Deutschland Brandenburg Lkr. Märkisch-Oderland

Eggersdorf


Zustand 2012
Foto: Fredrich

Blick zum Standort
Foto: Sommer (2009)

Perspektive
Foto: Sommer (2009)

Zustand 2005
Foto: Sommer

Zeichnung von
W. Wolff
veröffentlicht bei
Weiss / Rehberg (1941)

Zeichnung in
Brandenburgia
(1901)

PLZ: 15345

GPS: N 52° 32,882', O 13° 49,299'

Standort: In der Nähe des Pfarrhauses, am Giebel eines alten Hauses ("Bahnhofstraße 50/51").

Größe / Material:

Geschichte: Niederes Steinkreuz, mit sich zum Boden hin verbreiternden Fuß. Abschlag am rechten Arm. Auf der nebenstehenden Tafe ist zu lesen:
Das Kreuz erinnert an die alte Ritterzeit. Da musste der Gutsherr Trebus aus größter Geldverlegenheit mehrere Hufen Land an den Gutsherrn Roebel, einem alten Rittergeschlecht entstammend, verkaufen. In seinem Ritterhaus wurde noch um 1900 ein tiefes, dunkles Verlies entdeckt mit Hals-, Arm- und Fußschellen, schweren Ketten und einem großen Haken in der Bogendecke. Kein Wunder das die beiden Gutsherrn nicht miteinander konnten und der Familienstreit ein böses Ende nahm. Im Zweikampf nach Streitereien im Dorfkrug, brach der alte Ritter Roebel unter den Schwerthieben des bedeutend jüngeren Junkers Trebus tödlich zusammen. Zur Sühne der furchtbaren Tat wurde an dieser Stelle ein steinernes Kreuz errichtet, so erzählt es die Dorfgeschichte.

Aus der Ortschronik
Pfarrer Giertz

[…] "Das Kreuz", erzählt die alte, lebhafte Eggersdorferin, "hatte einst in der Mitte ein Herz, ein tränendes; aber das ist mittlerweile zugewachsen." Sie bedauert, daß damals vor dreißig Jahren, als sie den Pfarrer darauf aufmerksam machte, nichts zur Erhaltung geschah. (Hoos 1993)

Eggersdorf, Angerdorf.
   1333 Hegghebrestotp, 1375 Egbrechtsdorp, 1450 Eggerstorff, 1480 Eggebrechtstorpp, 1608 Eggestorff, 1652 Eckerstorff.
   Ein altes Steinkreuz, das "Sühnekreuz" genannt, das neben der alten Schule in der Nähe der Kirche steht, ist das Wahrzeichen des Ortes. Die Sage erzählt, daß dieses Kreuz als Sühne für eine Mordtat infolge eines Zweikampfes zwischen dem Ritter Röbel und dem Junker Trebus errichtet worden sei. (Weiss / Rehberg 1941)

   Eggersdorf, Granitkreuz vor dem Glieseschen Anwesen in der Bahnhofstraße.
Pastor Giertz in Petershagen hat sich eingehend mit der Geschichte dieses Kreuzsteins beschäftigt. Die Ortstradition berichtet, daß der ältere Thomas von Röbel und der Junker Lorenz von Trebus sich an einem Wintertage der ersten Monate des Jahres 1512 im großen Zimmer des Hauses, vor dem das Sühnekreuz steht, dem damaligen Krug, getroffen und einige Zeit miteinander gezecht haben. Hierbei kam es zu Reibereien, die den alten Groll des Trebusers gegen die von Röbel entfachten und sich auf der Straße fortsetzten. Der alte Röbel war der Fechtkunst des Junkers nicht gewachsen; zu Tode getroffen brach er mit einem Weheschrei vor der Tür nieder. An der Stelle aber, wo er gefallen, wurde später vor dem Gasthofeingangzur Sühne der furchtbaren Tat ein steinernes Kreuz errichtet.
Nach einer Notiz des alten Eggersdorfer Kirchenbuches wird die Errichtung des Sühnekreuzes auf folgenden Vorfall zurückgeführt: "Anno 1613 Sonnabend Crucis Exaltat. ist ein Schäfferknecht Peter Schilling zu Egkersdorf auf der Starße im Dorffe Von den Edelleuten erschoßen wurden. Ein ausgehauener Creutzstein ist noch auf der Ställe zu sehen."
Ob das heute noch vorhandene Steinkreuz identisch ist mit dem hier angeführten, kann nicht bewiesen werden. Die Meinungen gehen vielmehr dahin, daß das heute noch vorhandene Steinkreuz älteren Datums sei. (Schmidt 1916)

[...] Nach diesem Abriss der Ortsgeschichte interessiert der Anlass des Sühnekreuzes, welches unsere Abbildung zeigt. Wie wir sehen, hatte um 1483 Tewes von Trebus wohl aus Geldmangel und wegen anderweitiger Verschuldung einen Teil seiner Eggersdorfer Besitzungen an die Gebrüder von Röbel verkaufen müssen, deren einer Thomas von Röbel hiess. Mit diesem Augenblick scheint in der Trebuser Familie, namentlich in deren jüngeren Gliedern eine gewisse Gereiztheit infolge des doch notwendigen Gutsverkaufes eingetreten zu sein, die zu einer herben Spannung zwischen den beiden adeligen Familien führte und ein blutiges Ende nehmen sollte. Die Ortstradition berichtet, dass der ältere Thomas von Röbel und der Junker Lorenz von Trebus sich an einem Wintertage der ersten Monate des Jahres 1512 im grossen Zimmer des Hauses, vor dem das Sühnekreuz steht, dem damaligen Krug oder Gasthof, getroffen und einige Zeit miteinander gezecht haben. Hierbei kam es zu Reibereien, die den alten Groll des Trebusers gegen die von Röbel entfachten. Ein Wort gab das andere. Zwar suchte der besonnene und bedeutend ältere Röbel zu beschwichtigen; als aber der Junker Trebus das Schwert aus der Scheide riss, dem Röbel Feigheit vorwarf und ihn so bei seiner Ritterehre fasste, kannte auch die Wut des Älteren keine Grenzen mehr. Ein Zweikampf ohne des Gesetzes Regeln begann in der niedrigen Stube, zunächst ohne Folgen; denn die Spitzen der Schwerter blieben in der niedrigen Stubendecke stecken. Zitternd lief die "Krügerinne" hin und her, als die beiden zornglühenden Gegner in rasender Hast die Stube verliessen und vor der Krugthür aufeinander losschlugen. Der alte Röbel war der Fechtkunst des gewandten und flinken Junkers nicht gewachsen; zu Tode getroffen brach er mit einem Weheschrei vor der Thür nieder und gab alsbald seinen Geist auf. An der Stelle aber, wo er gefallen, wurde alsbald vor dem Gasthofseingange zur Sahne der furchtbaren That ein steinernes Kreuz errichtet.
   Die Ortstradition, die durch den Anblick des Kreuzes von Anfang an und von Mund zu Mund eine wahrheitsgetreue blieb, hat in diesem Falle ausnahmsweise Recht. Eine Urkunde beweist dies. Kurfürst Joachim I. ging allen denen, die solchen "Auffruhr" machten, sehr scharf zu Leibe, und schmähliche Todesstrafe stand dem Junker als Mörder bevor. Tief erschüttert versuchte ihn sein Vater, der alte Georg von Trebus, zu retten und bahnte einen Versöhnungs-Rezess mit denen von Röbel an, der auch Erfolg hatte. Nachsichtig genug gab auch der Kurfürst und sein Bruder nach, und zum Danke überwies der glückliche Vater, dem der Erbe erhalten blieb, seinem gnädigen Landesherrn die Patronats-Rechte, welche er von seinen Vätern her (seit 1333) über den St. Erasmus-Altar in St. Marien zu Strausberg besass, wovon schon oben die Rede gewesen ist.
   Die darüber ausgestellte Urkunde (Riedel I, 12 S.122, 123) ist von ausserordentlicher Länge; ihr Satzbau ein bandwurmartiger; datiert ist sie vom 28. Juni 1512. Wir entnehmen ihr nur das im Originale, was für unsern Zweck von Wichtigkeit ist:
   "Ich Georg Trebbus Bekenne offmtlich mit diessem brive für mich, mein erben und erbnemen und sunst allerneniglich, die In sehen, horen odir lesen, als mein Sohn Lorentz Trebbus In vergangen tagen mit Thomas Robell seligen Zu Auffrur gewachsen, also das derselb Thomas Robell vom leben zum todt komen und dan die Sache mit gedachts thomas Robels fruntschaft laut eines Reces daruber ausgegangen, Sunlich beygelegt, und die durchlauchten Hochgeborne Fürsten und Hern, Herrn Joachim etc., Churfurst, und albrecht gebruder, Marggrauen zu Brandenburg etc .............. ich den Altar sanctj Erasmi, In der Pfarkirchen zu Strausberg gelegen, die Leyhung desselben und mein jus patronatus und gerechtigkeit daran von gnants meins Sons wegen zu Bues und abtrag ubirgib Iren kurfurstl. und furstlichen gnaden gegenwertiglich ........"
   Im Schluss der Urkunde betont der Trebuser, dass er auf "solichen altar Sanctj Erasmi libere Resignirt."
   Mit Erlaubnis des jetzigen Besitzers dieses alten Kruges, der zur Zeit ein Privathaus ist und dem Büdner und Maurer Herrn Gliese gehört, besichtigten wir das Innere - die Gaststube mit der niedrigen Decke, in der der Streit begonnen, ferner die nach links sich anschliessende uralte Schenke. Dieser Krug ist schon im Schossregister 1451 erwähnt und gab 12 Groschen. Frau Gliese hat in dem ofterwähnten Zimmer noch vor etwa 40 Jahren getanzt. Mit dem Sühnekreuz draussen aber ist es eine eigene Sache. Der Besitzer hat es zwar vom Eingange entfernt und an der Grenze seines Grundstückes aufgestellt. Aber wehe, wenn frevle Hand es berührt oder gar von der Strasse entfernen würde. Mit lautem Gepolter erfüllt es den Raum, wo du es niederlegst, und an rätselhaften Krankheiten fällt dir dein Vieh im Stalle, bis du das Zeichen der Sühne wieder an Ort und Stelle Bringst; erst dann zieht wieder Ruhe in dein Haus ein! Wir gruben die Erde unter dem Kreuze aus; mit einem nach unten verbreiterten stumpfen Ende ist es nur wenig in den Boden eingelassen. Der begreifliche Wunsch, über die vermutliche Herkunft der Eggersdorfer Patronatsherren und einiges Weitere aus deren Geschicken zu vernehmen, ist leider mit Rücksicht auf das gestellte Thema unerfüllbar; wir verlassen daher das ‘Noli me tangere!’ des Ortes und gehen einige wenige Schritte die Dorfstrasse weiter herunter. (Brandenburgia 1901)

Sage: 1. Die erste berichtet von dem Streit im Krug/Gasthof zwischen dem älteren Thomas von Röbel und dem Junker Lorenz von Trebus am Anfang des Jahres 1512. Nach einem Streitgespräch in der Gaststube gingen beide vor die Tür und trugen den Zweikampf mit dem Schwert aus. Der alte Röbel war der Fechtkunst des gewandten und flinken Junkers Lorenz nicht gewachsen und verstarb am Ort an den Folgen der Verletzungen.
2. Die zweite Sage berichtet: "Anno 1613 Sonnabend nach Crucis Exaltat. (18. September) ist der Schäferknecht Peter Schilling in Eggersdorf auf der Straße im Dorfe von den Edelleuten erschossen worden." (Petzel 2006)
3. Der Besitzer hat es zwar vom Eingange entfernt und an der Grenze seines Grundstückes aufgestellt. Aber wehe, wenn frevle Hand es berührt oder gar von der Strasse entfernen würde. Mit lautem Gepolter erfüllt es den Raum, wo du es niederlegst, und an rätselhaften Krankheiten fällt dir dein Vieh im Stalle, bis du das Zeichen der Sühne wieder an Ort und Stelle bringst. (Brandenburgia 1901)

Quellen und Literatur:
Giertz - Eggersdorf, Kreis Nieder-Barnim. Pflegschaftsfahrt des Märkischen Museum am 15. September 1901, in: "Brandenburgia". Monatsblatt der Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin, unter Mitwirkung des Märkischen Provinzial-Museums, X.Jahrgang, 1901/02, S.353-368 daraus besonders S.357-360
Schmidt, Rudolf - Märkische Sühnekreuze, in: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der Deutschen Geschichts- und Alterthumsvereine, 1916, Sp.181
Weiss, M. / Rehberg, M. - Zwischen Schorfheide und Spree, Berlin 1941, S.479
Neuber, Dietrich / Wetzel, Günter - Steinkreuze und Kreuzsteine: Inventar Bezirk Cottbus, 1982, S.79
Das Rätsel um das Sühnekreuz, auf: deutschland-im-internet.de (eingesehen am 3.11.2008)
Hoos, Olga - Historie des Sühnekreuzes, in: Brandenburger Blätter, 14.Januar 1993, S.11
Petzel, Martin - Archäologische Denkmale unserer Heimat: Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Märkisch-Oderland, in: Jahrbuch Märkisch-Oderland, Nr.13, 2006, S.29-30
recherchiert und bebildert von Detlef Sommer, Wünsdorf (Fotos von August 2005 und April 2009)
Ergänzungen von Uwe Stößel, Saalfeld und Wolfgang Fredrich, Sponholz (Foto von Juli 2012)



Historie des Sühnekreuzes
von Olga Hoos

Die achtzigjährige Johanna Miethge am Sühnekreuz

Zur Erinnerung: An einem Wintertag des Jahres 1512 zechten Ritter Roebel und Junker Lorenz Trebus im damaligen Eggersdorfer Krug und gerieten in Streit, der in einen Zweikampf ohne des Gesetzes Regeln ausartete, nachdem der Junker Trebus sein Schwert aus der Scheide gerissen hatte. Aus der niedrigen Gaststube stürmten sie hinaus und fochten vor der Krugtür, bis der alte Roebel mit einem Wehschrei tödlich getroffen zusammenbrach und starb. An dieser Stelle wurde zur Sühne der furchtbaren Tat ein steinernes Kreuz errichtet, erzählt die Dorfgeschichte.
Pfarrer Giertz aber meint in seiner Chronik, daß das Sühnekreuz viel älter sei. Er vermutete, es habe vielleicht als Wegekreuz an der alten Fahrstraße gestanden oder sei von Wenden als Zeichen des christlichen Glaubens aufgerichtet worden... Sei's wie's sei - jedenfalls spielte das Sühnekreuz im Aberglauben der Eggersdorfer seit jeher eine Rolle, und man warnte davor, es zu berühren oder gar zu verrücken; denn dann werde man vom Unglück verfolgt, bis man es zur angestammten Stelle zurückbrächte. Und wohl da entdeckte es Olga Hoos, und sie schrieb die Geschichte von Frau Miethge und dem Sühnekreuz auf.
Nun stehe ich vor dem Haus, an dessen Straßenseite das Sühnekreuz unübersehbar ist. "Kommen Sie rein, es ist kalt", ruft mir eine freundliche Frauenstimme zu. "Hier passiert schon nichts. Ich stehe ja miter Denkmalschutz!" Frau Johanna Miethge öffnet die Tür ihres uralten Hauses, in dem sich vor zweihundert Jahren - laut Chronik - eine Gaststube befand. Hier müßte die grausame Tat begangen worden sein, denke ich ein wenig schaudernd, werde aber von meiner Gastgeberin, die sich als engagierte Heimatkennerin erweist, eines besseren belehrt.
"Nach dem Krieg habe ich dieses Häuschen hier gekauft", erzählt Frau Miethge, "gleich neben unserem Familienhaus, das mein Bruder nach Gefangenschaft und Heirat bezog." Die Miethges gehören zu den Pfälzern, die sich ab 1766 in Eggersdorf ansiedelten (BB 7). Frau Johanna erblickte hier vor achtzig Jahren das Licht der Welt, und sie ist voller Geschichten über die Vergangenheit.Währendich noch spekuliere, ob vielleicht dort in der Ecke, wo jetzt die Couch steht, der Tisch war, an dem Roebel und Trebus zechten, werde ich verschmitzt aufgeklärt: "Hier geschah's wirklich nicht, sondern da drüben, da gab's noch eine Gaststube, da geschah es..." Wer will da noch an der Sage zweifeln!
"Das Kreuz", erzählt die alte, lebhafte Eggersdorferin, "hatte einst in der Mitte ein Herz, ein tränendes; aber das ist mittlerweile zugewachsen." Sie bedauert, daß damals vor dreißig Jahren, als sie den Pfarrer darauf aufmerksam machte, nichts zur Erhaltung geschah. Aber dann 1983 zur 650-Jahrfeier von Eggersdorf. "Da kam der Bürgermeister zu mir und sagte: 'Johanna, jetzt stehst du unter Denkmalschutz!' Und da stand ich nun und wartete, daß mal jemand kommt und die Efeuhecke um das zugewachsene Sühnekreuz herum beschneidet. Aber vergeblich. Da machte ich's eben allein. Der Efeu schafft mich noch. Der muß mehr als hundert Jahre alt sein; denn eher kommt Efeu nicht zum Blühen, und der trägt ja schon Früchte. Hoffentlich kriege ich den Schnitt immer richtig hin..."
Das ist die einzige Klage der bewundernswerten Frau, die sich bemüht, das Haus "denkmalschutzgerecht" zu erhalten; denn ohne Genehmigung darf da nichts verändert werden. Wie die Achtzigjährige das bloß schafft? Sie sorgt für Sauberkeit rund um das Sühnekreuz, und ihr Hund - "er ist auch so alt wie ich, hat schon einen grauen Bart" - steht immer brav daneben auf dem Hof und spitzt nur die Ohren, wenn Frauchen mit dem uralten Efeu kämpft.
"Spukt's denn nun ab und zu mal in Ihrem Haus?" Diese Frage kann ich mir einfach nicht verkneifen. Offenherzig gibt Frau Johanna zu, daß sie sich anfangs fürchtete - "diese niedrige Decke, das Sühnekreuz, die Geschichte von dem schrecklichen Verbrechen..."
Glück und Unglück habe sie hier gehabt - "wie's im Leben eben so ist". Und dann erzählt sie von dem Streich, hinter dem sie ihren Bruder mit seinen Freunden in jungen Jahren vermutet. "Da polterte es eines Abends ganz unheimlich draußen vor dem Haus. Ich stürzte zur Tür; aber die war mit einem Strick fest zugebunden." Diesen Strick hat Frau Miethge noch immer; denn niemand hat ihn je zurückgeholt. "Wissen möchte ich schon, wer damals meine Tür so verrammelt hatte. Aber danach hat's nie wieder gespukt. Ich habe das Sühnekreuz ja auch nie bewegt sondern immer nur gepflegt", merkt sie scherzhaft an.
Herzlich ist der Abschied. Die Bewohnerin des Hauses mit dem Sühnekreuz drückt mir eine Schachtel mit frischen Eiern in die Hand, der Hund bleibt treu bei den Hühnern auf dem Hof, Frau Johanna Miethge stellt sich zum Foto ans Sühnekreuz, streichelt darüber und bedauert nochmals, daß das tränende Herz nicht mehr sichtbar ist.

Das Eggersdorfer Haus mit dem Sühnekreuz

Fotos und Repros: Autorin
(Brandenburger Blätter, 14.Januar 1993, S.11)


Sühnekreuze & Mordsteine