Nordwestlich der Pfarrkirche von Globasnitz finden wir auf dem Friedhof eine reizvolle gotische Totenleuchte.
Auf quadratischer, nach oben eingebundener Abstufung erhebt sich ein mächtiger, durch Kantenabfasung in das Achteck überführter
Säulenschaft, der oben zur Betonung des Laternenabschnittes wieder in quadratische Form übergeht. Zwei schmale Rundstäbe und eine anschließende Hohlkehle
leiten zur Deckplatte über. An der Ostseite ist, diesmal sehr tief angesetzt, der Zugang zum Lichtschacht. An der Südseite ist unter der Deckplatte ein Wappenschild
eingelassen, das nicht mehr zu identifizieren ist.
Die Laterne ist aus dem Kubus gearbeitet, der an den vier Seiten der Höhe nach genau gedrittelt ist. Das mittlere Feld ist jeweils als
Lichtfenster offengelassen, während die anderen, dreimal stufenförmig zurücktretenden Mauerdrittel die Außenbegrenzung des Lichthäuschens bilden. Das flache
Zeltdach stammt aus neuerer Zeit, es ist heute mit Eternit gedeckt, vor etwa 30 Jahren waren es noch Schindeln. Da sich aus der Dachhöhe eine gotische Kreuzrose
aus Stein erhebt, liegt die Vermutung nahe, daß ursprünglich auch ein Steindach den Bau nach oben beschloß.
Durch die scharfe Abfasung der Säule zum Achteck wird der Eindruck französischen Einflusses erweckt, was jedoch unrichtig ist. Hier war
die deutsche Gotik am Werke.
Im Volksmund wird diese Lichtsäule der "Leuchtturm" genannt; sie soll sich früher auf einem kleinen Felsenhügel östlich des Ortes befunden
haben.
Als Errichtungszeit wird das 15. Jahrhundert anzunehmen sein.
Heute ist das Bauwerk getüncht und die Schachtöffnung zugemauert. (Skudnigg 1972)