Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Gütersloh

Versmold


Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 33775

GPS: N 52° 2,568', O 8° 9,313'

Standort: Am "Dobczyce-Platz", vor dem Cafe & Restaurant "Zur Post".

Größe / Material: 64:70:15 / Rothenfelder Kalkstein.

Geschichte: Stein in Blumenrabatte, daneben das Denkmalschutzschild des Bundeslandes.

Das Kreuz wurde zweimal versetzt, zuletzt 1959 bei Straßenbauarbeiten. Das gleicharmige Kreuz steht auf einem neueren mit Eisenbändern zusammengehaltenen Sockel. Der Schaft des Kreuzes verläuft konisch. Arme und Kopf des Kreuzes verjüngen sich zu ihren Enden hin. (Müller /Baumann 1988)

Es ist ein gleicharmiges Kreuz von 70x70x14cm auf einem neueren, mit Eisenbändern zusammengehaltenen Sockel von 8cm Höhe. Der Schaft verjüngt sich von 31cm am Grunde auf 24cm am Kopf. Auch die ungleichmäßig geformten Querarme werden nach außen hin etwas dünner.
[...] Der Platz heißt "Kreuzplatz", früher "Kreuzflecken". Hier stand bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts die uralte Versmolder Gerichtslinde, unter ihr das Kreuz. 500 Meter entfernt wohnte der Thiemeyer. Nach dem Eingehen der Linde wurden an ihre Stelle drei Roßkastanien gepflanzt, sie mußten samt einem Kaiser-Wilhelm-Denkmal 1958/59 wegen der Straßenerweiterung weichen. (Brockpähler 1963)

Sage: 1. Das Kreuz wurde über dem Grab eines im Siebenjährigen Krieg gefallenen französischen Offizier errichtet.
2. Das Kreuz ist ein Sühnekreuz für einen Brudermord.
3. Das Kreuz soll zusammen mit anderen ein Zeichen für eine "uralte Grenze" zwischen den Bistümern Münster und Osnabrück sein.
4. Bei den Heimatforschern gilt es als Wahrzeichen der ehemaligen Gerichts- oder Malstätte, die dem Ort den Namen gegeben hat (in -mold steckt die Bezeichnung "Mal", Gerichtsstätte). Versmold hat deshalb auch als einzige Stadt Westfalens ein Malkreuz im Wappen.

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3914.8
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.49/59
recherchiert und bebildert von: Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgische und Anhaltische Meilensteine e.V.


Sühnekreuze & Mordsteine