Deutschland Sachsen Niederschlesischer Oberlausitzkreis

Petershain (I) / OT von Quitzdorf am See


Blick zum Standort

PLZ: 02906

GPS: N 51° 20,057', O 14° 44,141'

Standort: Nördlicher Ortsausgang, ca. 1km nach den letzten Häusern von Petershain (links zunächst der Krebaer Teich, dann der Niederteich), auf einem unbefestigten Fahrweg erreicht man eine Leitungstrasse (Gasleitung, gelbe Pfähle). Hier links ab und noch ca. 1km auf Feld-/Waldweg weiter. Etwa 180 Meter vor einer Waldstraße ist der Stein ca. 50 Meter rechts des Zufahrtsweges und links von einer markanten Schneise / Abteilungsgrenze im Wald an den Fuß einer sehr alten Kiefer angelehnt (die sog. Barthelkiefer, Orientierungspunkt!), die inzwischen vom den umgebenden jüngeren Kiefern beinahe überwachsen ist.

Größe / Material: 70:34:15 / Sandstein

Geschichte: Vorderseite (auf erhabenem Kreuz) die Inschrift:
H. Barthel
18.09.
1921
Nach der Petershainer Ortschronik, welche hier aus kirchlichen Aufzeichnungen zitiert, kam am 18.09.1921 an dieser Stelle der Wirtschaftsbesitzer Hermann Barthel bei einem tödlichen Jagdunfall ums Leben. Beim Auf- oder Absteigen von einer Jagdkanzel glitt ihm das Gewehr aus der Hand. Dabei sollen sich zwei (!) Schüsse gelöst haben, die Barthel in den Unterleib trafen und tödlich verletzten. Später hinzu kommende Personen konnten nur noch den Tod feststellen.
Im Dorf hielten sich jedoch hartnäckig Gerüchte, nach denen Barthel in Wirklichkeit einem Mord durch Wilderer zum Opfer fiel.
Das war nicht das einzige bekannte schwere Jagdvorkommnis bei Petershain in dieser Zeit. Im Juni 1929 hörte der Förster Borkenhagen aus Horscha an der Petershainer Grenze einen Schuss. Er pirschte sich an die Stelle heran und sah einen Wilddieb, der gerade einen Rehbock aufnahm. Auf den Anruf "Halt, Gewehr weg!" nahm der Wilderer seinen Karabiner hoch, worauf Borkenhagen seinerseits schoss. Dem Wilderer gelang die Flucht, doch die Schussverletzung an der rechten Schulter überführte einen Mann namens Bruno B. (genannt Teichbarthel) der Tat. Über den weiteren Verlauf ist nichts bekannt

Sage:

Quellen und Literatur:
Schade, Erika - handschriftliche Ortschronik von Petershain, Teil 1, 1996-1998, (eingesehen am 13.02.2013 in der Gemeindeverwaltung Kollm)
mündliche Informationen von Ulrich Tetzel, Kosel und Michael Weber, Herwigsdorf; Februar 2013
Materialsammlung von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom Februar 2013)



Petershain (II) / OT von Quitzdorf am See


Abbildung bei
Herr (1929)

GPS:

Standort: Der Stein steht links an der Straße von Petershain nach Sproitz, kurz nach den letzten Häusern am Waldanfang.

Größe / Material:

Geschichte: Findling auf Fundament aus Lesesteinen. Auf der Sichtseite die Inschrift:
Pest Altar
1632

   9.Petershain. (Heimatbuch S.262.) Am Wege nach Horscha der "Pestaltar" mit der Jahreszahl 1632. Hier wurde im genannten Pestjahr der Gottesdienst unter freiem Himmel abgehalten. (Herr 1929)

Sage: In der Nähe von Petershain befindet sich ein Denkmal unter der Benennung Pest-Altar mit der Jahreszahl 1632. Es wird erzählt, daß zur Zeit der Pest im gedachten Jahre die Gemeinde dort im freien Felde zusammen gekommen und das heilige Sakrament empfangen habe. Dies hat dreiviertel Jahr gedauert, und der Pfarrer Matt. Lehmann ist Anfangs von Hammer, später von Hoyerswerda, wohin er sich geflüchtet, dahin gekommen. (Haupt 1863)

Quellen und Literatur:
Haupt, Karl - Der Pest-Altar zu Petershain, in: Sagenbuch der Lausitz, Zweiter Theil: Die Geschichte, Leipzig 1863, Nr.226, S.139-140
Pohl, R. - Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus, Weißwasser 1924, S.262
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.13
Materialsammlung von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Foto vom Februar 2013)


Sühnekreuze & Mordsteine