PLZ: A-3820

GPS: N 48° 50,946', O 15° 28,958'

Standort: Etwa 400m nordwestlich der Burg Raabs auf der Strasse nach Pfaffendorf an der linken Straßenseite.

Größe / Material: Granit

Geschichte: Benennungen: "Spitze Marter"; "Brotlaibmarter"; "Laibbrotmarter"; "Schwarze Marter". Tabernakelbildstock mit quadratischem, achteckig gefastem Pfeiler. In einer der Seitenwände des Tabernakelaufsatzes reliefierte Scheibe (Brotlaib). Zwei Metall-Emailbilder in den beiden Nischen (Hl. Christophorus, Hl. Maria).

   Sühnekreuze: Entweder als einfache Steinkreuze (siehe Seite 22) oder in Gestalt von Licht- und Bildstöcken als Sühnemale an Orten errichtet, wo ein Mord oder Totschlag geschah. So soll die Schwarze Marter bei Raabs a.d.Th. (Abb. 3/4) angeblich an der Stelle stehen, an der ein Bäcker einen Jungen, der ihm einen Laib Brot entwendet hatte, aus Zorn erschlagen hat. (Hula 1948)

Sage: 1. Nach der Sage soll die Marter zum Andenken an die Tötung eines Handwerksburschen aufgestellt worden sein, der in einem Bäckerladen einen Laib Brot entwendet hatte und durch den ihm nacheilenden Bäcker erschlagen wurde.
2. Hinter dem Pfarrhofe in Raabs, am Wege nach Pfaffendorf, steht eine Feldsäule und wird vom Volke ihrer Gestalt und altersgrauer Farbe wegen spitze oder schwarze Marter genannt. Im Jahre 1301 von einem gewissen Nikolaus Darx aufgestellt. Die restliche Tafel enthält die Figur eines Laibes, weshalb auch die Leute von einer Laibbrotmarter sprechen, die zur Erinnerung an eine große Hungersnot aufgestellt worden sein soll. Eine Sage soll selbe Marter zum Andenken an die Tötung eines Handwerksburschen, der in einem Bäckerladen einen Laib Brot entwendet hatte, durch den ihm nacheilenden Bäcker, aufgestellt worden sein (Ortsgeschichte Raabs.). (Calliano 1927)

Quellen und Literatur:
• Calliano, Carl - Die spitze oder schwarze Marter, in: Niederösterreichischer Sagenschatz, Bd. IV, 1927, S.84
• Hula, Franz - Die Bildstöcke, Lichtsäulen und Totenleuchten Österreichs, 1948, S.39 und Tafel 3/4
• recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos vom 18.April 2009)