außerdem die Jahreszahl 1773 und darüber noch mehrere Buchstaben, die man nicht deuten kann. In nächster Nähe dieses Kreuzes, 4m westlich davon, befindet sich auch ein kleines steinernes Kreuz (50cm hoch und 70cm breit), das in einen Steinwürfel von 50cm allseitiger Ausdehnung eingelassen ist. Mitteilung des Herrn städt. Försters Firsching in Dingolshausen v. 4.7.1912 (nach Fertigstellung des Bg. 10). (Klarmann / Spiegel 1912)

Sage:

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.285 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Koppelt, Hans / Grosch, Friedrich - Bildstöcke und Steinkreuze. Landkreis Schweinfurt. I.Teil Raum Gerolzhofen, hrgg. von: Deutsche Steinkreuzforschung, Heft 3, 1975, S.187, Nr.4
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2011)



Handthal (II) / OT von Oberschwarzach


Abbildung bei
Koppelt / Grosch
(1975)

GPS: N 49° 52,781', O 10° 27,442'

Standort: 1550m nordöstlich der Ortschaft, am Rennweg Bamberg-Würzburg, bei einer Kreuzung und einer Schutzhütte, beim "Steinernen Kreuz".

Größe / Material: 90cm hoch / Sandstein

Geschichte: Kleines Steinkreuz auf Sandsteinsockel, Sockel: 40x54x54cm. Kreuz: 48x68x23cm, Armenden gerundet, Inschrift: Jahreszahl 1617 und ein S mit einen senkrechten Strich. Rückseite des Kreuzes ist glatt.

Nr.5: Standort wie Nr.4, jedoch 5m südwestlich des Barockkreuzes, auf 0,40m hohem Sockel ein Steinkreuz, 0,48m hoch, 0,69m breit, Sandstein. Im Kreuzbund die Jahrzahl: 1617, darüber ein Zeichen aus einem senkrecht durchstrichenen S bestehend. Weitere Schriftzeichen sind zum Teil am Kreuzstamm zu erkennen, der abgebrochen und verkürzt im Sockel eingesetzt ist. (Koppelt / Grosch 1975)

Sage:

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.285 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Koppelt, Hans / Grosch, Friedrich - Bildstöcke und Steinkreuze. Landkreis Schweinfurt. I.Teil Raum Gerolzhofen, hrgg. von: Deutsche Steinkreuzforschung, Heft 3, 1975, S.188, Nr.5
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Foto vom 1.05.2011)



Handthal (III) / OT von Oberschwarzach


Inschrift im Sockel

Abbildung bei
Koppelt / Grosch
(1975)

GPS: N 49° 52,291', O 10° 27,171'

Standort: 1000m westlich der Ortschaft Handthal.

Größe / Material: 485cm hoch / Sandstein

Geschichte: Benennung: ""Magdalenen-Kreuz". Hoch-Kreuz. Sockel: 135x118x88cm, Inschrift vorne: Consumatum CSD, Inschrift hinten:
Monumentam in piam memoriam
hospitii ven F.F.S. Francisci
in monte hoc MDCCCV conclusi et
destructi nec non in hon S. Crucis
erectum a euneta parochia Obigschwarzach
et comunitatias Geusfeld et Wustviel
in fest NAL BMV MDCCCLXVII
Das Steinkreuz soll den Standort der ehemaligen Magdalenen-Kapelle bezeichnen.

Nr.2: 1,00km östlich des Ortes, in der Waldabteilung "Kapellenrangen", am oberen Rand des Steilhangs, unmittelbar an der Bezirksgrenze zu Oberfranken, hohes Kreuz auf Sockel. Gesamthöhe ca. 5m, beide aus Sandstein. Inschrift im Sockel (Talseite): Consumatum est Joan XX 30; im Sockel (Bergseite): Monumentam in piam memoriam hospitii ven F. F. S. Francisci in monte hoc MDCCCV conclusi et destructi nec non in hon S. Crucis erectum a euneta parochia Oberschwarzach et communitatis Geusfeld et Wustviel in fest NAT BMV / MDCCCLXVII. Besonderer Name: Magdalenen-Kreuz. Bemerkung: Das Kreuz wurde zur Erinnerung an die 1805 abgebrochene Wallfahrtskirche zur "Steinbrünner Magdalena" und an das dabei gestandene Franziskaner-Hospiz errichtet. (Koppelt / Grosch 1975)

   Umfangen von einen grünen Bergkranz liegt still und friedlich in einen engen Talkessel das Dörflein Handthal. Zwei Berge wurden in der Urzeit als ewige Wächter an den Eingang gestellt, im Norden der Stollberg, im Süden der Geiersknuck. Zu dem Bergkranz gehört eine anmutige Höhe, dem Stollberg östlich gegenüberliegend, der "Kapellenberg". Nicht ohne Grund heißt die Höhe so; denn sie trug bis zum Jahre 1810 eine vielbesuchte Wallfahrtskapelle.
   Wie die Leute erzählten, verdankte diese der hl. Büßerin Magdalena geweihte Kapelle ihre Entstehung einem Burgfräulein von Stollberg. Das hatte sich einst im Wald verirrt und gelobte zu Ehren der hl. Magdalena eine Kapelle auf jenen Platz zu bauen, wo sie wieder ihr elterliches Schloss sehen würde*). Nicht lange dauerte es, so sah sich das Fräulein dem Schloße gegenüber stehen und bald lud dann auch an dieser Stelle das Kapellenklöckchen "zum beten ein". Später siedelten sich einige Eremiten oder Einsiedler bei dem kleinen Gotteshause an. Als es vor Alter endlich eingefallen war, wurde im Jahre 1728 eine neue Kapelle erbaut, die 1300 Gulden kostete. 1747 kam dazu auch ein Klösterlein, in das 1748 zwei Mönche und ein Leienbruder aus Dettelbach berufen wurden. Aber schon 1803 wurde das Klösterlein aufgehoben; 1806 legte man den Klostergarten zu Wald an und überließ die Kapelle samt Grund und Boden der Gemeinde Handthal unter der Bedingung des Abbruchs. Die Kapelle wurde 1810 auch wirklich abgebrochen (1806 schon "demoliert"). Mit den sogewonnenen Steinen erbaute man 1811 die jetzige Kapelle im Dorfe Handthal. Im Tale rufen nun die zwei Glocken des Klosters wieder wie ehedem zu Gebet und Gottesdienst, die größere Glocke in Oberschwarzach, die kleinere in Handthal. (Die größere Glocke soll 1440 gegossen sein, die kleinere 1410; diese sei ehemals die Konventsklocke in Ebrach gewesen.)
   Auf der Höhe deuten lediglich ein einfaches steinernes Kreuz, dann zurück gebliebene Steine, Gräben und Erdaufwürfe den Platz an, wo vor mehr als hundert Jahren die "Steinbrünner Magdalenen=Kapelle" stand**). (Klarmann / Spiegel 1912)
Nach Höfling, Gesch. v. Oberschwarzach, Würzb. 1836, S.81; Link, Klosterbuch II. 301; Reinhold 2 u. n. Mitteilgn. aus Handthal u. Würzburg 1904. - R. u. S.
*) Die hl. Magdalena ist Augen= und auch Wasserpatronin. Zum Steinbrunnen kamen früher von nah und fern Leute, um ihre kranken Augen zu Waschen.
**) Die Steinbunner Kapelle hat ihren Namen sicher vom Brunnen, neben dem sie erbaut wurde. Dieser liegt östlich von Stollberg und soll das beste Wasser der Gegend haben. Darum darf man vermuten, daß er schon in sehr alter Zeit verehrt wurde und der Kapellenbau neben ihm das ausdrückt. Ehemals wird ein Stein dort aufgerichtet gewesen sein, daher sein Name. (Eine Magdalenenkapelle stand auch in der Wunderburg zu Bamberg).

Sage:

Quellen und Literatur:
Klarmann, J.L. / Spiegel, K. - Die ehemalige Steinbrünner Magdalenen-Kapelle, in: Sagen und Skizzen aus den Steigerwald, Gerolzhofen 1912, S.165 (Nachdruck: ISBN 3-923006-18-7)
Koppelt, Hans / Grosch, Friedrich - Bildstöcke und Steinkreuze. Landkreis Schweinfurt. I.Teil Raum Gerolzhofen, hrgg. von: Deutsche Steinkreuzforschung, Heft 3, 1975, S.79, Nr.2
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2011)



Handthal (IV) / OT von Oberschwarzach


Detail Inschrift

GPS: N 49° 53,051', O 10° 25,896'

Standort: 1500m nnw der Ortschaft an einen alten Weg, 150m südlich des Rennwegs.

Größe / Material: 90:45:16 / Sandstein

Geschichte: Benennung: "Scholl-Stein". Sandsteinplatte in Kreuzform, im unteren Teil links und rechts halbrunde Ausbuchtung, am Kopf erhabenes lat. Kreuz. Inschrift auf der Vorderseite:
Hier wurde
Valentin Scholl Wald
aufseher v. Oberschwar
zach erschossen am
[...] Mai 1880
R. C. P.

Nr.3: In der Waldabteilung "Schollstein", an einer von Südosten nach Nordwesten führenden Hochstraße, 1625m NNW der Kapelle von Handthal, ein Gedenkstein, aus dunklem Sandstein, 0,90m hoch, oben in einem eingeschweiften Rundbogen abschließend; auf der Nordseite Inschrift auf erhabener Platte mit Kreuzrelief: Hier wurde / Valentin Scholl Wald / aufseher v. Oberschwar / zach erschossen am / [...] Mai 1880 / R.C.P. Besonderer Name: Schollstein. (Koppelt / Grosch 1975)

Sage:

Quellen und Literatur:
Koppelt, Hans / Grosch, Friedrich - Bildstöcke und Steinkreuze. Landkreis Schweinfurt. I.Teil Raum Gerolzhofen, hrgg. von: Deutsche Steinkreuzforschung, Heft 3, 1975, S.187, Nr.3
recherchiert und bebildert von Erich Sauer, Strullendorf (Fotos vom 1.05.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine