Deutschland Nordrhein-Westfalen Lkr. Minden-Lübbecke

Wasserstraße (I)


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Abbildung bei
Brockpähler (1963)

PLZ: 32469

GPS: N 52° 28.805', O 9° 6.363'

Standort: Etwa 15m westlich der "Weißer Stein" genannten Hauptstraße des Ortes (B482) vor dem Grundstück "Wasserstraße 4", an der Abzweigung der Straße "Zur Siedlung".

Größe / Material: 130:88:12 / Sandstein

Geschichte: Rechteckiger Kreuzstein mit durch Abschabungen gerundeten Ecken. Auf beiden Plattenseiten in gerahmtem Feld auf vertieftem Grund längsorientiertes, breitbalkiges gotisches Nasenkreuz mit leicht konischem Schaft. Sowohl dieser als auch Kopf und Querarm enden ohne Unterbrechung in der Randleiste. Beiderseits vom Kreuzschaft je ein dreieckiger, spitz zulaufender geneigter Schild. Das Wappen des einen zeigt einen Kübelhelm mit Dreiberg (od. Kleeblatt) als Helmzier. Auf der einen Plattenseite weisen die Spitzen der Schilde zum Rand, auf der anderen, stark verwitterten Seite zum Kreuzschaft. (Müller / Baumann 1988)

Kreuzstein aus hartem, dunkelgrauem Weser-Sandstein, 130x88x12cm. Er steht an der Straße nach Leese-Nienburg, etwa 15m von der Straße entfernt am Rande des letzten Gehöftes auf der linken Straßenseite (Dannenberg, Wasserstraße Nr. 4). Dieser Weg ist eine alte Poststraße und ein Königsweg ("antiqua via regia") aus dem Räume Paderborn im Zug der Weser über Loccum nach Stade und Hamburg. Flurnamen: "Beyn weißen Stein" und "Steinkreuzbrede", in der Nähe "Aufm Pivit".
Zeichen: Der Stein zeigt auf der Vorder- und Rückseite je ein erhaben herausgearbeitetes Kreuz mit gotischen Nasen und nach unten breiter werdendem Schaft, darunter auf beiden Seiten zwei schräg gestellte Schilde, je einer mit einem Turnierhelm und drei Kleeblättern (oder Kugeln oder einem Dreiberg) als Zier.
Die Straßenseite (Norden) ist besonders stark verwittert. Die Schilde stehen auf der Hausseite mit ihren Spitzen zum Rand, auf der Straßenseite mit den Spitzen nach innen.
Deutungsversuch: Niemöller (1930) nimmt, ohne daß er Beweise dafür erbringt, an, daß beide Kreuze zu Mönchsklausen gehörten. Eine "Klüse" befand sich nicht weit vom Kreuz Nr.2 auf dem Klusberg; Fundamente stecken noch im Boden. Auf der Höhe des Berges liegt ein "Opferstein". Das ganze Gelände gehörte später dem nahegelegenen Kloster Loccum, das es von den Rittern v. Klenke als Geschenk bekommen hatte. Vom Kreuz Nr.2 liegt 5 Minuten entfernt die Flur "Mönkehütte". (Brockpähler 1963)

Sage:

Quellen und Literatur:
Niemöller, Wilhelm - Schlüsselburg, ein Beitrag zu seiner Geschichte, Stolzenau 1930
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.61
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3520.2
recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne



Wasserstraße (II)


Blick zum Standort

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Abbildungen bei
Brockphäler (1963)

GPS: N 52° 28,085', O 9° 6,369'

Standort: Am südlichen Ortsende in Richtung Loccum, an der "Klusbergstraße", am rechten Fahrbahnrand, ca 50m vor der Abzweigung zum Klus-Berg.

Größe / Material: 73:74:16,5 / Sandstein

Geschichte: Die Höhe des Steines ist bei Brockphäler (1963) und Müller / Baumann (1988) noch mit110cm angegeben. Im August 2008 wurde eine Höhe von nur noch 73cm gemessen. Wahrscheinlich wurde er bei einer Neusetzung tiefer eingegraben. Der Stein ist sehr stark verwittert, die Darstellung nur noch schwach zu erkennen.

Südliches Ortsende, am westlichen Rand der Landstraße nach Loccum, nahe dem rechts zum Klus-Berg abzweigenden Fahrweg. Sicher nicht der ursprüngliche Standort. Der leider sehr verwitterte und teilweise auch stark abgetretene Kreuzstein läßt auf einer Plattenseite nur noch schwach die eingeritzte Darstellung des Gekreuzigten mit Schriftband, sowie zwei Gestalten (eine kniend) erkennen. Auf der einen Schmalseite der Platte ist ein Steinmetzzeichen (H: 21), auf der anderen eine ausgewaschene lange Rille zu sehen. (Müller / Baumann 1988)

Kreuzstein aus Wesersandstein, 110x74x16,5cm. Er steht am Ausgang des Ortes in Richtung Loccum, kurz vor der Abzweigung des Weges zum Klus-berg rechts am Straßenrand. Der Platz ist anscheinend nicht der ursprüngliche. Die der Straße zugekehrte Fläche des Steines ist stark abgetreten und in der Mitte leicht eingewölbt, als ob die Platte lange Zeit als Steg oder Tritt gedient hätte. Zeichen: Auf der jetzigen Rückseite ist - nur noch sehr schwach zu sehen - die Kreuzigung eingeritzt, mit Spruchband darüber und zwei menschlichen Figuren unter dem Kreuz, von denen die rechte zu knien scheint, wie die Stellung der gut erkennbaren Füße rechts unten vermuten läßt. Auf der linken Schmalkante befindet sich ein mit 21cm ungewöhnlich hohes Meister- oder Steinmetzzeichen, auf der rechten eine lange Rille, wohl eine natürliche Bildung im Stein. (Brockpähler 1963)

Sage: Zwei Ritter haben sich hier gegenseitig erschlagen.

Quellen und Literatur:
Niemöller, Wilhelm - Schlüsselburg, ein Beitrag zu seiner Geschichte, Stolzenau 1930
Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.77
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3520.1
recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne (Fotos von August 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine