Foto: Hempl |
Quelle: markt-zell.de |
PLZ:
95239GPS:
N 50° 8,711', O 11° 48,411'Standort:
An der HO 19 Großlosnitz - Zell etwa 200m südlich von Schnackenhof. Hier mündete früher der Losnitzer Kirchsteig in den Fahrweg.Geschichte:
Bis zum Jahre 2001 war nur das mittlere Steinkreuz bekannt. Zwar berichteten regionale Sagen immer von drei Kreuzen, jedoch kamen diese erst bei der Grabungen im Zuge der Neusetzung des mittleren Kreuzes zu Tage. Am 5.12.2003 fanden die Arbeiten zur Neusetzung der Steinkreuzgruppe in einer kleinen Feier am Straßenrande ihren offiziellen Abschluß.Sage:
Hier soll eine Frau mit ihren zwei Kindern durch Blitzschlag umgekommen sein. Deshalb wurden ein großes und zwei kleinere Kreuze aufgestellt.Quellen und Literatur:
neben Kreuz III |
Bucka / Heland (1986) |
Größe / Material:
117:90:42 / GranitGeschichte:
Da das Steinkreuz bereits wieder seit vielen Jahren schief und tief eingesunken auf dem kleinen Wiesenrücken an der Straße stand, sollte es mit der Zustimmung des Landesamtes für Denkmalschutz wieder zur Geltung gebracht werden. Bei den Ausgrabungsarbeiten stieß man auf die beiden anderen angesprochenen Steinkreuze II und III.Sage:
siehe obenQuellen und Literatur:
Größe / Material:
70:65:18-24 / GranitGeschichte:
Das Steinkreuz ist steht im Süden der Steinkreuzgruppe. Das kleinste Kreuz der Gruppe. Zwei sich ergänzende Bruchstücke wurden gefunden und wieder zusammengesetzt: ein alter abgewitterter Kreuzarm, der möglicherweise erst jung vom Kreuzschaft abgebrochen ist. Auf der Vorderseite ist auf dem nach unten stark verbreiterten Schaft ein Haken eingemeißelt, dessen Fortsetzung nach oben wegen der Bruchstelle nicht zu erkennen ist.Sage:
siehe obenQuellen und Literatur:
Größe / Material:
85:65:16-26 / GranitGeschichte:
Das Steinkreuz ist steht im Norden der Steinkreuzgruppe. Es besteht allerdings nur noch aus dem unten etwas breiter werdenden Stamm und einem Arm. Der andere Arm ist schon vor langer Zeit abgebrochen und die Bruchstelle rund abgewittert. Auf der Vorderseite ist ein Kratzwerkzeug, eine Pflugreute oder ein Pechkratzer eingemeißelt.Sage:
siehe obenQuellen und Literatur:
SCHNACKENHOF. - Es war ein typisch schwülheißer Spätsommertag, an dem man am Morgen schon wusste, dass es noch Gewitter geben
würde. Trotzdem musste man etwas tun. Eine Mutter jedenfalls beschloss, mit ihren beiden Kindern Richtung Haidberg zum Schwarzbeerpflücken zu gehen. Reichlich
fanden sie auf einer Waldlichtung Beeren und sie meinten, wenn's Wetter hielte, würden alle Töpfe voll.
Im Eifer merkten sie nicht, wie sich von Westen her die Kumuluswolken am Haidberg dichter und drohender stauten. Erste Sturmböen und einzelne Tropfen
ermahnten zum Heimgehen. Doch der Himmel hatte sich bereits verfinstert und die Windböen wurden zum Sturm und die einzelnen Tropfen gingen in einen Regenguss
über. Dazu grell aufleuchtend Blitze und Donnergroll.
Mittendrin die Sammler mit schnellem Schritt auf dem Heimweg. Die Kinder umklammerten ängstlich die Mutter. Diese wusste wohl um die Gefahr, doch beruhigte
sie die Kinder: "Ist nicht mehr weit bis Schnackenhof - da können wir uns unterstellen.'" Das Schicksal wollte es anders. Alle drei kamen nicht zu Hause an. Wann
dies alles geschehen ist, weiß man nicht, urkundlich ist nichts festgehalten. Die Ge schichte wurde so (oder ähnlich) von Generation zu Generation weitererzählt. Als
"Stummer Zeuge'" an die vom Blitz Getöteten erinnert aber noch heute das Steinkreuz, das 150 Meter südlich von Schnackenhof direkt an der Kreisstraße steht.
Ursprünglich standen neben dem Hauptkreuz (Mutter) noch zwei kleinere Kreuzchen (Kinder). Die Fundamentsockel findet man noch heute.
(Frankenpost vom 18.11.2000)
ZELL - Das Steinkreuz an der Straße zwischen Schnackenhof und Zell liegt seit vielen Jahren schief und tief eingesunken auf einem kleinen
Wiesenrücken. Wie es auf dem ehemaligen Wegrain, an dem der Losnitzer Kirchsteig früher in den Fahrweg mündete, daliegt, scheint es noch nie berührt worden zu
sein.
Mit der Zustimmung des Landesamtes für Denkmalpflege sollte es wieder zur Geltung gebracht werden. Um das Umfeld gut zu dokumentieren, war auch das
entsprechende Werkzeug dabei. Natürlich ist klar, dass sich hier nicht zum ersten Mal Menschen mit diesem Steinkreuz beschäftigten. Der Rehauer Heimatpfleger
Hans Bucka bemerkte, dass das Kreuz im Mai 1969 - also vor gut 30 Jahren - das letzte Mal gehoben worden sei.
Diese Feststellung wurde auch durch die ersten Schaufelstiche prompt bestätigt. Der Steinkoloss steht nicht seit Urzeiten an seinem Ort. In seinem Fundament
wurde kein Goldschatz gefunden, sondern die verrosteten Bügelverschlüsse vieler Bierflaschen und die dazugehörigen Scherben. Es wurde also damals - vielleicht im
Zuge von Straßenbaumaßnahmen - neu gesetzt oder sogar etwas versetzt. Dabei hat man sich allerdings nicht allzu viel Gedanken gemacht. Nach kurzer Zeit sank der
Stein wieder. Außerdem nahm die Zahl der Scherben und weggeworfenen Büchsen wie im Umfeld jedes Steinhaufens zu.
Verwunderlich ist, dass die älteren Einwohner, die zum Krenz befragt wurden, über die Arbeiten an der Stelle nichts mehr wussten. Eine mündliche Überlieferung,
die in ältere Zeit zurückreicht, ist allerdings bekannt. Eine Frau und ihre beiden Kinder wurden an der Stelle der drei Kreuze vom Blitz erschlagen
Christian Böhm aus Großlosnitz erzählt, dass an dieser Stelle einmal zwei weitere, etwas kleinere Kreuze standen. Wenige Schritte neben dem Kreuz liegt im
Boden eine viereckige dicke Granitplatte mit einem Loch in der Mitte. Diese Platte wurde als Sockelstein für eines der beiden kleineren Kreuze gedeutet.
Über die Existenz der beiden anderen Kreuze gibt es also nur noch einen ganz schwachen Hinweis. In der Schule haben die alten Dorfbewohner noch erfahren,
dass an dieser Stelle einmal eine Frau mit zwei kleinen Kindern vom Blitz erschlagen worden sei. Drei Personen - drei Kreuze. Die Beziehung erscheint logisch.
Doch seit der Herstellung des Steinkreuzes hat sich sehr viel ereignet und Erklärungsmethoden können sich völlig verändert haben. Immerhin stammt der Stein
mit den kurzen gedrungenen Kreuzarmen wenigstens aus dem späten Mittelalter, er hat also bereits mehr als 500 Jahre lang Wind und Wetter getrotzt. Beim jetzigen
Versuch, das Kreuz zu heben, wollten sich die Helfer besser vom gesamten Umfeld überzeugen. Es zeigte sich sehr schnell, dass der Schaft des Kreuzes so kurz ist,
dass er ohne künstliche Hilfe kaum dauerhaft zu gründen sein wird.
Kaum war von der Grasnarbe um das Kreuz etwas breiter abgestochen, da kamen weitere Steinbrocken zum Vorschein: Gneisstücke und Granit. Der Granit steht
aber in Schnackenhof nicht mehr an. Je mehr von den Granitbrocken freigelegt wurde, um so deutlicher zeichnete sich ab, dass es sich dabei um bearbeitete Steine
handelte. Der erste und größte hat die Form eines Winkels. Also ein Kreuz, dem ein Arm fehlt?
Die kleineren Steine weisen zum Teil Bearbeitungsspuren auf. Und zum Schluss, als man die Arbeit schon beenden will, kommt noch ein weiterer großer
Granitklotz auf der anderen Seite des Steinkreuzes zum Vorschein. Bemerkenswert sind die beiden Funde dadurch, dass auf den beiden großen Steinen etwas
eingemeißelt ist. Bei der ersten Deutung des Fundes ergibt sich eine Bestätigung für die mündliche Überlieferung. Die ausgegrabenen Stücke gehören zu zwei
verschiedenen Kreuzen. Also gab es an dieser Stelle tatsächlich einmal drei Kreuze. Eine Dreiergruppe von Steinkreuzen gibt es im ganzen Landkreis nur in
Schnackenhof.
Ernüchternd wirkt allerdings die Erkenntnis, dass direkt um das alte Steinkreuz herum die anderen Stücke lagen und nicht erkannt oder nicht beachtet wurden.
Zwar gibt es in Stadt und Landkreis Hof 35 Kreuzsteine oder Steinkreuze. Aber gleich zwei an einer Stelle neu zu finden, kommt nicht alle Tage vor.
Der Fund stellt sich nun folgendermaßen dar: Das zweite große Kreuz ist 110 Zentimeter lang und war ehemals rund 95 Zentimeter breit, besitzt also die Ausmaße
des ersten. Es besteht allerdings nur noch aus dem unten etwas breiter werdenden Stamm und dem linken Arm. Der rechte Arm ist schon vor langer Zeit abgebrochen
und die Bruchstelle rund abgewittert.
Auf der Vorderseite ist ein Kratzwerkzeug, eine Pflugreute oder ein Pechkratzer eingemeißelt. Das dritte Kreuz muss kleiner gewesen sein als die beiden anderen.
Zwei Bruchstücke scheinen sich zu ergänzen. Dabei handelt es sich um einen alt abgewitterten Kreuzarm, der möglicherweise erst jung vom Kreuzschaft abgebrochen
ist. Sollten die beiden Stücke wirklich zusammengehören, dann besitzt dieses Kreuz eine Länge von rund 90 Zentimetern und eine Breite von 40 Zentimetern. Auf der
Vorderseite ist auf dem nach unten stark verbreiterten Schaft ein Haken eingemeißelt, dessen Fortsetzung nach oben wegen der Bruchstelle fehlt.
Über den Winter sind die Fundstücke nun erst einmal aufgehoben und das altbekannte Steinkreuz steht weiterhin am alten Standort.
Es wäre natürlich sehr schön, wenn die beiden neuen alten Kreuze im nächsten Jahr im restaurierten Zustand an der ehemaligen Weggabel zwischen dem
Losnitzer Kirchsteig und der Straße stehen könnten - sei es als Erinnerungs- oder als Wegzeichen.
Aber auch heute sollte jeder, der am Schnackenhofer Flurdenkmal vorbeikommt, innehalten: Genau am Steinkreuz würde die geplante Variante Mitte der
Fichtelgebirgsautobahn die Kreisstraße kreuzen. Wer auch immer dieses "Denkmal'" vor über 500 Jahren dort setzen ließ - es steht an der richtigen Stelle.
(Frankenpost vom 26.11.2001)
Nicht zu übersehen: Die drei Steinkreuze am früheren Kirchsteig zwischen Schnackenhof
und Gefrees, die heute Auto- und Motorradfahrer zu besonnenem Fahren anhalten sollen. Dieser Tage wurden die wieder aufgestellten Kreuze bei einer kleinen Feier
gesegnet. |