Deutschland Sachsen Lkr. Löbau-Zittau

Herwigsdorf (I)


Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

PLZ: 02708

GPS: N 51° 4,575', O 14° 43,841'

Standort: Dorfstraße 35, gegenüber dem ehem. Kretscham. Früher in einer Gartenstützmauer eingemauert.

Größe / Material: 98:74:18 / Granit

Geschichte: Das Steinkreuz wurde nach 1977 aus der Straßenstützmauer entnommen umgesetzt. Deutlich erkennbar ein Bohrloch am Schwertgriff, auf der Aufnahme von Kuhfahl (1928) noch nicht vorhanden.

In der Straßenstützmauer des Hofes von Haus Nr.2. Arme gerade, erhaltener Kopfstumpf wohl gerade, Schaft zur Kreuzung zu verjüngend. Kopf alt abgeschlagen. NW-Seite, in Höhe des Kopfansatzes beginnend und bis auf den Schaft reichend, eingeritzt im Umriß: Schwert oder Hirschfänger. SO-Seite nicht sichtbar. (Müller / Quietzsch 1977)

Ein unbekanntes Dasein führten ferner einige eingemauerte Steinkreuze, die hinter Brennesseln und allerhand Gestrüpp dem Auge verborgen geblieben waren. Dies betrifft z.B. in der Löbauer Gegend die beiden erst im letzten Jahre gefundenen Herwigsdorfer. Das eine, das mit einer Schwertzeichnung geschmückt ist, steckt gegenüber der Kretscham in einer Gartenböschung, und das andere befindet sich in liegender Stellung acht Schritte nördlich vom Kirchhoftor im Fuß der Umfassungsmauer. Beide stehen an offener Straße mitten im Dorf, aber niemand hat sie beachtet. (Kuhfahl 1928)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.102
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.112
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.231-232
Altmann, Peter - Steine am Wegesrand in und um Kittlitz: Steinkreuze, in: Kittlitz aktuell, Nr.60, Januar 2008, S.6-7
recherchiert und bebildert von Peter Emrich, Löbau



Herwigsdorf (II)


Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

GPS: N 51° 4,562', O 14° 43,810'

Standort: In der äußeren Kirchhofsmauer eingemauert, 8m nordöstlich vom Haupteingang in Straßenniveau liegend.

Größe / Material: 115:34:? / Granit

Geschichte: Durch Anhebung des Straßenniveaus ist nur noch eine Hälfte des Steinkreuzes sichtbar. Einritzung vorhanden, doch größtenteils von Erdreich bedeckt.

Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, offenbar ursprünglich ebenso die jetzt verstümmelten Arme, Kopf deformiert, unterer Arm unter Straßenniveau. NW-Seite, im Kopf beginnend und auf den Schaft reichend, eingeritzt im Umriß: Lanze bzw. Spieß. Kuhfahl gibt 1928 noch eine Breite von 50cm an. Durch Niveauanhöhung der Straße und Spritzwasser gefährdet, müßte aus der Mauer entfernt werden.
Die Steine standen ursprünglich an der Stelle einer Ziegelscheune, verschwanden aber bei deren Bau. Einer davon wurde erst 1926 wieder entdeckt. (Müller / Quietzsch 1977)

Sage: Hier sollen am 7.6.1608 drei Brandstifter unter Leitung von Siegmund v. Schwanitz auf einen vierten gewartet haben, ehe sie die Stadt Zittau an verschiedenen Stellen anzündeten. Dieser vierte war durch den Gesang eines frommen Liedes (Steuer den gottlosen Leuten, die im Finstern Böses tun) durch eine Frau von seinem schlechten Beginnen abgehalten worden (Morawek aus alten Chroniken. Möglicherweise betreffen diese Angaben das verschwundene Steinkreuz von Mittelherwigsdorf, Kr. Zittau).

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.103
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.113
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.232-233
Altmann, Peter - Steine am Wegesrand in und um Kittlitz: Steinkreuze, in: Kittlitz aktuell, Nr.60, Januar 2008, S.6-7
recherchiert und bebildert von Peter Emrich, Löbau



Herwigsdorf (III)

GPS: N 51° 3,391', O 14° 44,299'

Standort: Folgt man von der Wegsäule am Johannesborn (an der Alten Kemnitzer Straße) dem (unmarkierten) Weg nach Herwigsdorf, kann man in den Ausläufern des Hirschberges das Denkmal finden.
Der Stein ist nur auf der Forstrevierkarte der EBU eingezeichnet, nicht aber auf einer handelsüblichen touristischen Karte, und deshalb nicht leicht zu finden. Er steht bereits in der Gemarkung Herwigsdorf (Flurstück 31/10, Privatbesitz).

Größe / Material:

Geschichte: Das Denkmal erinnert an den Tod des 69-jährigen Theodor Lanz am 27.10.1897 an dieser Stelle. Details zu dem Geschehen waren nicht in Erfahrung zu bringen.

Sage:

Quellen und Literatur:
Materialsammlung von Andreas Bültemeier, Strahwalde; mündliche Informationen von Michael Weber, Herwigsdorf (Foto von 2012) und Ludwig Becker, Herrnhut


Sühnekreuze & Mordsteine