Deutschland Sachsen Kreisfreie Stadt Görlitz

Görlitz (I)

PLZ: 02826

GPS: N 51° 09.855', O 14° 57.784'

Standort: Am nordwestlichen Stadtrand, nördlich der "Girbigsdorfer Straße", etwa 100m östlich der Eisenbahnüberführung, an der nach Nordwesten abgehenden Straße hinter dem Gartenzaun.

Größe / Material: 53-57:52:27 / Sandstein

Geschichte: In der älteren Literatur auch unter Girbigsdorf geführt.
Verwaschene, unklare Form: Kopf flach, Schaft gerade, Arme nur angedeutet, stark gerundete Kanten. OSO-Seite, im Kopf beginnend, eingeritzt im Umriß: Dolch(?). Im Scheitelmittelpunkt des Kopfes ein Loch. Stark veränderte Umrisse durch Verwitterung und alte Abschläge.

Sage: Am 15. Dezember 1666 tötete der älteste Sohn des Herrn von Schachmann auf Königshain im Zweikampf den Bruder des Landesältesten von Salza auf Ebersbach. Ein Zusammenhang mit dem Kreuz läßt sich allerdings nicht herstellen.

Quellen und Literatur:
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.168-169
aktuelle Aufnahme von Robert Ache, Cottbus (Foto von April 2005)



Görlitz (II)


Abbildung bei
Herr (1929)

GPS: N 51° 09.488', O 14° 59.570'

Standort: Am nordöstlichen Altstadtrand, an der Peterskirche vor der südlichen Chorseite, 2m nordwestlich vom Beginn der Aufstockung der Wehrmauer im Fußwegpflaster eingelassen.

Größe / Material: 20:34:? / Granit

Geschichte: Unklare Form, stark gerundete Kanten, nahezu gleichschenklig, ohne Schaft, oder dieser weggebrochen.

Sage: An der Stelle soll ein Zimmerman / Dachdecker abgestürzt sein.

Quellen und Literatur:
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze, Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische. Liegnitz 1923, S.25
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.7
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.169-170
aktuelle Aufnahme von Robert Ache, Cottbus (Foto von April 2005)



Görlitz (III)


Abbildung bei
Herr (1929)

GPS: N 51° 08.062', O 14° 59.000'

Standort: Am südlichen Stadtrand, am südwestlichen Ausläufer vom Weinberg, östlich an der Zittauer Straße nach Weinhübel in Höhe des Sportplatzes.

Größe / Material: 155:46-62:38-46 / Sandstein

Geschichte: Der Stein war lange Zeit verschüttet. Säule mit deutlich abgesetztem Sockel, Kopf spitz zulaufend und abgerundet, Querschnitt rechteckig. W-Seite, langes Rechteck für vermutlich, jetzt nicht mehr vorhandene Inschrift als Relief herausgearbeitet, unter dem Kopf beginnend, bis zum Sockel reichend. Darauf im unteren Drittel und am Abschluß des Rechtecks sowie kurz unter dem Kopf jeweils gegenständige rechteckige Dübellöcher. An den nach Süden und Norden gerichteten Schmalseiten über die Länge des Steines schmale Rillen, ebenso die Ost-Seite mit Rillen. Säule auf rechteckigem Sandsteinfundament aufgesetzt.
Nach der Sage läßt sich dieser Säule ein Sühnecharakter zusprechen.

Sage: 1537 gerieten auf dem Ritt von Uechtritz nach Görlitz zwei Brüder aus Eifersucht in Streit, wobei der eine seinen Bruder tötete. Der Mörder floh nach Rom, um dort vom Papst Absolution zu erbitten. Zur Strafe wurde ihm aufgetragen, am Ort der Tat eine Kapelle zu erbauen, damit der Vorübergehende für den Erschlagenen beten möge. Die Säule wäre damit ein Überrest der Kapelle.

Quellen und Literatur:
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.8
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.170-172
aktuelle Aufnahme von Robert Ache, Cottbus (Foto von April 2005)



Görlitz (IV)


Blick zum Standort
Foto: Bültemeier (2014)

Foto: Bültemeier (2014)

Blick zum Standort
Foto Mosig (2010)

GPS: N 51° 8,599', O 14° 56,282'

Standort: In der Stadt Görlitz, am Fuße der Landeskrone, auf der "Schlaurother Strasse", gegenüber von Haus Nr.19, an der Straßenböschung.

Größe / Material: 76:48:15 / Granit

Geschichte: Stark geneigt in Richtung Norden / Wiese, Gefahr des Umstürzens und Überwachsens. Höhe: 100cm. Einzeichnung / Inschrift: Kreuz, neben dem Schaft unterhalb des Kreuzungsfeldes die Buchstaben J. H.; darunter die Jahreszahl 1834. (Bültemeier 07/2014)

Sauber bearbeiteter Granitstein mit eingesetztem Kreuz; innerhalb des Kreuzes steht ein J und unter dem Kreuz die Jahreszahl 1834; Stein ist stark nach hinten geneigt. (Mosig 04/2010)

Sage: Der Stein erinnert an einen Bauern, der an dieser Stelle vom Blitz getroffen worden sein soll. (Bültemeier 2014)

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Uwe Mosig, Kurort Oybin (Fotos vom 17.04.2010) und Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 10.07.2014)


Sühnekreuze & Mordsteine