Deutschland Sachsen Niederschlesischer Oberlausitzkreis

Sproitz (I) / OT von Quitzdorf am See


Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

PLZ: 02906

GPS: N 51° 17.319', O 14° 44.691'

Standort: Südwestlich von Sproitz bei Niesky, etwa 10 Meter rechts unterhalb der S 109, noch vor der Straßenbrücke über den Schwarzen Schöps, unter einem Eschen-Ahorn. Zugang: am einfachsten vom Parkplatz beim Gasthaus Dorfkrug in Sproitz entlang der Straße bis zur Brücke. Etwa 20 Schritt nach Beginn der Leitplanke ist das Steinkreuz von der Straße aus zu sehen. Es ist inzwischen stark vom Laubholz-Unterstand überwachsen.

Größe / Material: 140:74:30 / Granit

Geschichte: Arme, Kopf und Schaft zur Kreuzung zu verjüngend, schlank. SO-Seite, vom Kopf bis weit auf den Schaft reichend, eingeritzt im Umriß: Schwert, 130cm lang. (Müller / Quietzsch 1977)

Sage: 1. In einem Bauernkrieg soll hier ein Bauer erschlagen worden sein.
2. Bauern dieser Gegend verweigerten dem böhmischen Herrscher die Abgaben. Ein dagegen eingesetztes Heer nahm 14 (300 ?) Rädelsführer gefangen und enthauptete sie hier; zur Warnung für alle Meuterer oder zum Gedenken an die Hingerichteten wurde das Kreuz gesetzt.

Quellen und Literatur:
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Band IV, Heft 6, 1914, eingezeichnet auf der Kartenbeilage
Herr, Dr. Oskar - Steine am Wege, 1929, S.13
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.265-266
aktuelle Aufnahme von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Foto vom 4.09.2013)



Sproitz (II) / OT von Quitzdorf am See


Blick zum Standort

GPS: N 51° 17,513', O 14° 45,736'

Standort: An der Straße zwischen Niesky / OT See und Sproitz bis zur Einmündung der Zufahrtsstraße HEIM Baustoffwerke GmbH und Tauchbasis Wetro ("Am Quarzitwerk"). Auf dieser zum Waldrand, hier auch Beginn des Firmengeländes HEIM. Am Waldrand führt ein Weg links zur Tauchschule oberhalb des ehemaligen Basaltsteinbruchs "Alte Goldgrube".
Der Gedenkstein steht am nordwestlichen Rand der Tauchschule, oberhalb des Ostufers des früheren Steinbruchs unter einer alten, knorrigen Eiche. Links daneben eine stattliche Hainbuche mit dem Grabstein der Erika und Helga Mattern, welcher nach Auflösung der Grabstelle auf dem Friedhof hierher verbracht wurde.

Größe / Material: 46:38:10 / Basalt

Geschichte: Ausführung des Gedenksteins ähnlich eines Grabsteins, der Sockel ist rechteckig von 20 Basaltsäulen eingefasst. Inschrift:
Oswald
Fünfstück
† 7.10.39
Nach Tamm (1982) soll Oswald Fünfstück am 07.10.1939 bei Wartungsarbeiten vom plötzlich ansteigenden Grundwasser überrascht worden und dabei ertrunken sein.
Nach einem Erdrutsch im Jahre 1939 mit Toten und Verletzten und zerstörten Produktionsanlagen wurde der Betrieb des Steinbruchs eingestellt. Möglicherweise steht auch dieser Erdrutsch mit dem Tod Fünfstücks in Verbindung, denn nach Teuchner (2013) wurde er von einer einstürzenden Wand des Steinbruchs verschüttet.

Sage:

Quellen und Literatur:
Tamm, Erich - Die Erforschung der Stein- und Sühnekreuze im Kreis, in: Unsere Heimat - Der Kreis Niesky, Hrsg. Kommission zur Erforschung der Geschichte …, 1982, S.75-78
Autorenkollektiv - Von der Muskauer Heide zum Rotstein, Hrsg. Freundeskreis der Heimatpflege im niederschlesischen Oberlausitzkreis e.V.; Lusatia-Verlag Bautzen, 2006, S.289 (Zur Geschichte des Steinbruchs)
Ausstellung Flurdenkmale im Heimatmuseum Niesky, Oktober 2013; initiiert von Uwe Platner, Hans-Jürgen Franz und Hubert Teuchner
recherchiert und bebildert von G.-R. Zippel, Niesky, T. Kölbel, Kollm und A. Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 19.10.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine