Deutschland Sachsen Muldentalkreis

Keiselwitz (I) / OT von Grimma


Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

PLZ: 04685

GPS: N 51° 10.905', O 12° 49.488'

Standort: Südlich vom Ort im Thümmlitzwald, etwa 120m südlich der Straße Kössern - Böhlen, 55m östlich vom Griesenweg weglos im Wald.

Größe / Material: 91-106:60:23 / Braunkohlenquarzit

Geschichte: Genannt das "Beatenkreuz".
Kopf, Arme und Schaft gerade, im Umriß gerundet, Arme kurz. Auf der Südseite in der Kreuzung und auf den Schaft reichend, eingeritzt eine gespannte Armbrust, nur noch schwach kenntlich.
Das Kreuz ist bereits 1595 auf der Ur-Oedervermessung eingetragen, als "am Ada Creutz". Es hat bis zum Waldbrand 1948 etwa 10m nördlicher gestanden und wurde durch Förster Hans Dobrowohl zur jetzigen Stelle gesetzt. Die alte Orientierung ist nicht bekannt.

Sage: 1. Mord an einem Mädchen, das in Böhlen im Dienst stand, durch ihren eifersüchtigen Geliebten aus Großbothen, an Ort und Stelle beerdigt.
2. Eine Nimbschener Nonne wurde hier vergewaltigt und ermordet.
3. Es geht hier um.

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.250 (Thümlitzwald)
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.273
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.89-91



Keiselwitz (II) / OT von Grimma


Blick zum Standort

Abbildungen bei
Quietzsch (1980)

GPS: N 51° 12,164', O 12° 46,060'

Standort: Am Weg östlich von Höfgen, Richtung Steinklippen - Ort Förstgen im Müncherholz, Höllenberg,

Größe / Material: 50:45:20 / Quarzporphyr

Geschichte: Das Steinkreuz ist stark verwittert und moosbewachsen.

Westlich vom Ort, im Müncherholz (Mönchsholz) Abteilung 55, 38m nördlich vom Leichenweg, 58m südöstlich nach dem Eintritt dieses Weges aus Richtung Höfgen in den Wald, zwischen zwei parallelen verwachsenen Hohlwegen.
Flurname: "der tote Mann", Leichenweg, Buchberg (Birkberg) - diese Flurnamen im Bereich des Kreuzes nach Forstortsnamenverzeichnis Seidewitz I im Staatsarchiv Dresden; Höllenberg - nach Meßtischblatt.
Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, die beschädigten Arme nebst Kopf wohl ursprünglich zur Kreuzung zu leicht verjüngend; kurz und gedrungen wirkend. Abgesetzter Fußteil mit senkrechten Kanten und keiliger Zuhauung.
Material: Quarzporphyr.
Orientierung: SO-NW.
NO-Seite, über die Armbreite erstreckend, möglicherweise Jahreszahl eingeritzt.
Länge: 98cm, Höhe: SW-Seite 73cm, NO-Seite 69cm, Breite: 48cm, Stärke: 21cm.
Arme und Kopf durch alte Abschläge beschädigt und verkürzt. Allgemein oberflächliche Verwitterung.
1953 durch Lehrer Martin Kalch neu gegründet und dabei in der Orientierung verändert. Geschützt seit 7.1.1963. (Quietzsch 1980)

Sage: Man sagt, es stamme aus katholischer Zeit. (Grimmer 1934)

Quellen und Literatur:
Grimmer, M. - Chronik der Parochie Altleisnig-Polditz, in: Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsvereins zu Leisnig, 18.Heft, 1934, S.113
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, 1980, S.91-92
recherchiert und bebildert von Siegried Henschel, Dresden (Fotos von Oktober 2015)


Sühnekreuze & Mordsteine