Brezelformen, eine ganze Sammlung:
1 u. 2 sind die ältesten Abbildungen von Brezeln; aus der Zeit zwischen 400 u. 5001.
3 u. 4 Bilder von Brezeln aus dem 12. Jahrhundert.
5 Kloster-Fastenbrezel aus Rom.
6 Brezel ausThiersheim (=,Obfr.), Nikolaibrot aus Roding (=, Obpf.), Osterring aus Unterfranken.
7 Steinbild an der romanischen Kirche zu Brenz (Heidenheim, Württemberg); nach 1200: 4 Brezeln, vom Bildhauer ineinander verschlungen abgebildet.
8 ebenfalls ein Steinbild an derselben Kirche.
9 ein Gebildbrot in Form eines Kettenglieds; Steinbild an derselben Kirche.
10 Brezelform,genannt "Flachsreischen" in Nürnberg, "Schweinsohren" in Liegnitz (=, Schlesien), "Ehemänner" in Ostfriesland, "Ohr" in Lüneburg,
"Gebrochenes Herz" in Celle (=, Hannover).
11 Brezelform, genannt "Flachsreische" in Nürnberg, "Hirschhorn" in Hamburg.
12 Brezelform, genannt "Flachsreische" in der Oberpfalz, "Schraubendreher" in Hof (=, Obfr.).
13 Brezelform, genannt "Krackeling" in Friesland; ähnlich das Warmbrunner (Hirschberg, Schlesien) Teegebäck.
14 "Magl" (Mohnsamenbrezel) im österreichischen Waldviertel (westliche Hälfte von Niederösterreich nördlich der Donau).
Lassen wir nochmal den Blick über das Ganze schweifen, so sehen wir, daß die Brezel durchaus nicht eine einheitliche Form hat.
(Deutsche gaue, 30.Band, 1929, 5.Lief., Nr.584-585, S.132)
Stumpf*) erwähnt [...] die ambulenten Backöfen, als besondere Curiositäten. Hierüber
gibt nun der gleichzeitige Reichenthaler als Augenzeuge folgenden Bericht, und theilt zugleich die beyliegende Abbildung mit.
Dazu, sagt er, warnet auch vil fremder Beken zu Costenz, die stetiglich auf dem Markt buchen, und der von Costenz Brotheken auch.
Auch warend Brotbeken zu Constenz die heten ringe und kleine Oefenlin, die furten sich auf Stoßkärlin durch die stat und buchent darinn Basteten und ring und
pretschelen, und soliches Brot. Dero warnet etlich erfüllet mit Hünern, etlich mit Fleysch, und etlich mit Vischen gebachen, eir die einer geren wolt haben. Dero
fandt man genug in geleichem und gutem kauff, und darnach sie dann kestlich warent und keiner kauffen wolt. Uns ist diese Figur [Abbildung] mit der Aufschrift:
"wie man Basteten in der stat Costenz umfüret und die fail hat".
*) Stumpffen, Johann - Schweizer Chronik, 1541, 13.Buch, S.686
(Das Concilium zu Constanz, in: Die gute alte Zeit geschildert in historischen Beiträgen
zur näheren Kenntniß der Sitten, Gebräuche und Denkart, vornehmlich des Mittelstandes, in den letzten fünf Jahrhunderten; nach großentheils alten und seltenen
Druckschriften, Manuscripten, Flugblättern ec., hrg. von J. Scheible, Stuttgart 1847, S.324, m.Abb.)