Deutschland Hessen Lkr. Gießen

Lich (I)


Gesamtansicht
Zustand vor
der Neusetzung

PLZ: 35423

GPS:

Standort: An der B 488 gegenüber dem Forsthaus Fasanerie, im Straßengraben, am Weidezaun.

Größe / Material: 97:41:17

Geschichte: Der jetzige Standort ist wohl nicht ursprüngliche. Das Steinkreuz trägt die Jahreszahl 1758. Es hat noch den früher eingegrabenen Sockel und in den Kreuzarmen sieht man Stützen in voller Höhe bis zum Boden. (H.P. Probst)

Das Kreuz wurde bei einem Verkehrsunfall im Jahr 2004 umgefahren. Da das Kreuz ohnehin nicht am historischen Standort gestanden hatte, schien es vertretbar, das Steinmal aus Sicherheitsgründen in eine Grünanlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu versetzen. Dabei wurde der seither freistehende Fuß korrekterweise eingegraben. (V. Rumpf)

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von H.P. Probst, Grünberg-Queckborn
Ergänzung recherchiert und aktuelles Bild von V. Rumpf, Ebsdorfergrund



Lich (II)


Kreuze im gleichen
Maßstab,
Zeichnung von
Volker Rumpf

GPS:

Standort: Im Heimatmuseum in Lich am Kirchplatz (Textorhaus).

Größe / Material: 80:?:? / Lungstein

Geschichte: Bei dem Steinkreuz könnte es sich um ein Giebelkreuz der Klosterkirche der ehem. Basilika in Kloster Arnsburg handeln. (Probst 2006)

Gegen die im Beitrag zu Kreuz Lich II geäußerte Vermutung, dieses sei ein Giebelkreuz der heute ruinösen Klosterkirche Arnsburg, sprechen einige Indizien, die seither möglicherweise übersehen worden sind.
Das Kreuz, das auf der südlichen Kreuzgangmauer seinen Platz gefunden hat, nachdem es zuvor lange Zeit im Kapitelsaal lagerte, ist zweifelsfrei ein Giebelkreuz der Klosterkirche, wahrscheinlich von einem Giebel des Querhauses.
Es ist davon auszugehen, dass die bekrönenden Kreuze der weiteren Kirchengiebel konstruktiv baugleich ausgeführt worden sind.
Den entscheidenden Hinweis darauf, dass das Kreuz für den oberen Abschluß einer Giebelwand gefertigt wurde, liefert die Ausbildung des unteren Schaftendes (Zeichnung, linkes Kreuz). Dieses fügt sich durch seine Gabelung der Dachneigung des Giebels an.
Die einzige Ähnlichkeit dieses Giebelkreuzes mit dem Kreuz Lich II besteht in den bei beiden Kreuzen stark ausgeprägten Fasen (Zeichnung, mittleres Kreuz).
Der Schaft des im Heimatmuseum lagernden Kreuzes Lich II läuft bis zur Abbruchstelle gerade weiter; die die Dachneigung markierende Gabelung fehlt. Es ist kein einleuchtender Grund zur Annahme erkennbar, dieses Bauteil habe erst unterhalb der Bruchstelle angesetzt und sei daher verloren gegangen. Nicht nur, dass das Kreuz dann vom tatsächlichen Giebelkreuz erheblich abweichende Dimensionen aufgewiesen hätte, auch die Schaftausformung weicht mit der kurzen Fasenunterbrechung von der Form des Giebelkreuzes ab.
Die gleiche Schaftform mit der markanten Fasenunterbrechung weist aber das Kreuz Trais-Horloff II auf (Zeichnung, rechtes Kreuz), dessen Schaft sich unterhalb der Fasenunterbrechung noch 70cm tief in den Boden fortsetzt, was in ähnlicher Weise bei dem Kreuz Lich II vermutet werden kann. Dieses ist demnach nicht als Kirchenbauteil, sondern als Flurdenkmal-Steinkreuz einzuordnen.
Schließlich ist im Inventarverzeichnis des Museums (Heimatkundliche Sammlung) vermerkt, es handele sich um ein "Kapellenkreuz" vom Kreuzweg in Lich und wäre somit doch das bei Riebeling unter Ziffer 5418.5 als nicht mehr vorhanden erwähnte Kreuz. (Rumpf 2008)

Sage:

Quellen und Literatur:
Probst, H.P. - Das Steinkreuz im Heimatmuseum in Lich, 2006
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.5418.5
recherchiert und bebildert von H.P. Probst, Grünberg-Queckborn (Foto von 2006)
Ergänzungen von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (09/20089



Das Steinkreuz im Heimatmuseum in Lich
von H.P. Probst, Grünberg-Queckborn

Skizze (Fabricius), Kirche Arnsburg
um 1810, Westansicht
Im Heimatmuseum in Lich am Kirchplatz (Textorhaus) befindet sich ein Steinkreuz, dessen Herkunft bisher unbekannt geblieben ist und das in der einschlägigen Literatur auch nicht erwähnt ist. Dem Kreuz fehlt ein Kreuzarm und auch das Unterteil ist abgebrochen. Es ist heute noch ca. 80cm hoch und aus einheimischen Basalt, dem sogenannten Lungstein, gefertigt, es hat starke Fasen.
In Lich ist auch ein weiteres Steinkreuz bekannt, es befindet sich an der Butzbacherstraße gegenüber dem Forsthaus direkt über dem Straßengraben an einem Weidezaun.
In dieser Topographie (Riebeling, Heinrich: "Die Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen" unter 5418.3) wird auch ein zweites, nicht mehr erhaltenes, Steinkreuz erwähnt, das an der Ecke Giessenerstrasse - Kreuzweg gestanden habe. Nun wurde schon vermutet, dass dieses verschwundene Steinkreuz mit dem hier beschriebenen identisch sei.
Dem ist aber zu widersprechen, denn bei dem hier beschriebenen Steinkreuz handelt es sich vermutlich um ein sogenanntes Giebelkreuz der Klosterkirche, der ehem. Basilika in Kloster Arnsburg. Diese Zisterzienser Kloster-Kirche wurde 1246 geweiht.
In den (Ruinen-) Anlagen des ehem. Klosters ist ein solches zweites Giebelkreuz auf der südlichen Mauer des ehemaligen Kreuzganges ein- bzw. aufgemauert, das dem hier vorgestellten Steinkreuz stark ähnelt. Auch die Kirche im nahe gelegenen Lich- Ober-Bessingen hat ähnliche Giebelkreuze noch heute, so wie auch andere Kirchen in Oberhessen.
Weiterhin sind in einer alten Federzeichnung von 1810 (Fabricius) und auf einer alten kolorierten Karte (Archiv Schloss Laubach) diese Giebelkreuze zu erkennen
Steinkreuz auf der südlichen Mauer des ehm. Kreuzganges, (vermutliches Giebelkreuz der Basilika)
Ausschnitt des ehem. Kreuzganges mit eingemauertem (vermutetem) Giebelkreuz




Lich (III)

GPS: N 50° 30,783', O 8° 48,438'

Standort: Am Fußweg von Lich nach Kloster Arnsburg durch das Gottesackertal, ca. 300m vom Rand der Bebauung entfernt in Höhe der Kläranlage.

Größe / Material: 85:63:19 / roter Sandstein

Geschichte: Die oben gerundete Steinplatte trägt eine eingemeißelte lateinische Inschrift, die den Anlaß ihrer Errichtung benennt:
PRO NOTATIONE
JUSSUS SUM SIGNARE LO
COS UBI LAGUIDA PRAECEPS
REINHARDI COMITISPE
CTORA FREGIT EQUUS
ANNO DNI 1596
RENOV A 1771
Die Übersetzung lautet: Zum Gedenken bin ich beauftragt, den Ort zu bezeichnen, wo das Pferd kopfüber die Brust des Grafen Reinhard zerschmettert hat.
Der Zusatz "Renov A 1771" lässt offen, ob die Originalplatte von 1596 überarbeitet oder ein neuer Stein errichtet wurde. Verbürgt ist, dass Graf Reinhard hier im Hardtwald bei einem Reitunfall 1596 ums Leben kam.

Sage:

Quellen und Literatur:
Walbe, Heinrich - Die Kunstdenkmäler des Kreises Gießen, Südlicher Teil, 1933, S.300
Recherche und Foto von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von 2006)



Lich (IV)


Blick zum Standort

Beschilderung

GPS: N 50° 31,202', O 8° 49,100'

Standort: "Kirchgasse 10", in der Südseite im Sockel vermauert.

Größe / Material:

Geschichte: Scheibenkreuz, laut Schrifttafel ein Kreuzstein eines älteren Sakralbaues.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Frank-Dieter Peyer, Magdeburg (Fotos von April 2015)


Sühnekreuze & Mordsteine