PLZ:
48477GPS:
Standort:
"Lager Damm", linksseitig ca. 200m vor der "Flötte-Brücke", zwischen 2 Lindenbäumen.Größe / Material:
75:67:24-30 / SandsteinGeschichte:
Das Steinkreuz wird hier "Gert Bückers-Kreuz" genannt. Linker Arm: Hinten schräg abgeschlagen, rechter Arm und Kopf: Näpfchenartige Vertiefungen. Rechter Arm: wenig abgeschlagen. Vorn im Schaft: leichte Ausbohrungen. Das Kreuz ist stark verwittert. Hinterseite: ungenau gearbeitet, ebenfalls: Ausbohrungen.1665 GERT BUK ERS |
Sage:
Quellen und Literatur:
GPS:
N 52° 15,876', O 7° 38,611'Standort:
Ca. 150m hinter dem Haus "Postdamm 197" (Zugangsweg links direkt dahinter). Am Ende des Weges rechts neben einer Lichtung.Größe / Material:
420:200:16 / EichenholzGeschichte:
Das Holzkreuz wurde vom Heimatverein Riesenbeck erneuert. Das Mordkreuz wird hier "Dat Hölterne Krüz" genannt. Daneben ein Findling mit gußeiserner Tafel:hier ermordete ein Mann seine Frau im Mai 1606 |
Sage:
1. Lt Angabe von Anwohnern: Hier hätten sich zwei Männer heftig um eine Frau gestritten, dabei wurde die Frau getötet.Quellen und Literatur:
Der nächste Verbindungsweg von Ibbenbüren nach Riesenbeck ging von altersher und
geht heute noch über Langewiese. Kurz hinter Langewiese gabelt er sich in einen Fahrweg und in einen Fußweg. Der direkte Fahrweg
führt hier noch in seiner alten Breite, aber auch noch unbefestigt geradeaus in mäßiger Steigung auf die Höhe des Riesenbecker Berges.
Er hat auch noch seinen alten Namen beibehalten als "Riesenbecker Damm". Der "Fußweg nach Riesenbeck" dagegen, von dem manche
glauben, daß er näher sei oder sonstige Vorteile habe für den Fußgänger, biegt von ihm hinter Langewiese rechts ab, um dem ehemaligen
"Gravenhorster Damm" zu folgen, der seit der Kriegszeit chausseemäßig ausgebaut wurde. Von dieser Chaussee nach Gravenhorst biegt
der Fußweg nach Riesenbeck eine Viertelstunde weiter bei einem Handweiser links ab und führt dann über verschiedene Schierloher
Bauernhöfe nach Amans Hof. Dort erst beginnt er steil bergan zu steigen. Das ist der sogenannte "Fußweg nach Riesenbeck über Amans Hof".
Sein Aufstieg ist kurz und stein, aber nicht fahrbar. Er führt, rechtwinklig den Bergkamm überquerend, gleich wieder steil bergab durch
die Schlucht am Eulenfelsen vorbei.
Hier sieht der Wanderer am Wege ein uraltes, aus schweren Eichenbalken gezimmertes Kreuz am Wege
liegen, dessen tief in das Holz gegrabene Verwitterungsspuren besagen, daß dieses Kreuz hier schon jahrhundertelang gestanden
haben muß. Sein durch vermodern im Boden immer weiter gekürzter Schaft bedürfte schon einer Neuschäftung, um das Kreuz in
seinen alten Maßverhältnissen wieder aufrichten zu können. Sein Standort in düsterer, einsamer Bergschlucht, weitab von menschlicher
Wohnung, erweckt unwillkürlich den Verdacht, daß seine Errichtung nicht religiösen Zwecken oder irgendeinem pietätvollen Gedenken,
sondern der Sühne einer dunklen, grausigen Tat galt, über welche die Jahrhunderte allmählich den Mantel des Schweigens breiteten.
Das Kreuz selber verrät uns nichts darüber, weder durch eine Inschrift, noch durch eine Jahreszahl. Zudem ist es dadurch verdächtig, daß es
niemals einen Corpus zur Verehrung durch die Vorübergehenden getragen hat.
Fragt man die alten Leute, welche diesen Fußweg kennen und benutzen, so hört man, daß dieses Kreuz dort
schon immer gestanden habe und daß von ihm die Sage gehe, hier habe ein Mann seine Frau erschlagen.
Man fragt bei solcher Auskunft, die man schon erwartet hatte, nicht mehr gerne weiter nach, denn man hört
etwas Aehnliches von allen unseren alten, unbeschrifteten Kreuzen; sind doch sogar mit unseren uralten Steinkreuzen, deren Zweck
nachweisbar eine kirchliche Markensetzung war, im Volksmunde immer derartige Schauermären verknüpft. Das ist begreiflich, denn
der Volksmund ersetzt gerne eine derartige geschichtliche Ueberlieferung durch ihm verständlichere Sensationen, welche sich im Laufe
der Zeit ja naturgemäß auf solchen Verkehrswegen abgespielt haben. Von diesem Holzkreuze aber, zumal es an einer solch verdächtigen
Stelle steht, ist es schon glaubhafter, in ihm ein Sühnekreuz für eine Mordtat zu sehen, obschon die Sage nichts Näheres von den
Beteiligten noch auch von der Zeit, wann sie geschah, zu berichten weiß. Wir können also auch hier nur der Sage zweifelnd glauben,
wenn uns nicht der Zufall eine zeitgenössische schriftliche Nachricht erhalten hätte, welche sie vollinhaltlich bestätigt und sogar Jahr
und Monat angibt, wann die Mordtat geschah und wann das Kreuz errichtet wurde.
Als nähmlich am 11. Januar des Jahres 1606 der Graf Arnold von Tecklenburg gestorben war, übernahmen
seine fünf Söhne zunächst gemeinschaftlich die Regierung. Sie ließen u.a. noch in demselbigen Jahre durch zwei Lingensche Landmesser
genau ihre Landesgrenze, bzw. ihre Jagdgrenzen kartographisch feststellen. Eine dieser karten, deren sorgfältige Grenzeintragungen
vom Heiligen Meer bis Tecklenburg reichen, fand sich neulich im Staatsarchiv zu Osnabrück wieder. Bei ihrem näheren Studium fiel
dabei ein oberhalb Amans Hof, am Südhange des Riesenbecker Berges, groß eingetragenes rotes Kreuz auf mit der erläuternden
Bemerkung: "Hier erschlug im Mai dieses Jahres ein Mann sein Eheweib".
Dieses damals gewiß sensationelle Ereignis, zu dessen Sühne man sogleich das große Holzkreuz am Tatorte
errichtet hatte, fanden die Landmesser topographisch offenbar so bemerkenswert, daß sie es nicht unterließen, es auch in ihre
Karte aufzunehmen.
Das Holzkreuz am Fußwege von Ibbenbüren über Amans Hof nach Riesenbeck, welches in der Nähe des
Eulenfelsens jetzt am Boden liegt, ist also sicher ein "Mordkreuz", von dem wir sogar genau wissen, daß es im Jahre 1606 zur Sühne
für eine Mordtat errichtet wurde, welche sich dort im Mai deselben Jahres zugetragen hatte.
Vielleicht nimmt sich der Heimatverein Riesenbeck noch der Wiederaufrichtung dieses über 300 Jahre alten
Kreuzes an, dessen wahre Geschichte dann ein Täflein an seinem Fuße dem fragend vorüberziehenden Wanderer erzählen könnte.
(Dolle, Rudolf in: "Heimat und Leben", S.213, um 1920, Quelle: Werner Suer / Heimatverein Ibbenbüren)
Riesenbeck (III)
Quelle: Heimatverein Riesenbeck |
Bildband des HV Riesenbeck (2006) Zustand vor dem Ausbau der Straße |
GPS:
N 52° 16,079', O 7° 36,560'Standort:
Riesenbecker Straße, Abzweig Westring, neben einer Sitzgruppe und einem Lindenbaum.Größe / Material:
220:120:20 / SandsteinGeschichte:
Benennung:"Schenckings Kreuz". Das Kreuz steht auf einem 2-stufigen Fundament. Die Kanten sind abgefast. Rückseitig: Halterung aus Vierkanteisen. Vorn eine verwitterte Marmortafel mit undeutlicher Inschrift:Aus Liebe Zu Dir Nimm auf Dein Kreuz Und folge mir |
nimm auf Dein Kreuz und folge mir." |
Sage:
Quellen und Literatur: