Deutschland Bayern Lkr. Nürnberger Land

Weiherhaus / OT von Feucht


Detail Inschrift

die andere Seite

Perspektive
von links

Perspektive
von rechts

PLZ: 90537

GPS: N 49° 22,723', O 11° 16,973'

Standort: Etwa 750m südöstlich am Weg nach Altenthann, 20m von der Forststrasse entfernt im Wald.

Größe / Material: 120:80:30

Geschichte: Benennung: "Metzgerla". Am Übergang des Kopf- in den Querbalken ist in einem Eingerahmten Feld die Inschrift
16 J S 72
zu lesen. Darunter, im Kreuzungsfeld, ein lateinisches Kreuz flächig ausgemeiselt. Die Rückseite des Steinkreuzes weist mehrere kreisrunde Näpfchen und Schleifrillen auf.

   155. Steinkreuz. Wenn man von Weiherhaus auf der Straße nach Altdorf geht, dann zweigt etwa 100m vor dem Kilometerstein 23 ein Weg rechts nach Altenthann ab. Geht man diesen Weg 300m nach, dann sieht man auf der westlichen Wegseite im Wald ein großes Steinkreuz in lateinischer Form stehen. An Kopf und Armen sind die Kanten gewaltsam abgehauen, der Kopfteil trägt in einer Kartusche die Jahreszahl 1672 und die Buchstaben JS. Die Jahreszahl ist sicher verderbt; auf der Vorderseite ist in neuerer Zeit ein breites lateinisdies Kreuz eingeritzt worden. Die Waldabteilung heißt das "Fichtach". Das Kreuz ist 1,20m hoch, 0,80m breit und 0,30m tief. Im Volksmund wird es das "Metzgerla" geheißen. Von ihm wird erzählt, daß einmal zwei Metzgerburschen hier in Streit gerieten, dabei hat einer den anderen erschlagen. Diese Sage hat starke Ähnlichkeit mit der urkundlichen Nachricht vom "Roten Märterlein" am Kalten Brunnen. Daß an dem "Metzgerla" eventuell von Leuten, die von der Sache etwas wußten, herumgemeißelt wurde, ist nicht von der Hand zu weisen, denn der Erschlagene vom Kalten Brunnen hieß Christof Stoll, daher vielleicht die Initialen am Kreuz J oder C und S, das wäre dann Christof Stoll, die Jahreszahl heißt heute 1672, müßte früher jedoch 1527 gelautet haben. Da ich der Meinung bin, daß auch sie verändert worden ist, bleibt ein Zweifel an der Echtheit der ganzen Einmeißelung übrig, der nicht beseitigt werden kann. (Wittmann 1963)

Sage: Hier sind einmal zwei Metzgerburschen in Streit geraten, dabei hat einer den anderen erschlagen.

Quellen und Literatur:
Hühnermann, W. - Steinkreuze und Martersäulen in Nürnbergs Umgebung, in: Deutsche Gaue, Bd.12, 1911, S.216, Nr.12
Hühnermann, W. - Steinkreuzzsagen, in: Die Heimat, Beilage zur Nürnberger Zeitung, 1913, Nr.37, S.147
Wittmann, Leonhard - Flurdenkmale des Stadt- und Landkreis Nürnberg, in: Das Steinkreuz, 19.Jg. 1963, Heft 1/2, S.92-93, Nr.155
recherchiert und bebildert von Johannes Znotins, Feucht (Fotos vom 9.08.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine