Die fünf Kreuze. - 37671 Höxter
Mündlich aus Höxter.
Vor dem Klausthor in Höxter, welches nach Pyrmont führt, gleich linker Hand stehen auf dem
Wege fünf alte Steine, welche die fünf Kreuze heißen, vermuthlich weil es versunkene Kreuze sind. Nun geht die Sage, es seyen fünf
Hühnen dabei erschlagen worden; nach andern fünf Grafen von Reischach; wieder nach andern sind fünf Bürger von Tilly im
dreißigjährigen Krieg aufgehängt worden.
(Grimm, Brüder [Jacob und Wilhelm] - Deutsche Sagen. [1. Band], Berlin 1816, S.241)
Anmerkung: Die Fünf Kreuze in Höxter werden bei
Brockphäler (1963) auf S.70 als
verschwundene Steinkreuze geführt.
Das Scharfrichterkreuz - 32676 Lügde
Einst vor vielen, vielen hundert Jahren stand auf dem Altar der St. Kilianskirche ein schönes Steinkreuz, welches die Gemeinde einst unter großer Beschwernis angeschafft hatte.
Eines Tages fiel es aus unerklärlichen Gründen vom Altar herab. Da es dadurch nicht zerstört, ja auch noch auf das Gesicht gefallen war, meinten die Leute, dies
könne nur mit den Mächten des Bösen zugehen. Viele munkelten auch, der Teufel habe seine hand im Spiel gehabt, so daß sich der Pfarrer veranlaßt sah einen neuen
Altar zu beschaffen.
Das alte Kreuz stellte man in eine Ecke des Friedhofes, wo es lange Zeit stand. Als dann eines Tages der Scharfrichter verstorben war, erinnerte man sich, auf der
Suche nach einem geeigneten Denkmal, dieses Kreuzes und fügte es mit einer Inschrifttafes zusammen. So erfüllte es doch noch einen Zweck und ist heute vor der
Kilianskirche zu sehen.
(Willeke, Manfred - Lügder Sagen, Lügde 1988, S.76)