Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Göppingen

Kloster Adelberg (I) / OT von Adelberg


Zustand 2011
Foto: Schnepf

die andere Seite
Foto: Nitschke (2007)

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 73099

GPS: N 48° 45,382', O 9° 35,965'

Standort: Vor der östlichen Umfassungsmauer des Klosters.

Größe / Material: 91:64:23 / Sandstein

Geschichte: Der bei Lämmle (1909) angegebene Standort am "nordöstlichen Teil der Mauer" beruht entweder auf einer Täuschung oder wurde inzwischen nach Süden verlegt. Heute befindet er sich jedenfalls, wie in meiner Beschreibung angegeben, an der Außenseite der "südöstlichen Umfassungsmauer". Die zur Zeit meiner Befragung älteste Auskunftsperson, Frau Hedwig Schnurr, ist inzwischen gestorben. (Nestle 1984)

Standort bis ca. 1960 an der nordöstlichen Mauerecke. Arme nach außen zunehmend abgenutzt; der linke Arm wohl ¼ abgebrochen.
Form: Arme ungleich hoch angesetzt, Ansichtsmaße differieren; beim breiten Längsbalken ist der Schaft außerdem breiter als der Kopf. Am erhaltenen Arm nimmt das Tiefenprofil zu. Zeichen: Rest eines großen, länglichen Reliefs, das ursprünglich auch ziemlich breit gewesen ist. Das auf der Abbildung sichtbare Kreuzzeichen ist nicht original und wurde inzwischen beseitigt. Datierung: ca.15. Jh. (Losch 1981)

[...] Am nordöstlichen Teil der mauer steht ein Sühnekreuz, an das sich eine traurige Geschichte knüpft. Zwei Bettelknaben haben in der teuren Zeit vom Pfarrhaus ein weißes und ein schwarzes Brot bekommen und im Streit hierüber einander an dieser Stelle erstochen. (Lämmele 1909)

Sage: 1. [...] von dem Kreuz an der Adelberger Klostermauer geht die Sage, daß da zwei Bettelkinder einander erstochen haben.
2. Zwei Bettler erhielten miteinander in der teuren Zeit ein schwarzes und ein weißes Brot und haben sich im Streit darüber gegenseitig erstochen.
3. Der Kreuzstein an der Klostermauer zu Adelberg erzählt, daß hier zwei Bettelbuben einander erstochen hätten, weil im Pfarrhaus der eine mit einem weißen, der andere mit einem schwarzen Stück Brot bedacht worden war.
4. Zwei Bettler hätten an der Klosterpforte der eine ein weißes der andere ein schwarzes Stück Brot erhalten. Im Streit um das weiße Brot hätten die Bettler einander erstochen.
5. Der Abt von Adelberg hatte einen Bruder, der Ritter war. Dieser erschlug den Abt im Streit und mußte deshalb das Kreuz setzen.

Quellen und Literatur:
Lämmele, August - Der Bezirk Schorndorf in alter und neuer Zeit. Eine Heimatkunde für Schule und Haus, Schorndorf 1909, S.106-107
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Nestle, Eugen - Sühnekreuze in unserer Landschaft, in: Heimatblätter Band 1. Jahrbuch für Schorndorf und Umgebung, Schorndorf 1984, Anmerkung 11
recherchiert und bebildert von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen (Fotos von 2007)
Ergänzungen von Roland Buggle
Bild-Ergänzung von Thomas Schnepf, Reutlingen (Foto vom 4.03.2011)



Kloster Adelberg (II) / OT von Adelberg


Detail Wetzrillen
Foto: Nitschke (2007)

Bleistiftzeichnung
von Fr. Bayer
(um 1980)

GPS:

Standort: Im Museum in der Klostervilla.

Größe / Material: 56:46:21 / Sandstein

Geschichte: Entgegen der Standortbeschreibung bei Losch (1981) befindet sich das Kreuz nun im Museum der Klostervilla.

Innerhalb der Klostermauer; rechts vom Eingang der Mauer um die Ulrichskapelle. Bis vor einigen Jahren lag das Kreuz in einem Garten im Klosterbezirk; ursprünglich soll es beim Kreuz Adelberg I gestanden haben. Armenden beschädigt. Auf der einen Seite lange, über das ganze Kreuz verlaufende, tiefe Schleifrillen. Form: Längsbalken breiter als Querbalken, Schaft breiter als Kopf. Der Kopfbalken verschmälert sich leicht, die Arme setzen verschieden hoch an. Datierung: ca. 15./16.Jh. (Losch 1981)

Sage:

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
recherchiert und bebildert von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen (Fotos von 2007)


Sühnekreuze & Mordsteine