Deutschland Baden-Württemberg Neckar-Odenwald-Kreis

Diedesheim / OT von Mosbach


Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 74821

GPS: N 49° 22,612', O 9° 06,654'

Standort: Ca. 3km nördlich vom Ort im Wald, an der Markungsgrenze zu Mosbach. An einem Waldweg westlich der Straße zwischen Diedesheim und Reichenbuch (L 527). Der Waldweg verläuft in etwa parallel zur Landstrasse. Wegbeschreibung: vom Parkplatz, der gegenüber der Abzweigung nach Nüstenbach liegt, ca 10 Meter in den Wald, die erste Abzweigung rechts, dann nach etwa 400m rechts am Weg.

Größe / Material: 70:60:29 / Buntsandstein

Geschichte: Wird hier "Hebenkreuz" genannt.
Langer, schmaler Kopf; kurzer hoher Querbalken; kurzer Schaft, der zu verbreitertem Fuß ausläuft. Die Armenden sind leicht zum Schaft hin abgeschrägt. Rechte Vorderkante am Kopf beschädigt. Datierung: ca. Ende 17./18. Jhdt. (Losch 1981)

Sage: 1. Da hat mal ein Bursch seinem Mädchen den Hals abgeschnitten. (Walter 1923)

2. Eine Hebamme aus Nüstenbach hatte in Reichenbuch einem Kind ans Licht der Welt verholfen. Der Kindsvater aber war arm und konnte sie nicht bezahlen. Gerne gab sie sich auch ohne Geld zufrieden. Auf dem Heimweg wurde sie im Wald von einem Strauchdieb überfallen, der Geld von ihr erpressen wollte. Sie beteuerte, keines erhalten zu haben. Der Mann aber glaubte ihr nicht und brachte sie um. Zu Ehren der Hebamme wurde an der Stelle das "Hebenkreuz" errichtet. (Assion 1972)

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Walter, Max - Vom Steinkreuz zum Bildstock, 1923, S.29
Assion, P. - Weiße Schwarze Feurige, Sagen aus dem Frankenland, Karlsruhe 1972, S.151/153
Peter Assion u.a. - Das pfälzisch-fränkische Sagenbuch, 1983, Ziff.271
Recherchen, Wegbeschreibungen, aktuelle Infos und Aufnahmen von Leopold Hessek, Mosbach
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine