Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Schwäbisch Hall

Bossendorf / OT von Schrozberg


Blick zum Standort

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PLZ: 74575

GPS: N 49° 21,084', O 10° 6,934'

Standort: In Bossendorf von Leuzendorf her kommend bis zur Ortsmitte fahren, hier rechts abbiegen in Richtung Reusch (=Richtung Bettenfeld). Wenn die geteerte Fahrstraße nach ca. 300m einen Knick nach rechts macht, dann geradeaus auf den geschotterten Feldweg abbiegen. Das Kreuz steht hier rechts des Feldweges auf der "Bossendorfer Höhe", einer kleinen Hochfläche, neben einem Graben (kein Bachlauf, s.u.!), unmittelbar an der Grenze zu Bayern.

Größe / Material: 91:73:21 / Muschelkalk

Geschichte: Das Kreuz lag eine Zeit lang im Hof eines Bossendorfer Einwohners und wurde dann wieder am ursprünglichen Ort aufgestellt. Die Arme weisen genau in O-W-Richtung. Der Kopf und die Armenden sind an den Ecken und Kanten abgewittert, das rechte (westliche) Armende ist leicht verkürzt. Längsbalkenansicht und Kopfhöhe betont. Schaft läuft zu 40cm breitem und 15cm hohem Fußklotz aus. Datierung: ca. 15./16.Jh.

1972 vom früheren Standort am Weg nach Bettenfeld (Bayern) sichergestellt, inzwischen wieder dort am Rand eines Bachlaufs aufgestellt. (Krais / Reuter / Losch 2001)

Liegt im Hof des Anwesens von Friedrich Rohn; vom früheren Standort am Weg nach Bettenfeld (Bayern) ca. 1972 hereingeholt. Muschelkalk. Maße: H 110, B 70, T 21. Balkenenden verwittert; rechtes Armende leicht verkürzt. Form: Längsbalkenansicht und Kopfhöhe betont. Schaft läuft zu 40cm breitem und 15cm hohem Fußklotz aus. Datierung: ca. 15./16.Jh. (Losch 1981)

Sage: 1. Für begrabene Gefallene aus dem Dreißigjährigen Krieg.
2. Ein Landstreicher und ein Polizist sollen sich im Streit gegenseitig erschlagen haben.
3. Insgesamt standen an der bayerischen Grenze Richtung Schnepfendorf an einem alten Feldweg drei Kreuze nebeneinander. Das mittlere Kreuz wurde nach 1930 entfernt. Die beiden anderen Kreuze verschwanden 1974 bei der Flurbereinigung. Zwei oder drei Metzger sollen sich umgebracht haben. Sage von Spuk. (Losch 1981)
4. [...] es spukte, rasselte und schrie im Haus, bis der Stein wieder auf seinem alten Platz gebracht war. (Losch 1968)

Quellen und Literatur:
Rettenmaier, Hermann - Die Steinkreuze des Kreises Crailsheim, Typoskript mit kolorierten Zeichnungen 1955 (LDA), Nr.38g
Gießberger, Hans - Das "unsichtbare" Steinkreuz bei Bossendorf, in: Der Bergfried 11, 1959, S.94
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.109
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.85, 90
Kraiss, Eva Maria / Reuter, Marion / Losch, Bernhard - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, 2001, S.100
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (Fotos von September 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine