Deutschland Bayern Lkr. Fürth

Neuses (I) / OT von Roßtal


Abbildung bei
Zettler (1960)

PLZ: 90574

GPS:

Standort: Am westlichen Dorfanger.

Größe / Material: 210:140:42 / Sandstein

Geschichte: Auf der Vorderseite ist eine Pflugschar und eine Reute zu erkennen.
Im Falle des Steinkreuzes von Neuses sind seit 1405 Streitigkeiten des Bauern Conz Lederer mit seinen Dorfgenossen Rudolt und Vogt über Wegbenützung, Wasserrechte und Sachbeschädigung aus den Urkunden des Stadtgerichtes nachweisbar. Geschürt von den Ehefrauen, die tüchtig mithalfen, entwickelte sich eine Art Kleinkrieg, bei dem jeder darauf aus war, dem anderen jede nur mögliche Beleidigung und Bosheit zuzufügen. Dann kam das blutige Ende.
Eine Notiz aus dem Gerichtsbuch des Kaiserlichen Landgerichts zu Nürnberg berichtet dazu:
"Eberlein Vogt von Neuses an der pybert und perthold Ruedolt ebenda, man schuldig sy, sy sollen Con Lederer von Neuses erschlagen, ermort und vom Leben zum Tode pracht haben dazu rat, half und steuer getan haben."
Rudolt und Vogt wurden also nicht wegen Totschlags, sondern wegen Mordes oder Beihilfe zum Mord angeklagt. Wie ihr Prozeß ausging, wissen wir nicht. Die Errichtung des Steinkreuzes aber als Sühneleistung weist darauf hin, daß es ihnen gelungen sein muß, von der Mordanklage freizukommen und einen privaten Sühnevertrag abzuschließen.

   39. Steinkreuz
   Bei den letzten Häusern am Wege nach Buttendorf steht ein Steinkreuz 210x140x42cm. Sandstein und sehr gut erhalten, es hat abgefaßte Ecken, auf der Vorderseite eine Pflugschar und Reute. [...]
   Eine Notiz aus dem Gerichtsbuch des Kaiserlichen Landgerichts zu Nürnberg berichtet zu dem Stein:
   "Eberlein Vogt von Neuses an der pybert und perthold Ruedolt ebenda, man schuldig sy, sy sollen Conz Lederer von Neuses erslagen, ermort und vom Leben zum Tod pracht haben dazu rat, half und Steuer getan haben.
   Gerichtstag in Nürnberg am Epidum feria quarta an dem Katherina anno 1412. (Zettler 1969)

Sage: 1. Hier soll ein Bauer verunglückt sein.
2. Ein Bauer soll von einem Hirten erschlagen worden sein.

Quellen und Literatur:
Zettler, Franz - Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth, Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, Jahrgang 16, 1960, Heft 1/2, S.18
heimatverein-rosstal.de - Steinkreuz in Neuses
aktuelle Aufnahme von Dr. Werner Schläger, Roßtal (Foto vom 1.04.2001)



Neuses (II) / OT von Roßtal


Abbildung bei
Zettler (1960)

GPS:

Standort: Ca. 150m westlich der Mühle am Bibertufer.

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: Schlichter Sandsteinpfeiler, wohl 17.Jahrhundert.

   40. Gedenkstein
   Ein weiteres Denkmal steht in der Nähe der Kunstmühle, am Wiesenweg nach Ammerndorf, es ist eine ganz einfache Steinsäule aus Sandstein. (Zettler 1969)

Sage: Hier soll im Dreißigjährigen Krieg der Kaplan König von Roßtal von Kroaten in Stücke gehauen worden sein, er wurde in Roßtal begraben. (Zettler 1969)

Quellen und Literatur:
Zettler, Franz - Die Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Fürth, Mitteilungsblätter der Deutschen Steinkreuzforschung, Jahrgang 16, 1960, Heft 1/2, S.18
heimatverein-rosstal.de - Gedenksäule in Neuses
aktuelle Aufnahme von Dr. Werner Schläger, Roßtal (Foto vom 17.05.2006)


Sühnekreuze & Mordsteine