Deutschland Sachsen Lkr. Meißen

Meißen (I)


Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

PLZ: 01662

GPS: N 51° 09.949', O 13° 28.182'

Standort: Im nördlichen Altstadtbereich auf dem Burgberg, nördlich vom Burgtor.

Größe / Material: 164:134:28 / Sandstein

Geschichte: Im nördlichen Altstadtbereich, auf dem Burgberg, 15,70m nördlich vom Burgtor, östlich unmittelbar an der Mauer der Gaststätte "Burgkeller".
Gotisch - Kopf und Arme kleeblattförmig, Schaft zur Kreuzung zu leicht verjüngend mit gegenüberliegenden Knubben, Fußteil dreistufig profiliert und breit ausladend, in Kopf und Armen vertieft Dreipaß. Keine Einzeichnungen auf sichtbarer Seite. Am N-Arm fehlt größeres Stück alt, dieser Arm anzementiert; allgemeine oberflächliche Verwitterung. Keine Gefährdung; vor der Mauer nicht allseitig sichtbar. Die Bezeichnung bei Heibig (1906): "unterhalb des Domes" bedeutet nicht, daß es damals an anderer Stelle stand.
Das Kreuz ist entweder ein Grenzkreuz oder ein vom Dome abgestürztes Stück. (Müller / Quietzsch 1977)

7. In Meissen, unterhalb des Domes an der Südseite an die Mauer gelehnt, 1,68 m hoch, seltsam geformt, mit runden Vertiefungen (Dreipass) auf den Armen, Sandstein, stark verwittert. (Helbig 1906)

[...] Hier dürfte wohl der Standort des Kreuzes die Ursache zur Sagenbildung sein, ebenso wie bei den Kreuzen auf der Albrechtsburg, welche die Stellen bezeichnen sollen, wo die Prozession aus dem Dome sich mit der aus der Afrakirche traf, oder auch wo sie Halt machte und wo dem Volke der Segen gespendet wurde. (Herschel 1906)

Sage: 1. Grenzkreuz zwischen Zugehörigkeitsbereichen des Schloßberges, also zwischen Markgraf, Burggraf und Bischof.
2. Im Jahre 1401 soll hier der Markgraf vier Ratsherren von Zwickau mit dem Schwert haben hinrichten lassen (Curiosa Saxonica 1738).

Quellen und Literatur:
Curiosa Saxonica, Beschreibung des Schlosses und der Capelle zu Meissen. Sächisches Curiositäten-Cabinet auf das Jahr 1738, Dresden 1939, S.184-185
Herschel, M. - Ein Beitrag zu Steinkreuzkunde, in: Mittheilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 4.Bd, H.1, 1906, S.8
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen (Fortsetzung), in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1906, S.120
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.158
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.250, Nr.161
aktuelle Aufnahme von Sven Gerth, Pfaffroda (Foto vom 18.04.2010)



Meißen (II)


Perspektive

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

GPS: N 51° 09.913', O 13° 28.161'

Standort: Im nördlichen Altstadtbereich, südlich der Brücke zur Burg an der Westseite der Freiheit.

Größe / Material: 142:70:21 / Sandstein

Geschichte: Im nördlichen Altstadtbereich, 2,70m südlich der Brücke zur Burg, an der Westseite der Freiheit, vor dem Haus Freiheit Nr.2 (Ludwig-Richter-Haus).
Kopf und Arme leicht, Schaft stark zur Kreuzung zu verjüngend. Schaftzwischenstück bis zum unteren Ansatz der Armkanten bei der Restaurierung 1964 völlig neu und nicht mehr original. 1926 Kreuzteil bereits neu geschaffen (Kuhfahl 1928). Schaftunterteil am Ansatz des neuen Stückes, dem Originalzustand entsprechend, eingezogen. Keine Einzeichnungen.
Höhe: O-Seite 142cm, W-Seite 98cm (Oberteil 49cm, Zwischenstück 37cm, Unterteil 57cm), Breite: 70cm, Stärke: 21cm. Sandstein.
Jetzt dreiteilig: originales Schaftunterteil - 1964 nachgearbeitetes Zwischenstück - 1926 nachgearbeitetes oder stark überarbeitetes Kopf-Arm-Teil. Beim Brückenbau 1963/64 wurde das Kreuz im Schaft zerbrochen und wieder restauriert. (Müller / Quietzsch 1977)

8. In Meissen, zwischen den beiden Torbogen auf dem Wege zur Albrechtsburg ("Freiheit“) an Ludwig Richters Wohnhaus, 1,38m hoch, 77cm breit, Seitenarme rechtwinklig, Sandstein, stark verwittert und ausgebessert. (Helbig 1906)
[...] Hier dürfte wohl der Standort des Kreuzes die Ursache zur Sagenbildung sein, ebenso wie bei den Kreuzen auf der Albrechtsburg, welche die Stellen bezeichnen sollen, wo die Prozession aus dem Dome sich mit der aus der Afrakirche traf, oder auch wo sie Halt machte und wo dem Volke der Segen gespendet wurde. (Herschel 1906)

Sage: 1. Stelle, wo die Prozession aus dem Dom sich mit der aus der Afra-Kirche traf oder wo sie Halt machten und wo dem Volk der Segen gespendet wurde.
2. Grenzkreuz zwischen den Zugehörigkeitsbereichendes Schloßberges, also zwischen Markgraf, Burggraf und Bischof.
3. 1401 soll hier der Markgraf vier Ratsherren von Zwickau mit dem Schwert haben hinrichten lassen.
4. Die Stelle, bis zu welcher ein Burggraf oder Markgraf in einer Fehde mit seinem Pferd gesprungen sein soll.

Quellen und Literatur:
Curiosa Saxonica, Beschreibung des Schlosses und der Capelle zu Meissen. Sächisches Curiositäten-Cabinet auf das Jahr 1738, Dresden 1939, S.174, 184
Herschel, M. - Ein Beitrag zu Steinkreuzkunde, in: Mittheilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 4.Bd, H.1, 1906, S.8
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.159
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.171
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.250-252, Nr.162
aktuelle Aufnahmen von Sven Gerth, Pfaffroda (Fotos vom 18.04.2010)



Meißen (III)

GPS:

Standort: Mitten im Ort, im Arkadenhof des Franziskanerklosters (Heimatmuseum).

Größe / Material: 165:103:31 / Sandstein

Geschichte: Mitten im Ort, im Arkadenhof des Franziskanerklosters (Heimatmuseum), unmittelbar vor der Südostmauer, 3,20m südwestlich vom Hofeingang.
Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, groß und schlank. Keine Einzeichnungen.
Höhe: NNW-Seite 177cm, SSO-Seite 165cm, Breite: 103cm, Stärke: 31cm. Sandstein.
Geringfügige alte Kantenabschläge am Kopf; wohl bei Aufstellung als Museumsobjekt am gegenwärtigen Platz wurde die Oberfläche abgespitzt. Früher im Tribischtal an der Einmündung des Rauhentales beim Schweizerhaus, wohl seit 1892 mit Erneuerung des Kreuzganges im Kloster. (Müller / Quietzsch 1977)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.160
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.172
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.252-254, Nr.163
aktuelle Aufnahme von Robert Ache, Cottbus (Foto von 2005)


Sühnekreuze & Mordsteine