Deutschland Hessen Lkr. Hersfeld-Rotenburg

Raboldshausen (I) / OT von Neuenstein

PLZ: 36286

GPS:

Standort: Am nördlichen Ortsausgang von Raboldshausen links an einer Betonmauer.

Größe / Material: 58:41:20 / Sandstein

Geschichte: Der sog. "Bruderstein" steht an der in Mittelalter stark befahrenen Straße von Raboldshausen über den Predigerstuhl nach Wallenstein vor dem ehemals letzten Haus, das bezeichnenderweise seit Menschengedenken eine Schmiede beherbergte. Der Stein läßt die ursprüngliche Kreuzform nur noch ahnen, da beide Arme verstümmelt sind. Auf der Vorderseite ist ein (nach Riebeling) 40cm langes und 10cm breites Pflugsech eingemeißelt. Der Stein ist in den letzten Jahren weiter in den Boden eingesunken, so daß die Länge der Darstellung heute nicht mehr bestätigt werden kann. Eine Hebung und Neuaufstellung am alten Standort wäre wünschenswert.

Sage: Der Sage nach soll an dieser Stelle ein Bruder den anderen, beide Schmiede, eines Mädchens wegen erschlagen haben, und zwar mit einem Pflugsech, das er gerade zu schärfen hatte.

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.106, Ziff.5023.1
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg



Raboldshausen (II) / OT von Neuenstein


undatierte Aufnahme
(Foto Marburg)

GPS:

Standort: Am Wanderweg zum Eisenberg, ca. 1km von Straße nach Raboldshausen entfernt am Rande einer Waldwiese in der Nähe der Wüstung Holnstein.

Größe / Material: 62:58:17 / Sandstein

Geschichte: Das Steinkreuz wurde in den 1930er Jahren beim Straßenbau gefunden und neu aufgestellt. In der Nähe befindet sich das Gelände der Wüstung Holnstein. Ursprünglich könnte das Kreuz in der Nähe der vom jetzigen Standort ca. 200m entfernt liegenden Holnstein-Kirche gestanden haben, war aber mit Sicherheit kein Grab- oder Giebelkreuz, sondern ist eindeutig ein Sühnekreuz. Auf einer Informationstafel in der Nähe des Kreuzes wird als Entstehungszeit 14./15.Jahrhundert angegeben. Es weist keine Inschrift oder Darstellung auf. Interessant ist rund um das Steinkreuz der Bestand an Vinca minor (Immergrün), eine kleine bodendeckende Pflanze die im Mittelalter als Zier- und Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum eingeführt wurde, und fast ausschließlich auf Wüstungen und Burgen wächst, wo sie überdauert hat.

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S.107, Ziff.5023.2
willingshain.de
recherchiert und bebildert von Thorsten Pirkl, Petersberg


Sühnekreuze & Mordsteine