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Eldagsen (I) / OT von Springe


Blick zum Standort
Foto: Müller (2014)

Zustand 2013
(Leuchtenburg)
Foto: Müller

Zustand 2011
(Leuchtenburg)
Foto: Gerth

Zustand 2008
(Leuchtenburg)
Foto: Künzl

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Aufnahme vor 1980
am Originalstandort
Foto: Schade

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

PLZ: 31832

GPS:

Standort: An der Süd-west-Ecke der Kirche aufgestellt.

Größe / Material: 114:62:22 / Sandstein

Geschichte: Am Mittwoch, den 2.April 2014, wurde in Eldagsen der neu gestaltete Platz an der Kirche eingeweiht und dabei das lange verschwundene Scheibenkreuz enthüllt. Es wurde an der Südseite des Kirchturmes neben dem eingemauerten Scheibenkreuz aufgestellt. (Müller 04/2014)

[...] Ein Beauftragter des Ortsrats habe den Stein aus Thüringen zurückgeholt, sagte Bürgermeister Ralf Burmeister [...]
Gerade werde das Mahnmal bei einem Fachmann gereinigt und aufbereitet, sagte Burmeister. Dann soll es an der St.-Alexandri-Kirche aufgestellt werden. (Neue Deister Zeitung 20.11.2013)

Nach intensiven Recherchen und Vergleichen wurde das Scheibenkreuz auf der Leuchtenburg als das verschwundenen "Alexanderkreuz" identifiziert. Nach einer Besichtigung vor Ort konnte das auch von Werner Müller, Elze bestätigt werden. Die Museumsleitung der Leuchtenburg und die Stadtverwaltung Eldagsen wurden über diese Erkenntnis informiert. Eldagsen hat über den Bürgermeister schnell den Kontakt zur Museumsleitung der Leuchtenburg gesucht. Die Leiterin des Museum, Fr. Dr. Kaiser, hat einer Rückführung des Scheibenkreuzes nach Eldagsen sofort zugestimmt. Wann sie stattfinden soll, ist zur Zeit noch nicht bekannt. (Gerth 05/2013)

Zur Herkunft des Steinkreuzes war von der Museumsdirektorin folgendes zu erfahren: Das Steinkreuz wurde von einem Weimarer Antiquitätenhändler an den "Freundeskreis Leuchtenburg" übergeben. Der Freundeskreis hat es dann 2009 dem Museum der Leuchtenburg übereignet. Über die Herkunft und Geschichte des Steinkreuzes war / ist nichts bekannt. Das Museum schätzt das Steinkreuz als echt ein, daraus muss man schließen, dass es am Originalstandort fehlt. (Baltes 04/2013)

2011 wurde auf der Leuchtenburg (Seitenroda / Thüringen) ein Scheibenkreuz entdeckt, zu dessen Herkunft nichts erfragbar war. (Gerth 05/2011)

Im Gallfeld an der Straße von Alferde nach Eldagsen. Nach Dobbertin (1983), Eldagsen, soll das Alexanderkreuz unweit des Kreuzkampes fast genau auf dem Platz des früheren Galgens der Stadt Eldagsen gestanden haben. Im Frühsommer 1981 ist das Scheibenkreuz von seinem Sockel abgebrochen und gestohlen worden. '
Das Alexanderkreuz ist so stark verwittert und beschädigt, daß die Scheibe eine unsymmetrische ovale Form hat. Das Kreuz sitzt auf vertieftem Grund und geht nahtlos in den keilförmig sich verbreiternden Schaft des Scheibenkreuzes über. Auf der Vorderseite sitzen im Schaft zwei untergeordnete Scheibenkreuze. Das linke ist zur Hälfte beschädigt. Das Alexanderkreuz entspricht in seiner Form dem an der Südwestseite der Alexanderkirche in Eldagsen eingemauerten, besser erhaltenen Scheibenkreuz. Der Name „Alexanderkreuz" wird sich vermutlich auf die Alexander-Kirche in Eldagsen beziehen. (Müller / Baumann 1988)

   Rechts an der Landstraße von Eldagsen nach Alferde zwischen km 10,8 und 10,9 ist der aus dem benachbarten Felde stammende, allgemein "Alexanderstein" genannte scheibenförmige Kreuzstein T.IX, 60 aufgestellt. Er trägt auf beiden Seiten ein gleicharmiges Kreuz mit vertieftem Grunde. Auf der Ostseite des Steines sind unter dem Hauptkreuze noch Spuren eines kleinen ebenso hergestellten Kreuzes zu erkennen. Der Stein ist, hauptsächlich oben, sehr beschädigt und verwittert.
   Sage: Ein Glockengießermeister, der die Eldagser Kirchenglocke nicht ausbessern konnte, soll seinen Lehrling, der das Werk vollbracht hatte, aus Eifersucht im Zorn erschlagen haben. (Hoffmann 1935)

Sage: 1. Ein Glockengießermeister, der eine Glocke nicht reparieren kann, sticht aus Eifersucht seinen Gesellen nieder, dem die Reparatur gelungen ist. (Hoffmann 1935)
2. Der Glockengießergeselle Alexander zerschlägt entgegen dem Gebot des Meisters den Mantel einer neu gegossenen Glocke. Der Meister ersticht / erschlägt den Gesellen im Zorn. (Viebrock 1910)
3. Zwei Schafherden gerieten ineinander. Da es nicht gelang, sie zu trennen, schlugen sich die beiden Schäfer mit ihren Stöcken. Beide starben dabei. Der Stein sollte deshalb auch "Schäferstein" geheißen haben.

Quellen und Literatur:
Viebrock, H. - Kreuzsteine in Niedersachsen II, in: Niedersachsen, 15.Jg., Bremen 1910, Nr.24, S.431
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.4, 26
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3824.8
Dobbertin, H. Kreuzsteine in Eldagsen und seiner Umgebung: Das Original war sagenumwoben, in: Neue Deister Zeitung, Springe 30.07.1983
"Da ist er ja": Alexanderstein kommt zurück, auf: NDZ.de vom 11.10.2013
zett - Der Alexanderstein ist wieder zu Hause, in: Neue Deister Zeitung vom 20.11.2013
Recherchen von Ulrich Baltes, Suhl (April 2013) und Sven Gerth, Meerane (Foto vom 9.05.2011)
Bild-Ergänzung von Jens Schade, Döhren (Foto von vor 1980), Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von 2008), Werner Müller, Elze (Fotos von Juni 2013 und 2.04.2014)



Eldagsen (II) / OT von Springe

GPS: N 52° 10,228', O 9° 40,897'

Standort: An der Strasse von Alferde nach Eldagsen im sog. Gallfeld.

Größe / Material: 114:62:22 / Sandstein

Geschichte: Ersatzstein für den gestohlenen "Alexanderstein". Der Stein zeigt ein erhabenes Kreuz mit nach aussen breiter werdenden Armen. Der untere Längsbalken geht nahtlos in den sich verbreiternden Schaft über. Auf diesem Schaft sind zwei kleine Scheibenkreuze eingetieft.

Nachdem im Frühsommer 1981 der Alexanderstein gestohlen worden war, ist auf die Initiative von Helmut Nowak, Altenhagen, und in Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Niedersachsen e.V. und dem Landkreis Hannover es gelungen, am 23.Juli 1983 auf dem Sockel des abgebrochenen und gestohlenen Alexandersteines ein Ersatzstück aufzustellen. Der neue Alexanderstein ist nach den Maßen des gestohlenen von dem Bildhauermeister Roland März, Altenhagen, aus einer Sandsteinplatte gearbeitet worden, die aus dem Altenhagener Steinbruch stammt. Die Rückseite des neuen Denkmales trägt die zusätzliche Inschrift Erneuerung 1983. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3824.8a
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von Juni 1992)



Eldagsen (III) / OT von Springe


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

GPS: N 52° 10,306', O 9° 39,592'

Standort: Im Sockelbereich der Aussenwand der St.Alexandri-Kirche eingemauert.

Größe / Material: 86:61:? / Sandstein

Geschichte: Scheibenkreuz (vermutlich Scheibenkreuz-Grabstein, der aus der nächsten Umgebung von einem alten Friedhof stammte und etwa um die Mitte des 14.Jahrhunderts beim Bau der Kirchen-Südfront Verwendung fand).
Die Scheibe besitzt ein starkes Relief (H: 4cm) eines leicht längsorientierten Tatzenkreuzes dessen Längsbalken unten bis auf die Schaftfläche des Scheibenkreuzes, hinabreicht. Die Eden vom Kopf und Querbalken sind gerundet, das breitere Längsbalkenende dagegen ist eingezogen. Trotz der rippenartigen Auswitterungen ist, vom Kreuzungsfeld abwärts, deutlich die Kontur einer Axt erkennbar. Am Schaftende, dicht unterhalb des Kreuzreliefs, befinden sich nebeneinander zwei eingetiefte Kreisfelder (ø 15cm) und erhaben darin je ein gleicharmiges Tatzenkreuz. (Müller / Baumann 1988)

   Über den im Außenmauerwerk der Kirche in Eldagsen dicht über dem Erdboden eingefügten Kreuzstein T. XXV, 61 war nichts zu erfahren. (Hoffmann 1935)

Sage:

Quellen und Literatur:
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.4, 26
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3823.1
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von September 1995)


Sühnekreuze & Mordsteine