Deutschland Hessen Lkr. Gießen

Rodheim-Bieber (I) / OT von Biebertal

PLZ: 35444

GPS: N 50° 36,600', O 8° 34,688'

Standort: An einer Weggabelung auf der Gemarkungsgrenze zwischen Atzbach und Rodheim, ca. 350m ostwärts der "Alten Schanze" aus dem 7-jährigen Krieg am "Königsstuhl".

Größe / Material: 80:46:19 / grauer Kalkstein

Geschichte: Der sogenannte "Frauenstein" – er wird auch "Frauenkreuz" genannt – ist ein Grenzstein. Es wird vermutet, daß er an der Stelle eines alten Kreuzes steht, das wahrscheinlich im Jahr 1759 durch Kriegseinwirkung zerstört worden war. Auf Ost- und Westseite sind jeweils ein Kreuz und die Inschrift FRAVEN eingemeißelt. Außerdem ostseitig GH (Großherzogtum Hessen) PDH (Provinz Darmstadt-Hessen) HCH (Heuchelheim) No 100, westseitig KP (Königr. Preußen) AZB (Atzbach) No 100.
Allerdings gab es in den Jahren von 1771 bis 1866 noch einen Vorgänger in der gleichen Form wie der heutige Stein, jedoch mit den Kürzeln NW (Nassau-Weilburg) westseitig und HD (Hessen-Darmstadt) ostseitig.

Sage: Vom Frauenstein ist die gleiche Sage wie beim Kreuz Krofdorf-Gleiberg überliefert.

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, Nr.5317.2
Leib, Jürgen - Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt, 1974, S.550-551
Reeh, Karl - Frauenkreuze sind Friedenskreuze, 1967, S.1-8
Recherche und Foto von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von 1992)



Rodheim-Bieber (II) / OT von Biebertal

Standort: Neben vorigem.

Größe / Material: 202:57:35

Geschichte: Neben dem zuvor beschriebenen "Frauenstein" hat die heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Lahntal 1987 eine Nachbildung des Frauenkreuzes (als Vorbild diente hier das Frauenkreuz vom etwa 7km entfernten Krofdorf-Gleiberg) aufgestellt.
Die am Schaft angebrachte Tafel gibt nähere Auskunft:

Rekonstruktion des aus dem 14. Jh. stammenden und 1759 von aliierten Truppen zerstörten historischen Frauenkreuzes. Ermöglicht durch eine Spendensammlung, die 1986 in den Gemeinden rund um den Königstuhl durchgeführt wurde. Das Kreuz, damals als Zeichen zur Beachtung des "Gottesfriedens" errichtet, möge auch heute den Menschen zum Frieden mit sich und der Schöpfung mahnen.
18. Mai 1987
Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Lahntal e.V.

Sage:

Quellen und Literatur:
Riebeling, Heinrich - Historische Rechtsmale in Hessen, 1988, Anhang: Ergänzungen zu "Steinkreuze u. Kreuzsteine in. Hessen", S.XIV, Ziff.5317.2
Leib, Jürgen - Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt, 1974, S.550-551
Reeh, Karl - Frauenkreuze sind Friedenskreuze, 1967, S.1-8
Recherche und Foto von Volker Rumpf, Ebsdorfergrund (Foto von 1992)


Sühnekreuze & Mordsteine