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Rechenhausen / OT von Gerabronn


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Foto: Stein (2006)

Perspektive
Foto: Stein (2006)

Abbildung bei
Losch (1981)

PLZ: 74582

GPS: N 49° 15,299', O 9° 54,240'

Standort: An der Straße nach Michelbach, auf der Schummenhöhe am Galgenweg, ca. 40m südwestlich des Windrades.

Größe / Material: 140:90:25 / Muschelkalk

Geschichte: Der Schaft ist knapp über dem Boden durchgehend gebrochen und wieder zusammengefügt worden.

Bei Anton Nägele (1913) unter Michelbach geführt. Flurname hier ist "Steinernes Kreuz", westlich "Totenbrunnen", östlich bzw. südöstlich "Galgenweg", "Galgenwiesen", "Galgenäcker".
Langbalkig, Kopf und Schaft verbreitern sich nach unten. Linkes Armende abgebrochen. Loch und Riß im Kopf; Vertiefung im rechten Arm. Schräge Einrillung unterhalb der Kreuznitte (Reste einer Einzeichnung?). (Losch 1981)

   An der Straße zwischen Michelbach an der Heide und Rechenhausen steht ein Steinkreuz von besonders großen Maßen. Rechtwinklig geformt, mißt es in der Höhe überm Boden 1,35m, in der Breite 0,94m; der rechte Querarm mißt 0,36m, der hauptstamm, von oben bis unten sich gleichbleibend, 0,29m breit, der linke Querarm ist teilweise abgeschlagen, jetzt nur noch 0,29m breit. Es wurde also die ganze Breite des Querarmes wohl über 1m betragen. Die Dicke ist 0,24m. Der massige Kreuzstein ragt, das das Kopfstück 0,36m und der Querarm 0,28m hoch ist, 76cm über den Boden heraus. Wir müssen also eine ganz beträchtliche Höhe, nahe an 2m, etwa gleich dem höchsten Riedlinger Kreuzstein, annehmen. (Nägele 1913)

Sage: 1. Der Gerabronner und der Ludwigsruher Schäfer sollen sich hier im Streit um die Weide gegenseitig umgebracht haben.
2. Der Ludwigsruher Schäfer soll hier den Gerabronner Schäfer im Streit um die Tränke des nahe gelegenen "toten Lochs" erschlagen haben. Noch heute soll der Schäferhund kurz vor der Ernte von der Wegkreuzung bis zum Steinkreuz eine Spur machen; in hellen Nächten sei der Hund schon öfters gesehen worden. In Michelbach werden Spur und Scharrstelle, auch die Losung des Hundes bestätigt. Mitten im Acker, an der größten Scharrstelle, soll der Schäfer begraben sein.

Quellen und Literatur:
Nägele, Anton - Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württemberisches Jahrbuch für Statistik 1913, S.420a
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.77
recherchiert und bebildert von Achim Stein, Rot am See (Fotos von April 2006)
aktuelle Aufnahme von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (Foto vom 1.11.2009)


Sühnekreuze & Mordsteine