Deutschland Thüringen Lkr. Hildburghausen

Henfstädt (I)

PLZ: 98660

GPS: N 50° 30.974', O 10° 35.194'

Standort: Etwa 300m nördlich des Ortes, etwa 70m in nördlicher Richtung oberhalb der Landstraße Themar - Leutersdorf bzw. des Bahnüberganges dieser Straße, wenige Meter westlich des hier beginnenden, mittelalterlichen Aufstieges zur Osterburg. Am Bahnübergang dem Aufstieg zur Osterburg ca. 50m folgen, dann scharf links 20m. Kreuz steht oben rechts.

Größe / Material: 94:95:19 / Kalkstein

Geschichte: Am 2. August 1982 wurde das Steinkreuz oberhalb des Bahnüberganges bei Henfstädt (Kr. Hildburghausen) durch die Bodendenkmalpfleger I. und 0. Hebig unter Mitwirkung von St. Hurrelmann neu aufgestellt. Das Steinkreuz war im Frühjahr 1980 vom Museum für Ur- und Frühgeschichte aufgerichtet worden und galt seit dem Sommer desselben Jahres als verschwunden. Es war umgestürzt und etwas verschoben worden, so daß es im Gestrüpp nicht gesehen wurde. Bei einer Begehung am 8.11.1980 wurde es wieder gefunden. Danach ließ es der Bürgermeister von Henfstädt 1981 erneut aufstellen, wobei es aber so tief eingegraben wurde, daß die Arme auflagen und der Schaft mit dem Schwertgriff nicht mehr sichtbar war.
Nunmehr wurde das Steinkreuz aus diesem Loch gehoben, eine feste Steinpackung angefertigt, auf die das Kreuz gesetzt wurde und das ganze in Beton ausgegossen.
Der untere Abschluß des Kreuzes befindet sich jetzt über dem Betonsockel, was bei einer Aufstellung ohne Beton unmöglich gewesen wäre, da der Fuß des Steinkreuzes 3 bis 5cm unter der jetzigen Oberfläche abgebrochen ist. Die Gesamthöhe des Kreuzes beträgt 101cm, die Länge der Arme 95cm und ihr Querschnitt 20x24cm. (Hebig 1985)

Gesamtlänge: 101cm. Streng lateinische Kreuzform, Seitenkanten gleichmäßig und sauber abgefast, scharfkantig. Südseite, auf dem Schaft erhaben herausgearbeitet: Oberteil eines Schwertes mit Parierstange und rundem Knauf (sichtbare Höhe: 25cm; ø Knauf: 7cm). Nordseite, ebenfalls erhaben herausgearbeitet: Gotische Kreuzblattdarstellung (Gegenwärtig nicht sichtbar. Mitt. W. Gall, Weimar).
1980 durch B.W. Bahn und W. Gall, Weimar, neu aufgestellt; im Sommer 1980 erneut umgestürzt und vom Standort entfernt. Daraufhin 1981 auf Veranlassung des Rates der Gemeinde Henfstädt wieder aufgestellt. Am 2. August 1982 wurde das Steinkreuz von I. und D. Hebig und S. Hurrelmann gehoben und in eine ausbetonierte Steinpackung gesetzt. Auch frühere Neusetzungen sind noch erfragbar (um 1930/40, um 1950). Der Standort soll bei allen Hebungen und Neusetzungen nicht verändert worden sein.
Alter Abschlag am Kopf. Der Schaft muß ursprünglich viel länger gewesen und alt abgebrochen sein. (Störzner 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.68, Nr.473
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.11 (Suhl)
Hebig, D. in: Urgeschichte und Heimatforschung, Heft 22, Weimar 1985, S.77
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel



Henfstädt (II)

GPS: N 50° 31.166', O 10° 35.509'

Standort: Etwa 1400m nördlich des Ortes, im Gärtlesgrund, etwa 50m nördlich der Landstraße nach Marisfeld, etwa 300m nordwestlich der Abzweigung des Fahrweges nach Oberstadt von dieser Straße, knapp 100m östlich des Waldrandes auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dicht südlich an der Gemarkungsgrenze Henfstädt / Tachbach.

Größe / Material: 100:65:20 / Sandstein

Geschichte: Lateinische Kreuzform, Schaft nach unten verbreitert. Auf dem Scheitel des Kopfes eine näpfchenartige Aushöhlung. 1955 ohne Standortveränderung gehoben. (Störzner 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.68, Nr.477
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.12 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel



Henfstädt (III)


größere Aufnahme

GPS: N 50° 18,358', O 10° 21,132'

Standort: In der Heimatstube im ehemaligen Pfarrhaus.

Größe / Material: 55:22-35:27 / Kalkstein

Geschichte: Der bis zu seiner Auffindung im Sommer 2007 unbekannte Stein muß ursprünglich an der alten Landstraße von Henfstädt nach Wachenbrunn gestanden haben. Er wurde dort bei Arbeiten am Straßengraben entdeckt Diese Straße wurde von einem Heimatfreund als ein Teil der alten Weinstraße bezeichnet. Von dort wurde er in die Heimatstube von Henfstädt gebracht und dort vorerst sicher eingelagert. Die Aufstellung an der Kirchenmauer erfolgte nur kurzzeitig um eine bessere Aufnahmemöglichkeit zu erreichen.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Jost Häffner, Erfurt



Henfstädt (IV)


Detail Einritzungen

Draufsicht

zusammen mit
dem Kreuzstein

Standort: Ebenfalls in der Heimatstube im ehemaligen Pfarrhaus.

Größe / Material: 40:40:ca 60 / Kalkstein

Geschichte: Bei dem fast an der Ansichtsseite quadratischem Stein handelt es sich um einen ehemaligen Grabstein der sich in der Friedhofsmauer befunden hat. Er wurde von dort bei der Sanierung der Mauer entfernt und in der Heimatstube sichergestellt. Die Seiten sind unbearbeitet. Im Gegensatz zu Grabkreuzen die nach Aufhebung der Grabstätte in die Friedhofsmauer eingefügt wurden, kann man bei diesem aufgrund seines Aussehens und seines Auffindungsortes schlussfolgern, dass es sich ursprünglich um einen Stein der Friedhofsmauer gehandelt haben muß. Als an ihr eine Beisetzung erfolgte bearbeitete man einen dafür geeigneten darüber befindlichen Stein zu einer Grabplatte um. Die Ansichtsseite wurde mit einem ca. 5cm breiter Rand versehen und die Fläche ca. 3 bis 4cm nach innen abgesenkt. Auf der Oberkante befinden sich eingeritzt eine Buchstaben- und Zeichenfolge, die sowohl als Geburts- oder auch Sterbedatum gesehen werden können. Es kann sich auch um eine Abkürzungsfolge zu einem geistlichen Spruch handeln. In der Mitte der Ansichtsseite wurde ein lateinisches Kreuz eingeritzt welches im oberen Teil links von den Buchstaben HH und rechts von den Buchstaben SF umgeben ist. In der Mitte findet man die Jahreszahl 1576 (Todesjahr?) und im unteren Teil die Buchstaben B und K.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Jost Häffner, Erfurt


Sühnekreuze & Mordsteine