Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Ravensburg

Fenken (I / II) / OT von Schlier
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Fenken I Fenken II

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 88281

GPS: N 47° 46,478', O 9° 39,472'

Standort: Direkt südlich der L 325, etwa 100 Meter östlich des Ortsausgangs.

Geschichte: Ursprünglich Gruppe von drei Steinkreuze, Heute noch zwei erhalten.

Zwei Steinkreuze rechts an der Straße nach Schlier, früher drei (Das dritte wurde bei einem Manöver zwischen 1880 und 1890 niedergefahren). Nach Straßenausbau 1965 verbessert aufgestellt. (Losch 1981)

   Zwischen Schlier und Fenken stehen nebeneinander zwei Kreuze; letzteres, ein Filial von Schlier, war ehedem Weingartischer Besitz seit 1269 und 1350 (Benichon, Benchen). Ob sie mit der oben gemeldeten Sühne des Totschlags an Eitelhans von Bodman zusammenhängen, ist nicht zu sagen; ebensowenig wie die Kapelle bestimmt werden kann, die zur Sühne außer dem Kreuz errichtet werden mußte. Die Veitskapelle, nach der die Veitsburg genannt ist, ward 1833 abgebrochen. Nach Bierlinger, aus Schwaben I 18, Nr.293 waren es ehedem drei. Die Volkssage in jener Gegend bringt die Kreuze mit einem Zweikampf von Rittern in Verbindung, vielleicht eine dunkle Erinnerung an jenen geschichtlichen Vorgang. Die Form beider ähnelt nur teilweise dem eisernen Kreuz, nach der Kreuzung verjüngt von oben und unten. Das erste ist höher, aber weniger breit als das zweite; 1,21m übern Boden hoch, 0,77m breit (oberste Breite 0,32, oberhalb der Kreuzung 0,32, unterhalb 0,30m, unterste 0,52m); Querarme sind außen 0,325m, innen 0,33m hoch; die Dicke wächst von oben nach unten von 20 bis 25cm. Das andere mißt in der Länge 1,135m, in der Breite 0,985m (oberste 0,335m, oberhalb der Kreuzung 0,30m, unterhalb 0,375m, unterste 0,505m). Höhe der Querarme links außen 28, innen 30cm, rechts außen 34, innen 37cm. Die Dicke wächst von 20 bis zu 33cm. (Nägele 1913)

Sage: 1. Die Kreuze sollen die Stelle bezeichnen, an der drei Söhne eines Rittergeschlechts von Wetzisreute den Tod fanden. Die zwei älteren Brüder begehrten das selbe Mädchen zur Braut und gerieten darüber in Streit. Der jüngste Bruder wollte den Kampf schlichten, aber tödlich verletzt sanken alle drei zu Boden. Der unglückliche Vater ließ zum Andenken drei steinerne Kreuze errichten. (Losch 1981)
2. Die Volkssage in jener Gegend bringt die Kreuze mit einem Zweikampf von Rittern in Verbindung. (Nägele 1913)
3. In der Richtung von Ravensburg nach Schlier kommt man auf den Weiler F. Etwa einen Büchsenschuß weiter gen Schlier hin stehen 3 steinerne Kreuze ohne alle Inschrift und Kunst. Die Sage weiß darüber folgendes:
   Die drei Brüder Booser gerieten in der Schenke zu F. in der jetzigen Sonne, allwo sie lustig zechten, in Streit. Es kam zum Kampf auf Leben und Tod und zwar gerade an der Stelle, wo die Wahrzeichen heute stehen. Zwei der Brüder blieben auf dem Platze; der dritte stark verwundet sei noch in die Schenke zurückgebracht worden und hauchte bald auch seinen Geist aus. Die Namen der drei Brüder wurden aus der Adelszahl gestrichen. Ihre Nachkommen nannten sich von da ab einfach Booser, wohnten zu Wetzisreute nordöstlich zwischen Schlier und Waldburg. (Bierlinger 1874)

Quellen und Literatur:
Birlinger, Anton - Die drei Brüder Booser in Wetzisreute, in: Aus Schwaben. Sagen, Legendenden, Aberglauben, Sitten, Rechtsbräuche, Orsneckerein, Lieder, Kinderreime, Neue Sammlung. Band I. Wiesbaden 1874, S.18, Nr.18
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.414f.
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.328
recherchiert und bebildert von Dietrich Krieger, Friedrichshafen (Fotos vom 24.08.2014)



Fenken (I) / OT von Schlier
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Größe / Material: 80:80:20 / Sandstein

Geschichte: Rechtes Armende verkürzt. Armlängen knapp. Kopf leicht verschmälert, Ansicht breiter als am Schaft. Tendenz zu breiten Flächen.
Datierung: ca. Ende 16./17.Jh. (Losch 1981)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Birlinger, Anton - Die drei Brüder Booser in Wetzisreute, in: Aus Schwaben. Sagen, Legendenden, Aberglauben, Sitten, Rechtsbräuche, Orsneckerein, Lieder, Kinderreime, Neue Sammlung. Band I. Wiesbaden 1874, S.18, Nr.18
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.414f.
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.328 (II)



Fenken (II) / OT von Schlier
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Größe / Material: 80:95:27 / Kalktuff

Geschichte: Linkes Armende beschädigt. Kopf- und Schaftverbreiterung. Der rechte Arm setzt tiefer an als der linke, die Armlängen differieren.
Datierung: ca. 16.Jh. (Losch 1981)

Sage: siehe oben

Quellen und Literatur:
Birlinger, Anton - Die drei Brüder Booser in Wetzisreute, in: Aus Schwaben. Sagen, Legendenden, Aberglauben, Sitten, Rechtsbräuche, Orsneckerein, Lieder, Kinderreime, Neue Sammlung. Band I. Wiesbaden 1874, S.18, Nr.18
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.414f.
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.328 (I)


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