Deutschland Baden-Württemberg Kreisfreie Stadt Heidelberg

Heidelberg (I)


seitliche Ansicht

Rückseite

Wegweiser zum
Standort

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 69117

GPS: N 49° 24,544', O 8° 43,567'

Standort: Im "Alten Heidelberger Stadtwald", Distr.I, Abt.18, an einem Hang östlich vom Schloss. - Der Standort ist als Kleinanlage gestaltet. Von der Bergstation Molkenkur aus ist das Kreuz auf leicht ansteigenden Waldwegen zu erreichen.

Größe / Material: 120:65:21-30 / Buntsandstein

Geschichte: Benennung und Flurname: "Wilderer(s)kreuz". Im Stadtgebiet Heidelberg befindet sich lediglich ein jüngerer Vertreter der typischen kleinen Steinkreuze: ein Kreuz von 1738, das zur Erinnerung an einen Todesfall errichtet wurde. Seine Besonderheit liegt in der Kombination von Berufssymbol mit Jahreszahl und Inschrift. Die Bestätigung dazu liefert ein Kirchenbucheintrag.
Bearbeitungsspuren auf der Vorderseite. Form: Leichte Schaftverbreiterung. Der Kopf verschmälert sich nach oben. Die Armlängen sind betont kurz gehalten. Die Seitenflächen am Kopf sind nach hinten leicht einwärts gestellt. Die Armunterseiten sind nach außen angehoben, die Armaußenflächen schräg zum Kopf hin geneigt. Die Maße der Armansicht differieren leicht. Das Tiefenmaß nimmt von oben nach unten zu. Zeichen: Axt im Relief, Stiel auf dem linken Arm. Inschrift:
1738
AMT
IoHON
NMICHaEL
SCHMI
TGETöD
ETWoR
DENIM
IOHR
Eintrag im Totenbuch des katholischen Pfarramts: "1738. 27. Martii. Sepelivi Johannem Michaelem Schmitt Waldschütz, qui in sylva occisus est." (1738. 27.März. Ich habe beerdigt; ... M ... S ... W.. , der im Wald erschlagen worden ist.). (Losch 1981)

Sage: Ein Wilderer soll hier erschossen worden sein.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.159, mit Abb.257, S.34
Meinhardt, Herbert - Das Wildererkreuz im Heidelberger Stadtwald, 2002, S.222 m.Abb.
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Fotos von Juli 2008)



Heidelberg (II)

GPS:

Standort: Im Wald zwischen dem Kaiserstuhl und Neckargemünd kreuzen sich die gut gekennzeichneten Wege "Oberer Drachenhöhlenweg" und "Kaiser-Franz-Weg". 25m südlich davon steht der Stein östlich am "Kaiser-Franz-Weg".

Größe / Material: 97:68:12-30 / roter Sandstein

Geschichte: Der Stein verjüngt sich von 30cm am Sockel auf 12cm am Kopf. Er ist nur an der Wegseite geglättet. Ansonsten ist er ein unbearbeiteter Felsbocken.
Zeichen: An der Wegseite ist ein Balkenkreuz eingemeißelt mit den Maßen 50x36cm und einer Balkenbreite von 11-12cm, dazu die Inschrift ZUM HOHEИ KREUTZ. Schrift und Kreuz sind mit weißer Farbe nachgezogen. Bei dem Wort HOHEN sind H und E zu einer Ligatur verbunden, und das N ist spiegelverkehrt.
Im Jahre 1714 hören wir zum ersten Mal von diesem Stein, als er auf einem Beleg der städtischen Gemeinderechnung erwähnt wird.

Sage:

Quellen und Literatur:
Koenemann, F.F. - Wanderungen durch Heidelberger Wälder, 1990, S.91 m.Abb.39
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 8.03.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine