Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Schwäbisch Hall

Crailsheim


Rückseite

Weberschiffchen
a.d. Vorderseite

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 74564

GPS: N 49° 8,729', O 10° 4,641'

Standort: In Crailsheim nach Bad Mergentheim von der B290 in Richtung Beuerlbach abzweigen, nach ca. 500 m links jenseits des Straßengrabens.

Größe / Material: 60:75:21 / Sandstein

Geschichte: Bei Losch (1981) und auch bei Kraiss / Reuter / Losch (o.J.) wird als Material Muschelkalk angegeben. Tatsächlich handelt es sich aber um Sandstein mit z.T. großflächigen und tiefen Auslösungen und Quarzkörnchen im Gestein.
Das Kreuz wurde 1955 frei gelegt und neu aufgestellt.
Lateinisches Kreuz, Kopfhöhe 26cm, Schaft einheitlich 30cm breit.
Kompakt wirkendes Kreuz mit sehr kurzem Schaft und hohem Kopf. Gleichmäßig breiter Schaft und Kopf. Beide Arme mit Bruchstellen außen. Der nördliche Arm weist auf seiner Westseite ein quer liegendes Weberschiffchen auf. Im Kreuzungsbereich der Ostseite ist eine tiefe, waagrechte Linie zu erkennen, darüber eine nur wenig eingetiefte von links bogenförmigaufsteigende, dann waagrecht verlaufende Linie. Da beide Linien nicht dieselbe Tiefe aufweisen, werden sie wohl auch nicht als ein Symbol zu deuten sein. In der Literatur (Kraiss / Reuter / Losch) angeführte "Rillen", die als "Kreuzzeichen" oder "Spindel" gedeutet wurden, konnten nicht mehr festgestellt werden.

Flurname: "Galgenberg". Muschelkalk. Armenden abgeschlagen. Schaftunterteil abgebrochen. Form: Hoher, verbreiterter Kopf; Querbalken schmäler und parallelkantig. Zeichen: Im linken Arm großes liegendes Weberschiffchen. - In der Rückseite Rillen, die als Kreuzzeichen oder als Spindel gedeutet wurden. Auf der Rückseite außerdem früher im rechten Armende aufrecht stehendes Weberschiffchen. Inschrift: Früher oberflächliche Einritzung DO auf der Rückseite (zwischen Rillen und Weberschiffchen). Datierung: ca. 15.Jh. (Losch 1981)

   Bei Krailsheim, an der Straße nach Beuerlbach, liegt jetzt ein steinernes Kreuz, merkwürdig durch Bild und Inschrift. Auf der Vorderseite ist ein Weberschiffchen tief eingehauen, auf der Rückseite ein eingeritztes Kreuz, dann zwei Buchstaben D.O. und ein Weberschiffchen zu sehen, alle vier Zeichen der Kehrseite sind vermutlich erst später eingeritzt worden, jedenfalls erst nach 1530, wegen der Antiquaform des Anfangsbuchstabens des getöteten Webers, eingehauen; das Kreuz mag älter sein als die Inschrift. (Nägele 1934)

Sage: 1. Tödlicher Streit zwischen Schäfern.
2. Offiziere sollen hier begraben sein.

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.418
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Fotodokumentation von Eva Maria Kraiss, Marion Reuter und Bernhard Losch - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, o.J.
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg (aktuelle Aufnahmen vom 08.06.2007)


Sühnekreuze & Mordsteine